Bereitschaftspotential
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Bereitschaftspotential ist ein elektrophysiologisches Phänomen, das im Vorfeld willkürlicher Bewegungen in bestimmten Arealen der Großhirnrinde (im supplementärmotorischen Cortex) auftritt und als Ausdruck von Aktivierungs- und Vorbereitungsprozessen interpretiert wird.
Die Erstbeschreibung erfolgte in den sechziger Jahren durch die deutschen Hirnforscher Hans Kornhuber und Lüder Deecke. Ließ man Probanden spontane Fingerbewegungen ausführen und zeichnete ein kontinuierliches Gleichstrom-EEG auf, so zeigte sich mehr als eine Sekunde vor Ausführung der Bewegung eine charakteristische negative Potentialwelle, vor allem in frontalen und parietalen Ableitungen. Der Nachweis dieser als Bereitschaftspotential oder readiness potential bezeichneten Wellen veränderte das Verständnis von der neuronalen Verarbeitung motorischer Programme grundlegend.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Helmut Kornhuber, Lüder Deecke: Hirnpotentialänderungen bei Willkürbewegungen und passiven Bewegungen des Menschen: Bereitschaftspotential und reafferente Potentiale. Pfuegers Arch. (1965) 281: 1-17