Aleksander Kwaśniewski
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aleksander Kwaśniewski [alεk'sandεr kfaɕ'ɲεfski] anhören ? / i (* 15. November 1954 in Białogard, Polen) war der 3. Präsident der Dritten Republik Polens.
Kwaśniewski gehörte bereits in der Volksrepublik Polen der Regierung als Jugendminister an (1985 bis 1987) und wurde von Wojciech Jaruzelski gefördert. In der Phase des Umbruchs von der kommunistischen Volksrepublik zum heutigen parlamentarisch-demokratischen Polen nahm er auf Regierungsseite an den Runden-Tisch-Gesprächen mit der Gewerkschaft Solidarność teil.
Von 1990 bis 1995 war er Vorsitzender der von ihm mitgegründeten "ex"-kommunistischen, sozialdemokratischen SdRP, die sich 1991 dem Wahlbündnis SLD anschloss. 1995 konnte er sich in den Präsidentschaftswahlen gegen Lech Wałęsa durchsetzen und wurde am 23. Dezember 1995 Präsident Polens. Im Jahre 2000 wurde er mit knapper Mehrheit im ersten Wahlgang für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Mit seinem Austritt aus der SdRP 1995 erhebt er den Anspruch, alle Polen parteiübergreifend zu vertreten. Er ist verheiratet mit Jolanta Kwaśniewska, die als First Lady Polens große Popularität genoss.
Kwaśniewski führte Polen 1999 in die NATO und 2004 in die EU, er gilt als Freund und Verbündeter des US-Präsidenten George W. Bush. Außerdem, pflegt(e) er besonders gute Beziehungen zu den Präsidenten der polnischen Nachbarländer Valdas Adamkus (Litauen), Rudolf Schuster (Slowakei) und Václav Havel (Tschechien). Ausgezeichnet waren Beziehungen zwischen Kwaśniewski und Leonid Kutschma, zumindest bis 2004. Kwaśniewski war während der Krise in der Ukraine im November 2004 zusammen mit dem litauischen Präsidenten Adamkus ein wichtiger Vermittler zwischen den Konfliktparteien.
Trotz der großen Popularität in Umfragen (ca. 65–75 %) ist er als Präsident (besonders im Bereich Innenpolitik) umstritten. Kwaśniewski blockierte beispielsweise soziale Reformen der bürgerlichen Regierung von Jerzy Buzek, z. B. Verwaltungsreform (2001 trotzdem in Kraft getreten), Steuerreform oder Reprivatisierungsgesetz. Kwaśniewski wurde auch vorgeworfen, dass er Korruption in Polen verharmlose. Nach verschiedenen Affären sah er sich gezwungen, große Teile seiner engsten Mitarbeiter zu entlassen.
Aleksander Kwaśniewski wird als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Jaap de Hoop Scheffer als NATO-Generalsekretär genannt. Nach den Wahlen von 2005 trat er am 23. Dezember 2005 zurück, da die Verfassung eine dritte Amtszeit nicht zuließ.
[Bearbeiten] Wahlergebnisse in Präsidentschaftswahlen
- 1995: 51,7 % (2. Wahlgang)
- 2000: 53,9 % (1. Wahlgang)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wojciech Jaruzelski | Lech Wałęsa | Aleksander Kwaśniewski | Lech Kaczyński
Vorgänger Präsidenten der Volksrepublik Polen |
Präsidentenzyklus (Polen) seit 1989 |
Nachfolger |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kwaśniewski, Aleksander |
KURZBESCHREIBUNG | Präsident Polens |
GEBURTSDATUM | 15. November 1954 |
GEBURTSORT | Białogard |