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Berlin-Baumschulenweg - Wikipedia

Berlin-Baumschulenweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karte
Lage des Ortsteil Baumschulenweg im Bezirk Treptow-Köpenick
Lage Baumschulenwegs im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Bezirk Treptow-Köpenick
Geografische Lage: Koordinaten: 52° 27′ n. Br., 13° 29′ ö. L. 52° 27′ n. Br., 13° 29′ ö. L.
Höhe: 34 m ü. NN
Einwohner: 16.489
(Quelle: StaLa Stand 31. Dez. 2004)
Postleitzahlen: 12437
Website: BA Treptow-Köpenick
Die Kirche „Zum Vaterhaus”
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Die Kirche „Zum Vaterhaus”

Baumschulenweg ist ein Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin. Name und Geschichte des Ortsteils sind eng verbunden mit den seinerzeit weltweit bekannten Späth'schen Baumschulen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Baumschulenweg befindet sich im nordwestlichen Teil des Bezirkes Treptow-Köpenick und liegt an der Bezirksgrenze zum Bezirk Neukölln. Im Bezirk Treptow-Köpenick grenzen im Norden der Ortsteil Plänterwald an Baumschulenweg und im Osten von Nord nach Süd die Ortsteile Oberschöneweide, Niederschöneweide und Johannisthal. Im Bezirk Neukölln grenzen von Nord nach Süd die Ortsteile Neukölln, Britz und Rudow.

An der nordöstlichen Grenze fließt die Spree und an der südwestlichen Grenze der Teltowkanal an Baumschulenweg vorbei. Verbunden wird die Spree mit dem Teltowkanal durch den Britzer Verbindungskanal, der zum größten Teil an der östlichen Grenze und an der schmalsten Stelle des Ortes zur westlichen Grenze wechselnd verläuft.

Der nordöstliche Teil Baumschulenwegs ist ein dicht bebautes Wohngebiet, in dem sich außer den kommunalen Einrichtungen einige Sportanlagen befinden. Die Wohngebäude reichen von Reihenhäusern über herrschaftliche Häuser und Mietskasernen bis hin zu Q3A-Wohnhäusern. Der südwestliche Teil Baumschulenwegs ist mit den Ortslagen Daheim und Späthsfelde lockerer bebaut.

[Bearbeiten] Geschichte

Baumschulenweg ist erst seit 1945 ein eigener Ortsteil. Er wurde aus dem südlichen Teil des Ortsteils Treptow gebildet und ist dadurch auch Teil der Geschichte Treptows.

[Bearbeiten] Siedlungsbeginn

„Forsthaus Kanne“ an der „Königsheide“
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„Forsthaus Kanne“ an der „Königsheide“

Das Gebiet, auf dem das heutige Baumschulenweg liegt, gehörte einst zum Stadtforst „Köllnische Heide“. Die Köllnische Heide war im Besitz Berlins, lag aber im Landkreis Teltow. Im Interesse einer günstigeren Haushaltsbilanz hatten die Kommunalbehörden 1823 die Abholzung der Köllnischen Heide beschlossen, um das urbar gemachte Land kommerziell zu verwerten. Bis auf einige wenige Morgen beim heutigen Schlesischen Busch und dem heutigen Gasthaus Zenner wurde die Köllnische Heide in den Jahren 1829 bis 1840 fast komplett gerodet. Nachdem Treptow 1841 zum Gutsbezirk erklärt wurde und im Januar 1852 die Aufteilung des Gebietes in Parzellen und die Abfindung der Rixdorfer Gemeinde, der Treptower Kolonisten, Zeitpächter und anderer Grundbesitzer beendet war, konnte der Ausbau des Gebietes beginnen. Die durch die Rodung entbehrlich gewordene Försterei an der Kanner Chaussee (heute Rixdorfer Straße) kam in den Besitz des Herrn Müßig und wurde zum Gut Marienthal umgewandelt. Zeitweise gehörte das Gut zu Rixdorf. Bis zur Gründung der Landgemeinde Treptow am 22. Januar 1876 war das Gut Marienthal die einzige Ansiedlung auf dem Gebiet des heutigen Ortsteils Baumschulenweg.

[Bearbeiten] Der wachsende Ort

Die bevorstehende Allgemeine Deutsche Landwirtschaftliche Wanderausstellung im Jahre 1894 und die Berliner Gewerbeausstellung im Jahre 1896 lösten verstärkte Bauaktivitäten in ganz Treptow aus. Der Umzug der Gärtnerei L. Späth von der Köpenicker Straße (heute Köpenicker Landstraße) auf die Britzer und Rudower Wiesen im Jahre 1863 war dann der Hauptanstoß für die Bildung des zukünftigen Ortsteil Baumschulenweg. Nachdem Franz Ludwig Späth 60 Besitzern ihre Wiesen abgekauft hatte, gründete er dort seine Baumschule, die er zu Weltruhm führte und zur weltweit größten Baumschule ausbaute.

Relief zur Baumarbeit am Herrenhaus Späth
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Relief zur Baumarbeit am Herrenhaus Späth

Obwohl die Baumschule durch den Umzug nicht mehr auf dem Gebiet Treptows lag, nahm Späth großen Einfluss auf die Entwicklung des Ortes. Das von Späth 1874 errichtete Herrenhaus umgab seit 1879 ein Hauspark, das Arboretum. Der Park war im Stil englischer Landschaftsparks nach Plänen des ersten Berliner Stadtgartendirektors Johann Heinrich Gustav Meyer gestaltet und diente als Versuchs- und Schaugarten für zahlreiche Neueinführungen und Neuzüchtungen von Gehölzen. Zum Arboretum zählte neben den hohen Gehölzen ein Rosarium.

Beim Ausbau der Görlitzer Bahnstrecke erhielt der außerordentlich schnell wachsende Ort 1890 eine Haltestelle am Ablageweg. Die Haltestelle wurde zunächst nach der Försterei Kanne benannt. Der Ablageweg, die Zufahrtsstraße von der Köpenicker Straße zur Baumschule durch den Ort, wurde er auch als Baumschulenweg bezeichnet. Dieser Name wurde für den 1902/06 zum Vorortbahnhof ausgebauten Haltepunkt übernommen. Der Ablageweg wurde danach auf die Initiative von Franz Späth gepflastert und in Baumschulenstraße umbenannt. Die kommunale Vertreter Treptows hätten gerne mit der Bezeichnung „Treptow-Süd“ die Zugehörigkeit zur Gemeinde unterstrichen. Da im Ort auch schon bereits ein Post- und Telegrafenamt eingerichtet und die Haltestelle der Görlitzer Bahn benannt waren, setzten die Reichspost, die Königliche Eisenbahndirektion, der Landrat und Ökonomierat Franz Späth den Namen „Baumschulenweg“ als offizielle Bezeichnung für den Ort durch.

Um die Jahrhundertwende wurden kommunale Aufgaben in Angriff genommen und die Infrastruktur ausgebaut. So wurde unter anderen Treptow und damit auch Baumschulenweg 1903 an das Netz der Berliner Elektricitäts-Werke angeschlossen. Zwischen 1903 und 1906 wurde im Verbund mit Britz, Neukölln, Marienfelde und Mariendorf eine Kanalisation für die Brauchwässer gebaut. Die Straßen wurden ausgebaut und mit Beleuchtung versehen. Die Linie der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft vom Zoologischen Garten nach Treptow wurde bis nach Baumschulenweg verlängert. Treptow beteiligte sich finanziell am Bau des Teltowkanals (1901 bis 1906) und ließ dabei den Britzer-Kanne-Zweig-Kanal südlich des Ortes Baumschulenweg anlegen. Neben mehreren Schulen, die in Treptow entstanden, wurde 1909 in Baumschulenweg ein privates Lyzeum gegründet, das 1911 in Gemeindebesitz überging. In Baumschulenweg wurde 1911 mit der evangelischen Kirche „Zum Vaterhaus“ das erste Gotteshaus in Treptow eingeweiht. Der Entwurf für die Kirche stammte von H. Reinhardt und G. Süßenguth, die auch die Pläne für das Rathaus Treptow entworfen haben. Ein Problem, welches noch einer Lösung bedurfte, war die Bestattung der Verstorbenen. Hierfür wurde 1912/13 der Urnenhain an der Königsheide zum Friedhof ausgebaut. Gleichzeitig wurde auf dem Gebiet das Berliner Krematorium nach den Plänen von Erich Bienz und Mathias Bardenheuer gebaut. Es war das zweite Krematorium Berlins. Die erste Anlage stand in Wedding.

[Bearbeiten] Eingemeindung nach Berlin

Am 1. Oktober 1920 trat das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“ in Kraft. Als Bestandteil der ehemaligen Landgemeinde Treptow liegt Baumschulenweg im 15. Verwaltungsbezirk Treptow von Groß-Berlin. Die Späth′schen Baumschulen, die schon vorher nicht im Gebiet der Landgemeinde Treptow lagen, gehörten jetzt zum Bezirk Neukölln, Ortsteil Britz.

Die steigenden Schülerzahlen im Ort machten die Einführung von Parallelklassen im Lyzeum Baumschulenweg erforderlich. Zusätzlich wurden neue Schulen gebaut.

Um die Wohnungsnot zu lindern, kam es ab 1924 zum Bau verschiedener neuer Siedlungen. So entstand unter anderem zwischen der Baumschulenstraße, der Forsthausallee und dem Britzer Zweigkanal die Reichsbahnsiedlung. Auch auf der Seite Baumschulenstraße Heidekampweg wurde die Randbebauung weitergeführt.

[Bearbeiten] Das Dritte Reich

Bei der 1938 durchgeführten Gebietsreform kamen die Späth′schen Baumschulen zu Baumschulenweg. Die neue Grenze verläuft seitdem entlang dem Britzer Verbindungskanal und Teltowkanal.

Wie andernorts auch, wurden am 9. November 1938 jüdische Geschäfte von Nationalsozialisten in Baumschulenweg verwüstet. So die Kurzwarenhandlung von Hermann Bry in der Baumschulenstraße 11, dessen Geschäft verwüstet und er selber vertrieben wurde. Der in der Kiefholzstraße 261–266 in den Dreißigern entstandende Kiefholz-Markt, der bis zum Bau von Wohnhäusern in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre an dieser Stelle existierte, erlangte eine unrühmliche Bedeutung, als das Lokalblatt „Baumschulenweger Beobachter“ am 15. November 1938, wenige Tage nach der berüchtigten Reichspogromnacht in großen Zeilen verkündete: „Achtung! Der Kiefholzmarkt ist Judenfrei!“.

Der letzte Inhaber der einst größten Baumschule der Welt, Dr. Hellmuth Späth, wurde im Jahre 1943 mit der Begründung des „Umgangs mit Juden und versteckten Hetz- und Wühlarbteit gegen Deutschland“ verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert, wo er 1945 zu Tode kam.

Am 16. April 1945 begann die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkrieges in Europa um Berlin. Am 24. April befand sich Baumschulenweg in den Händen der 8. Gardearmee der 1. Belorussischen Front.

[Bearbeiten] Nach 1945 und DDR

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Baumschulenweg ein eigener Ortsteil. Der Ortsteil Treptow wurde dazu entlang dem Dammweg geteilt. Nördlich lag der alte kleinere Teil Treptows und südlich der neue Ortsteil Baumschulenweg, welcher aber im Bezirk Treptow verblieb. Der Bezirk Treptow, und damit auch Baumschulenweg, fiel nach der verwaltungsmäßigen Gliederung von Groß-Berlin durch die alliierten Siegermächte unter sowjetischer Kontrolle.

In den Jahren 1953 bis 1965 wurden die reparablen Kriegsschäden an den Gebäuden behoben und es entstanden neue Wohnkomplexe (Q3A) am Heidekampweg. Zwischen dem Rathaus Treptow und Baumschulenweg entstand ein geschlossenes Besiedlungsgebiet, heute der Ortsteil Plänterwald.

Späth'sches Herrenhaus von 1874, heute Teil der HU
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Späth'sches Herrenhaus von 1874, heute Teil der HU

Die Späth′sche Baumschule wurde 1947 in Treuhandeigentum und 1949 in Volkseigentum überführt. Das Arboretum kam am 1. September 1961 zum Institut für Spezielle Botanik der Humboldt-Universität zu Berlin, das 1969 dem Museum für Naturkunde zugeordnet wurde. Das alte Herrenhaus dient heute den Professuren für Botanik / Biologie-Didaktik und für Spezielle Botanik des Instituts für Biologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät I als Sitz. Das während des Zweiten Weltkrieges zerstörte Rosarium ist heute die Systematische Abteilung mit Arznei- und Gewürzpflanzen-Quartier. Das Arboretum steht auch Besuchern offen. An den Späth'schen Familienbetrieb erinnert auch die Ortslage Späthsfelde im südlich angrenzenden Johannisthal.

Auf einer Fläche an der Mörikestraße/Bodelschwinghstraße, die durch Kriegsschäden frei geworden war, richtete der VEB WTB, Waren des täglichen Bedarfs, einen Stützpunkt ein. Durch die täglichen Ent- und Beladungen, mitten in dem dicht bebauten Wohngebiet, entstanden beträchtliche Lärmbelästigungen für die umliegenden Wohnkomplexe. Trotz der oft scharf geführten Kritik fand sich kein Lösung.

In Baumschulenweg befand sich in der Sonnenallee bis 1989 der einzige Grenzübergang für Westberliner im Bezirk Treptow. Dieser Grenzübergang wurde zum Thema in dem Film Sonnenallee.

[Bearbeiten] Wiedervereinigung Berlins

Nach der Wende wurde der Stützpunkt des VEB WTB geschlossen und das Grundstück vermarktet. Hier entstand die erste größere Blockrandschließung im Bezirk Treptow. In der Baumschulenstraße entstanden einige Lückenbauten. Weitere Neubauten an Wohnhäuser gab es Baumschulenweg selbst nicht. In der Ortslage Späthsfelde waren die Bautätigkeiten höher. Viele Eigentümer ließen ihre Grundstücke teilen und verkauften sie. Hier entstanden viele Ein- und Zweifamilienhäuser. Auch die Späth′sche Baumschule verkaufte ein Teil ihres Grundstückes und sicherte sich so ihr Fortbestehen. Auf den Grundstücken von der Baumschule wurden vor allem größere Reihenhausabschnitte gebaut. Hier berücksichtigte man bei der Planung den Erhalt der alten und sehr schönen Baumreihen.

Das in die Jahre gekommene Krematorium in Baumschulenweg musste 1994 wegen nicht mehr behebbarer Mängel abgerissen werden. 1999 wurde das neue Krematorium eröffnet. Die Architekten sind Axel Schultes und Charlotte Frank, die auch das Bundeskanzleramt gestaltet haben.

1997 wurde ein Teil des nördlichen Gebietes von Baumschulenweg und der Forst Plänterwald an den neu gebildeten Ortsteil Plänterwald abgegeben. Damit reicht Baumschulenweg im Norden nur noch bis zur Eichbuschallee.

Am 1. Januar 2001 wurden auf Grund der Verwaltungsreform in Berlin die Bezirke Treptow und Köpenick zum neuen Großbezirk Treptow-Köpenick vereinigt. Seitdem liegt Baumschulenweg im neuen Bezirk Treptow-Köpenick.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

Haupttor vom Friedhof Baumschulenweg
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Haupttor vom Friedhof Baumschulenweg

[Bearbeiten] Parks

  • das Arboretum, ein Schaugarten mit ungefähr 1200 Gehölzsippen und Rahmen für stimmungsvolle Konzerte

[Bearbeiten] Freizeiteinrichtungen

Jugendklub „RumbaR“: Baumschulenweg besitzt seit 1973 einen Jugendklub. Er zog in das Haus in der Baumschulenstraße 28 ein. 1990 bekam der Klub seinen Namen „RumbaR“. Da das in die Jahre gekommene Klubhaus nicht mehr sanierungsfähig war, konnte es nur noch Abgerissen und durch einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt werden. Für die Zeit des Baugeschehens konnte der Klub einen Flachbau hinter dem altem Klubgebäude nutzen, in dem sich vorher eine Filiale der Berliner Sparkasse befand. Das Flachgebäude wurde von den Jugendlichen selber, bis auf den Einbau zweier Toiletten, in einen Interims-Jugendklub umgebaut. Im September 1995 feierte der Klub im Flachbau Wiedereröffnung. Damit konnte das alte Gebäude abgerissen und mit dem Neubau begonnen werden. Zwei Jahre später 1997 wurde das neue Gebäude des Jugendklubs RumbaR eingeweiht. Der Jugendklub ist für 110 jugendliche Besucher ausgelegt. Im dreigeschossigen Gebäude befinden sich Mehrzweck- und Veranstaltungsräume, eine Küche und eine Werkstatt im Keller.

  • für die ältere Generation gibt es die „Seniorenfreizeitstätte im Treptow-Kolleg“.
  • Schwimmhalle

[Bearbeiten] Sportvereine

  • Tennisclub Grün-Weiß Baumschulenweg
  • Fußballclub Grün-Weiß Baumschulenweg
  • Tischtennisverein 37er Plattenspieler e.V. Baumschulenweg

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

S-Bahnhof Baumschulenweg (Nordseite)
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S-Bahnhof Baumschulenweg (Nordseite)

Als wichtigstes Verkehrs- und Erschließungsmittel gilt der S-Bahnhof Baumschulenweg. Er war eine der ersten Haltestellen der Berlin-Grünauer Vorortbahn, eröffnet 1890. Der bestehende Bahnhof wurde 1905 mit der Höherlegung der Bahngleise errichtet. Sein Äusseres an der nördlichen Seite wurde durch eine klassizistische Fassade belebt. Der Bahnhof besitzt zwei aktive, gegeneinander versetzte Bahnsteige mit einem Gleis in Richtung Norden und zwei Gleisen in Richtung Süden und einen inaktiven Bahnsteig mit zwei Gleisen an der neben der S-Bahn liegenden Fernbahntrasse, die allerdings momentan (Februar 2006) nur von wenigen Güterzügen wie dem der Berliner Stadtreinigungsbetriebe genutzt werden. Hier halten die S-Bahnlinien S45, S46, S47, S8, S85 und S9. Der S-Bahnhof soll ab Sommer 2006 im Zuge einer Grundsanierung der S-Bahn zwischen Baumschulenweg und Adlershof umgestaltet werden. Dabei wird unter anderem der Bahnsteig Richtung Schöneweide über die Baumschulenstraße verschoben. Der Fernbahnsteig wird nach einer baubedingten Zwischennutzung für die S-Bahn abgerissen. Als weitere Kiezerschließung dienen die Buslinien 166, 170 und 265, da die Straßenbahn in den 70er Jahren stillgelegt worden war. Der südwestliche Teil Baumschulenwegs erhält durch die einzige dort fahrende Metrobuslinie M41 Anschluss an Neukölln und Mitte. Ebenfalls zu nennen, wenn auch nicht mehr direkt auf dem Territorium Baumschulenwegs befindlich, ist die Fährlinie F11, die den Ortsteil mit der auf der anderen Spreeseite gelegenen Kleingartenkolonie Wilhelmstrand verbindet.

Die zentrale Achse des Ortsteils bildet die Baumschulenstraße. Vom Spreeufer führt sie vorbei am S-Bahnhof Baumschulenweg, der Kirche Zum Vaterhaus, über die Kreuzung Sonnenallee Südostallee, über den Britzer Verbindungskanal bis zum Arboretum. Nach der Kreuzung mit dem Königsheideweg geht die Baumschulenstraße als Späthstraße weiter. Sie führt vorbei am Arboretum und der Baumschule zur Anschlussstelle Späthstraße der Autobahn A113. Danach verlässt sie beim Überqueren des Teltowkanals den Ortsteil Baumschulenweg. Aus dem Norden, vom Ortsteil Plänterwald, führt die Köpenicker Landstraße und die dazu links und rechts parallel verlaufenden Neue Krugallee und Kiefholzstraße nach Baumschulenweg. Vom Westen, aus dem Bezirk Neukölln, kommt man über die Sonnenallee, Forsthausallee, die bereits beschriebene Späthstraße und Johannisthaler Chaussee in den Ortsteil. Aus den südlich gelegenen Ortsteilen Niederschöneweide und Johannisthal führen die Schnellerstraße, Südostallee und Königsheideweg zu Baumschulenweg.

[Bearbeiten] Bildung

  • 7 städtische Kindertagesstätten
  • 2 Grundschulen
  • 3 andere Schularten

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Franz Späth (1839–1913), Gärtner, Baumschulenbesitzer und Königlich-Preußischer Landesökonomierat
  • Alwin Gerisch (1857–1922), SPD-Vorsitzender und Reichstagsabgeordneter

[Bearbeiten] Literatur

  • Judith Uhlig: Treptow – Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke, Stapp Verlag, 1995, ISBN 3-87776-070-8
  • Hans-Jürgen Rach: Die Dörfer in Berlin, VEB Verlag für Bauwesen, Berlin, 1988, ISBN 3-87776-211-5

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Berlin-Baumschulenweg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
Wiktionary: Baumschulenweg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Dieser Artikel wurde in die Liste der Lesenswerten Artikel aufgenommen.

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