Bad Frankenhausen/Kyffhäuser
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Kyffhäuserkreis |
Geografische Lage: | Koordinaten: 51° 21' N, 11° 06' O 51° 21' N, 11° 06' O |
Höhe: | 132 m ü. NN (Rathaus) |
Fläche: | 56,55 km² |
Einwohner: | 8.801 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 156 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 06567 |
Vorwahl: | 034671 |
Kfz-Kennzeichen: | KYF |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 65 003 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 in 06567 Bad Frankenhausen/Kyffhäuser |
Website: | www.bad-frankenhausen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Matthias Strejc (SPD) |
Bad Frankenhausen/Kyffhäuser ist eine Stadt im thüringischen Kyffhäuserkreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Durch Ausgrabungen wurden erste Besiedlungen in der Talaue zwischen Kyffhäuser und Hainleite vor etwa 10.000 Jahren nachgewiesen. Der Ort Frankenhausen wird erstmals im 9. Jahrhundert in Urkunden des Fuldaer Klosters als fränkische Siedlung genannt.
Seit dem 11. Jahrhundert war der Ort im Besitz mehrerer Grafen, und zwar von Grafschaft Weimar-Orlamünde, Rothenburg und Beichlingen. 1340 kam er zur Grafschaft Schwarzburg. Von 1599 bis 1918 war der seit 1282 mit Stadtrechten versehen Ort der Hauptort der Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt.
1525 fand auf dem heute so genannten Schlachtberg am Nordrand der Stadt die letzte große Schlacht des Deutschen Bauernkrieges statt. der Weg hinauf heißt noch heute Blutrinne.
1701 lassen sich in Frankenhausen die ersten Knopfmacher nieder.
1799 Eröffnet Dr. Wilhelm Gottlieb Manniske das erste Krankenhaus.
1818 wurde das erste Kurhaus Dr. Manniskes gebaut, in dem die seit 998 zur Salzgewinnung genutzte Solquelle zu Heilungszwecken genutzt wurde.
1831 wurde die erste Fabrik für Perlmuttknöpfe durch August Zierfuß gegründet und damit eine Grundlage für die weitere industrielle Entwicklung geschaffen. Zu dieser Zeit hat die Stadt etwa 4200 Einwohner.
1879 eröffnet Minna Hankel das erste Kinderkurheim an der Wipper.
Am Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt Bahnanschluss, zunächst 1894 nach Bretleben und dann 1898 nach Sondershausen.
Seit dem Jahr 1927 trägt die Stadt die offizielle Bezeichnung Bad Frankenhausen.
Im Jahr 1938 wird das erste Solefreibad in Thüringen eröffnet.
Im Jahr 1972 wird Bad Frankenhausen Garnisonsstadt. Die Kaserne am Südrand der Stadt trägt seit 1990 den Namen Kyffhäuser-Kaserne.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
[Bearbeiten] Wirtschaft
Bad Frankenhausen war früher bekannt durch seine Knopfindustrie. In der aktuellen Wirtschaft ist die Kleinindustrie vorherrschend.
Schwerpunkt ist aber der Tourismus. Nicht nur das Kyffhäusergebirge mit seinen Wäldern sondern die Solequellen sind Voraussetzung für einen intensiven Kurbetrieb in Bad Frankenhausen.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Wichtiger Arbeitgeber in der Region ist neben den Arbeitskräften für den Kurbetrieb der Standort der Bundeswehr außerhalb der Stadt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Die Stadt pflegt seit 1990 eine Partnerschaft zu Bad Sooden-Allendorf.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Am Nordrand der Stadt befindet sich auf dem Schlachtberg das Bauernkriegspanorama-Gemälde von Werner Tübke (1989). Es befindet sich im Panorama Museum Bad Frankenhausen.
- In der Nähe befindet sich auch die Barbarossahöhle und das Kyffhäuserdenkmal (beides brachte Bad Frankenhausen den Beinamen Barbarossastadt ein) sowie die Kyffhäuser-Therme.
- Ein Besonderheit ist der sich seit Jahrhunderten durch Gips- und Salzauslaugungen neigende Turm der Oberkirche (Unser Lieben Frauen am Berge). Die Spitze ist inzwischen etwa 4 m außerhalb des Lots und damit ist dies der schiefste Turm Deutschlands.
- Das Renaissanceschloss der Fürsten zu Schwarzburg-Rudolstadt beherbergt heute das Kreismuseum.
- Der Hausmannsturm, aus dem 13. Jahrhundert, ehemals Teil der Stadtbefestigung, heute alleinstehender Burgturm am Hang über der Stadt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Melchior Steinbrück (* 1673, † 1723 in Meißen), erster Inspektor der Porzellanmanufaktur Meißen (entwarf die „Chur-Schwerter“ als Markenzeichen)
- Johann Friedrich Müldener (* 1715, † 1766), Stadtsyndikus, Advokat und Chronist
- Justus Friedrich Wilhelm Zachariä (* 1726, † 1777 in Braunschweig) , Lehrer des „Collegium Carolineum“, Professor der Schönen Wissenschaften, Freund Lessings, Kloppstocks, Gellerts, Ludwig und Gleims
- Dr. August Wilhelm Gottlieb Manniske (* 1769, † 1835), Arzt, Physikus, Fürstlich-Schwarzburg-Rudolstädterischer Rat
- Ernst Gottfried Hornung (* 1795, † 1862 in Aschersleben), Apotheker, Botaniker und Entomologe (nach ihm wurde Steppenkresse „Hornungia“ benannt)
- Andreas August Zierfuß (* 1804, † 1867), Begründer des Knopfhandwerks und Fabrikant (Hersteller von Permutterknöpfen)
- Dr. Rudolf Aderhold (* 1865, † ? in ?), Botaniker, geheimer Regierungrat, Direktor der Kaiserlichen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft ín Berlin-Dahlem
- Nils Schumann (* 20. Mai 1978), deutscher Sportler (Leichtathlet) und Olympiasieger
- Eva Padberg (* 27. Januar 1980), deutsches Fotomodel und Mannequin
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten
- Johann Thölde (* 1565 in Hessen, † 1614 in ?), Rats- und Pfannherr, Herausgeber von alchemistischen Schriften zum Salinewesen und der „Haliographia“
- Johann Georg Friedrich Bischoff (* 1780 in Ellrich (Harz), † 1841 in Hildesheim), Kantor in Bad Frankenhausen, Begründer der Deutschen Musikfeste, Musikdirektor und Lehrer am „Gymnasium Andreanum“ in Hildesheim
- Dr. Alfred Berg (* 1876 in Halberstadt, † 1945 in Jena), Lehrer, Schriftsteller, Studienrat, Geologe, Geograf, Historiker, Heimatforscher und Naturschützer, Gründungsdirektor des Kreisheimatmuseums
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Stoob: Deutscher Städteatlas; Band: IV; 2 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Stadtmappe Bad Frankenhausen. ISBN 3-89115-032-6; Dortmund-Altenbeken, 1989.
[Bearbeiten] Weblinks
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