Blindenschach
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Blindenschach oder auch Sehbehindertenschach wird Schach genannt, das von sehbehinderten Menschen gespielt wird.
Es werden hierzu spezielle Steckschachspiele genutzt, auf denen mittels Kügelchen die Figuren für den Blinden durch Befühlen erkennbar sind. Dieses Steckschachbrett wurde 1848 auf einer Blindenschule in London entwickelt. Es ermöglicht über das Spielen der Blinden untereinander hinaus auch die Beteiligung an Turnieren zusammen mit Sehenden. Der Blinde teilt die von ihm gespielten Züge mit, und diese werden auf das Turnierbrett des Sehenden übertragen (ebenso muss der Sehende - außer bei Taubblinden Gegnern - die von ihm ausgeführten Züge ansagen). Nach den FIDE-Regeln gilt im Blindenschach eine Figur als berührt, wenn der Blinde den Stein aus dem Loch nimmt. Schach ist eine der wenigen sportlichen Betätigungen, in die Sehende und Blinde unter gleichen Voraussetzungen eingebunden sind. Darüber hinaus ist das Blindenschach seit den 1950er Jahren in Deutschland und der Welt gut organisiert. Neben nationalen Meisterschaften werden auch Welt- und Europameisterschaften für Blinde ausgerichtet. Seit 1994 nimmt eine Auswahl der IBCA (International Braille Chess Association) an der Schacholympiade teil.
Als stärkster deutsche Sehbehinderter gilt zurzeit Dieter Bischoff (Elo vom 1. April 2005: 2123), der regelmäßig vom deutschen Blindenschachbund (DBSB) an die Deutsche Meisterschaft der Sehenden entsandt wird. Dort erzielt er stets beachtliche Ergebnisse. International galt der Jugoslawe D. Baretic als einer der stärksten blinden Spieler der Welt. Er nahm 1962 am B-Turnier in Hastings teil.
Blindenschach darf nicht verwechselt werden mit dem Blindschach oder der Schachblindheit.
[Bearbeiten] Weblinks
de.geocities.com - Offizielle Seite des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes