Brikett
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Briketts sind eier- oder ziegelförmige Stücke aus gesiebtem Braunkohlen- oder Steinkohlenstaub. Sie werden durch Pressen oder Formen hergestellt, wobei Steinkohlenteerpech als Bindemittel verwendet wird. Im Rheinland sind Briketts als Klütten bekannt.
Der Name entstand zunächst aus einer scherzhaften Bezeichnung für den metallenen Mittagsbrotbehälter, den saarländische Bergleute mit sich führten ("geformte Presskohle"). Dieses 'Brikett' kam im 19.Jahrhundert als das frz. brique = „Ziegelstein“ ins Deutsche. Dieses ist auch verwandt mit dem englischen Begriff für Ziegelstein brick und dem Wort break.
Der Kohlenstaub wird aus der Zeche herangebracht und zunächst in einen Kohlenbunker gelagert. Über ein Becherwerk wird er in einen Trockner eingeworfen. Danach wird er in einem Knetwerk bei etwa 100 °C mit in einer Pechmühle fein gemahlenem Steinkohlenteerpech vermengt. Nach der Pressung in einer Stempelpresse ist noch ein Abkühlvorgang erforderlich.
Gegenüber normaler Kohle haben quaderförmige Briketts den Vorteil, dass sie sich wegen ihrer regelmäßigen Form gut und leicht zusammenstellen lassen und demnach einen nur verhältnismäßig geringen Raum einnehmen. Sie geben dabei aber ein sehr gutes Brennmaterial ab und eigneten sich früher auch für Lokomotiven und Dampfschiffe. Für den Hausbrand bestimmt sind die ovalen Nuss- und Eierbriketts (Eierkohle), die in Walzpressen hergestellt werden. Der sonst nicht verwendbare Steinkohlenstaub lässt sich auf diese Weise gut verwerten.
Braunkohlenbriketts werden ohne Bindemittel unter hohem Druck gepresst. Die bekanntesten Braunkohlenbrikett-Marken sind Union-Brikett und Lausitzer Rekord-Brikett.
Eine modernere Form des Briketts wird aus verschiedenen feinvermahlenen Materialien gewonnen, z. B. aus Sägespänen oder Altpapier.
Erweitert nach: Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage 1888/89
[Bearbeiten] Siehe auch
- Holzpellets die "Biomasse-Nachfolger" des Briketts