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Bad Neuenahr-Ahrweiler - Wikipedia

Bad Neuenahr-Ahrweiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen Deutschlandkarte, Position von Bad Neuenahr-Ahrweiler hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Geografische Lage: Koordinaten: 50° 32' 41" n. Br.
7° 6' 48" ö. L.
50° 32' 41" n. Br.
7° 6' 48" ö. L.
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 63,4 km²
Einwohner: 28.439 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 435 Einwohner je km² (Kreis AW: 166)
Postleitzahl: 53474
Vorwahl: 02641; 02646 (Stadtteil Ramersbach)
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 007
Gliederung des Stadtgebiets: 13 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 116
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Offizielle Website: www.bad-neuenahr-ahrweiler.de
E-Mail-Adresse: stadt@bad-neuenahr-ahrweiler.de
Politik
Bürgermeister: Dr. Hans-Ulrich Tappe (CDU)

Bad Neuenahr-Ahrweiler ist die Kreisstadt des Landkreises Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt an der Ahr im Norden von Rheinland-Pfalz etwa zehn Kilometer von der nordrhein-westfälischen Landesgrenze entfernt. Das Ahrtal ist Teil der Ahreifel. Die Stadt ist von Bergen, die teilweise zum Weinbau genutzt werden, umschlossen. Der höchste Berg im Stadtgebiet ist das "Häuschen" mit 506 m über NN. Weitere Erhebungen sind der südlich gelegene Steckenberg (371 m) und der Neuenahrer Berg (339 m) sowie die östlich die Talerweiterung abschließende Landskrone (272 m). Auf den beiden letztgenannten Bergen standen einst Burgen. Die nächstgelegenen Großstädte sind Bonn und Koblenz.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Ortsteile: Bad Neuenahr, Ahrweiler, Bachem, Ehlingen, Heimersheim, Gimmigen, Green, Heppingen, Kirchdaun, Lohrsdorf, Marienthal, Walporzheim, Ramersbach. Der Ortsteil Bad Neuenahr entstand aus den selbständigen Orten Wadenheim, Beul und Hemmessen.

[Bearbeiten] Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

[Bearbeiten] Geschichte Ahrweilers und Neuenahrs

  • Bad Neuenahr um 1900
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    Bad Neuenahr um 1900
    Landskrone um 1900
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    Landskrone um 1900
    893 Prümer Urbar (Güterverzeichnis aus der Benediktinerabtei Prüm) mit erstmaliger Nennung von Ahrweiler (Arwilre, Arewilre, Arewilere; später Arweiller).
  • 992 erstmalige Nennung des Dorfes Wadenheim
  • 1106 erstmalige Nennung des Dorfes Hemmessen
  • 1221 Errichtung der Burg und der Grafschaft Neuenahr (Newenare) durch den Grafen von Are-Nürburg, Benennung des Geschlechtes nach der Burg
  • 1241 König Konrad IV. lässt Ahrweiler durch den Grafen von Landskrone brandschatzen.
  • 1246 Ahrweiler wird an das Erzbistum Köln verschenkt
  • 2. August 1248 Bestätigung der Stadtrechte den Bürgern Ahrweilers durch Erzbischof Konrad I. von Are-Hochstaden in Are (Altenahr)
  • 1250 Beginn des Baus der heute noch existierenden Stadtmauer, gegen 1260 abgeschlossen
  • 1255 Ahrweiler wird regelmäßig Stadt (lat. oppidum = "Stadt") genannt, erhält allerdings erst
  • 1320 das Stadtsiegel. Ältestes erhaltenes Siegel von 1365.
  • 1343 Die Herzöge von Jülich erhalten die Grafschaft Neuenahr zum Lehen.
  • 1352 Tod des Grafen Wilhelm von Neuenahr, Aussterben seines Geschlechts in männlicher Linie, schwere Erbstreitigkeiten
  • 1372 Eingriff durch den Erzbischof von Köln Friedrich III. von Saarwerden, Zerstörung der Burg Neuenahr, Kurköln Mitbesitzer der Grafschaft.
  • 1374 erstmalige Nennung des Dorfes Beul in der Grafschaft Neuenahr
  • 1411 Die Ahrweiler Huten (Ahrhut, Niederhut, Oberhut, Adenbachut), ursprünglich fiskalische Bürgergemeinschaften, werden mit Wehraufgaben betraut.
  • 1546 Rückeroberung der Grafschaft Neuenahr durch den Herzog von Jülich; seitdem mit dem Herzogtum Jülich als Amt Neuenahr vereint
  • 1614 mit dem Vertrag von Xanten in Folge des Jülich-Klevische Erbfolgestreits fällt Neuenahr an das Herzogtum Pfalz-Neuburg
  • 1632 Generalfeldmarschall Wolf Heinrich von Baudissin erzwingt den Einzug in die Stadt; gegen Entrichtung einer hohen Summe keine Plünderung (11.12.).
  • 1636 Bernhard von Sachsen-Weimar erobert Ahrweiler.
  • 1646 Der französische General Vicomte de Turenne erobert Ahrweiler.
  • 1648 Der "Schwarze Tod", die Pest, fordert mehr Menschenleben als zuvor der Krieg.
  • 1685 Neuenahr fällt mit Jülich-Berg an die Kurpfalz
  • 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Ahrweiler von französischen Truppen unter General Sourdis bis auf zehn Häuser niedergebrannt.
  • 1797 Ahrweiler wird mit der gesamten Region französisch und gehört zum Rhein-Mosel-Departement.
  • 1815 Gründung der preußischen Rheinprovinz
  • 1815 Geburtsstunde der Kreise Ahrweiler und Adenau; Ahrweiler wird Kreisstadt
  • 1834 Eröffnung des Straßentunnels bei Altenahr, Beginn des Fremdenverkehrs
  • 1852 Erbohrung des Apollinarisbrunnens
  • 1856 Erschließung der Heilquellen
  • 1858 Gründung eines Heilbades in Wadenheim
  • 1875 Zusammenlegung der Orte Wadenheim, Hemmessen und Beul zur Gemeinde Neuenahr (Name der ehemaligen Burg, der Grafschaft und des Burgberges).
  • 1880 Ahrtalbahn von Remagen bis Ahrweiler (1886 bis Altenahr, 1910 zweigleisiger Ausbau)
  • 1910 Das Ahrhochwasser fordert mehrere Menschenleben.
  • 30. Juli 1912 Kardinal-Erzbischof Antonius Fischer stirbt während einer Kur
  • 5. Juli 1927 Preußisches Staatsministerium genehmigt das Wappen des Kreises Ahrweiler.
  • 1927 Anerkennung des Heilcharakters der Quellen - Neuenahr wird Bad Neuenahr.
  • 1951 Verleihung der Stadtrechte für Bad Neuenahr durch das Bundesland Rheinland-Pfalz.
  • 1953 Einrichtung der "Bundesschule der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk" im Stadtteil Marienthal
  • 1969 Zusammenlegung der Städte Ahrweiler und Bad Neuenahr zu Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreis Ahrweiler).
  • 1971 Umwandlung der THW-Bundesschule in die "Katastrophenschutzschule des Bundes" (KSB)
  • 1980 Entdeckung einer Römervilla bei Bauarbeiten an der Bundesstraße 267
  • 1995 Gründung der Akademie für Technikfolgenabschätzung
  • 1996 Einrichtung der "Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz", AkNZ (seit 2002 "Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz", AKNZ)
  • Partnerstadt: Braschaat (Belgien)

[Bearbeiten] Religion

Vorherrschende Religion in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist das römisch-katholische Christentum. Evangelische Christen sind in der Minderheit. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland tagt jährlich, zumeist im Januar in Bad Neuenahr.

[Bearbeiten] Politik

Die CDU ist in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler seit Jahren die bestimmende politische Kraft. Dies wurde auch in der letzten Kommunalwahl bestätigt.

Kommunalwahl-Ergebnis vom 13. Juni 2004: CDU 55,83 % – SPD 18,79 % – FWG 12,68 % – GRÜNE 7,66 % – FDP 5,02 %

Der Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler, bestehend aus 36 gewählten Mitgliedern und dem in den meisten Punkten stimmberechtigten Bürgermeister als Vorsitzenden, setzt sich danach wie folgt zusammen:

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:

CDU SPD FWG Grüne FDP Gesamt
2004 20 7 4 3 2 36 Sitze

[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr

[Bearbeiten] Wirtschaft

Größte Weinbaugemeinden im Weinbaugebiet Ahr
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Größte Weinbaugemeinden im Weinbaugebiet Ahr

Bad Neuenahr-Ahrweiler ist ein Kurort mit kohlensäurehaltigen Natronthermen an der Apollinarisquelle, erheblich geprägt vom Weinbau und mit 284 Hektar bestockter Rebfläche größte Weinbaugemeinde der Ahr. Es werden hauptsächlich Rotweinreben angepflanzt.

Des Weiteren steuern Industriebetriebe wie Apollinaris, Morgan Rekofa und Sachs (Boge) ihren Teil zur wirtschaftlichen Stabilität des Ortes bei. Daneben ist die Bundeswehr mit dem Logistikzentrum des Heeres großer Arbeitgeber für die Menschen vor Ort. Der Tourismus muss für die Mittelstadt als weiterer wichtiger Wirtschaftszweig genannt werden. Vor allem Ahrweiler mit seinem sehenswerten Altstadtkern ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Schienenverkehr

Die Bahnhöfe Bad Neuenahr und Ahrweiler sowie die Haltepunkte Heimersheim, Ahrweiler Markt und Walporzheim liegen an der Ahrtalbahn (KBS 477) RemagenAhrbrück, auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Rhein-Ahr-Bahn (RB 30) verkehrt.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio Südwest, die für die Rhein-Ahr-Bahn Diesel-Triebwagen der DB Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

Für den Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr auf der Rhein-Ahr-Bahn gilt sowohl der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel (VRM) als auch des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) sowie tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

[Bearbeiten] Straßen

An das Fernstraßennetz ist Bad Neuenahr-Ahrweiler über die Autobahnzubringer 571 und 573 an die Bundesautobahn 61 angeschlossen.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten] Ausbildungseinrichtungen

Im Stadtteil Ahrweiler ist die 1996 gegründete und 2002 umbenannte Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ansässig, welche als zentrale Ausbildungsstätte des Bundes im Bereich des Bevölkerungsschutzes fungiert.

In Bad Neuenahr-Ahrweiler gibt es drei Gymnasien: Im Stadtteil Bad Neuenahr sind das Peter-Joerres-Gymnasium und das Are-Gymnasium untergebracht, in Ahrweiler befindet sich die Klosterschule Kalvarienberg, welche in jüngster Zeit ebenfalls für männliche Schüler die Gymnasiums-Türen öffnete, während zuvor nur Mädchen zugelassen waren. Daneben gibt es zwei Realschulen: die Realschule Ahrweiler und eine Realschule, welche auch zur Klosterschule Kalvarienberg gehört. Ferner die Erich-Kästner-Hauptschule, eine Sonderschule (Don Bosco-Schule) sowie eine berufsbildende Schule. Die Stadt hat drei Grundschulen, je eine im Stadtteil Heimersheim, Ahrweiler und Bad Neuenahr.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ahrweiler, Niederhutstraße: Fachwerkhäusern u. Niedertor
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Ahrweiler, Niederhutstraße: Fachwerkhäusern u. Niedertor

In Ahrweiler befindet sich die Römervilla, in welcher ein Herrenhaus aus der Römerzeit des 2. bis 3. Jahrhunderts freigelegt und untergebracht ist. Das Herrenhaus ist, nebst großem Badetrakt, sehr gut erhalten, wodurch potenzielle Besucher einen sehr plastischen, sehr beispiellosen Einblick in die gehobene römische Wohnlebensweise erhalten können.

In Ahrweiler selbst gibt es viele prächtige, aufwändig restaurierte Fachwerkhäuser und eine gut erhaltene mittelalterliche Stadtmauer mit teilweise noch vorhandenem Graben. Alle vier Stadttore, Ober-, Walporzheimer oder Gisemer Tor, Nieder- oder Rheintor, Adenbach- oder Winzertor und Ahrtor sind erhalten. Die Tore sind sehr unterschiedlich gebaut, zwei sind Doppelturmtore (Ahrtor, Niedertor), zwei Dreimauertore (an der Stadtseite offene, portallose Tore). Das Obertor wurde 1500 auf der offenen Stadtseite mit einer vierten Mauer versehen, hat seitdem zwei Portale. Das Adenbachtor - benannt nach dem wüst gefallenen Flecken Adenbach - wurde erst 1974 nach 285 Jahren wiederhergestellt. Von den drei mitteralterlichen Wohntürmen ist nur der "Weiße Turm", der seit dem 17. Jh. statt des gotischen Helms eine oftmals erneuerte barocke Haube hat, und der Kolwenturm (Colventurm, oftmals umgebaut) am Adenbachtor erhalten (heute Burgrestaurant Adenbach). Der Schenkenturm nahe dem Obertor (auch Kautenturm, Runder Turm, Roter Turm) wurde 1811 abgerissen. Weiterhin sind zwei der sieben mittelalterlichen Adelshöfe, der (große) Blankhartshof (vormals Fischenicher Hof) und der Deutsche Hof, dazu zwei Klosterhöfe erhalten: der Prümer Hof und der Rodderhof. Nicht mehr existent sind die Adelshöfe Dalwigkscher Hof (vor dem Adenbachtor), Ehrensteiner Hof (neben dem Prümer Hof), Gymnicher Hof (Weinanbaugebiet), Kolwehof (nahe Adenbachtor) und der Eltzer Hof (ehemaliger (kleiner) Blankartshof) am Ahrtor.

Regelmäßige Stadtführungen finden während der Hauptsaison für Touristen statt.

Im Ortsteil Marienthal befand sich der inzwischen aufgegebene und weitgehend rückgebaute Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes, der im Verteidigungsfall zentralen Bundesorganen eine atomsichere Zuflucht bieten sollte. Ein kleiner, vom Rückbau ausgenommener Teil dieses "Regierungsbunkers" wird im Jahr 2007 als Museum des Kalten Krieges eröffnet.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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