Aleria
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Aleria, auch Alalia in griechischer Zeit (heute Aléria) war eine antike Stadt auf der Insel Korsika. Aleria befand sich auf einem Plateau etwa in der Mitte der Ostküste der Insel, nahe der Flussmündung des Potalos.
An der Stelle Alt- und Jungsteinzeitlicher Siedlungen errichteten griechischen Siedler aus Phokaia um 565 v. Chr. eine Niederlassung. Nach der vertreibung aus ihrer Heimatstadt durch die Perser 20 Jahre später ließen sich die Siedler in Alalia nieder. Im Zuge dieser zweiten Einwanderungswelle wurden mehrere Heiligtümer errichtet[1], darunter wohl ein Artemision. Die Bewohner der Stadt betätigten sich zum Teil als Piraten und machten so die Gewässer unsicher, was die Handelsmacht Karthago und die Etrusker gegen sie aufbrachte. In einer gemeinsamen Aktion wurden die Griechen in einer Seeschlacht vor Alalia 540 v. Chr. bezwungen. Daraufhin mussten diese ihre Stadt verlassen. Sie siedelten sich im kampanischen Ela neu an. Nun wurde Alalia etruskisiert.
Die Etrusker beherrschten die Stadt bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. Nachdem die Römer die Vorherrschaft der Etrusker gebrochen hatten, wurde Korsika samt Alalia für kurze Zeit karthagisches Protektorat. 259 v. Chr. wurde die Stadt von Lucius Cornelius Scipio im Zuge des ersten Punischen Krieges erobert. Mit der Gründung der Kolonie Sardinia et Corsica wurde die Stadt endgültig römisch. Sulla gründete in der Stadt die römische Kolonie colonie Veneria Aleria[2]. Nach Plänen Caius Julius Caesars wurde die Kolonie von der Legion III des Octavian zwischen 36 und 27 v. Chr. neu errichtet. Nun hieß die Kolonie Colonia Veneria Julia Pacensis Restituta Tertianorum Aleria. Nach der Schaffung der Provinz Corsica war die Stadt Sitz des Provinzverwalters. Im Hafen war eine Abteilung der classis Milenensis stationiert. Die mit einem ordo decurionum ausgestattete Stadt wurde in der römischen Kaiserzeit von Duumvirn verwaltet. Bezeugt ist auch ein Flaminat und in der späten Kaiserzeit ein principalis coloniae Aleriae.
In der heutigen Innenstadt von Aléria wurde eine antike, klassisch und hellenistische geprägte Nekropole gefunden. Im Süden, in Casabiada findet man noch Reste der Stadtmauer, das Amphitheater und des trpezförmigen Forums samt Kapitol und dem Prätorium des Gouverneurs. Die Stadt überlebte wohl aufgrund ihrer Bedeutung und Größe als Diözesensitz (seit 591) im Kern wohl bis ins Mittelalter hinein.
[Bearbeiten] Literatur
- Raimondo Zucca: Aleria, Alalia. In: Der Neue Pauly, Bd. 1 (1996), Sp. 450/51.
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Herodot 1,166
- ↑ Plinius der Jüngere, nat. 3,12,1