Chlothilde von Burgund
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Chlothilde von Burgund oder Chrodechild von Burgund (* um 474 in Lyon; † 3. Juni 544 in Tours) war die Frau von Chlodwig I..
Sie wurde als Tochter von Chilperich II., Teilkönig der Burgunden in Vienne und seiner Frau Caratene geboren und starb im Kloster Saint-Martin de Tours. Sie war eine Nichte der Burgunderkönige Gundobad und Godegisel.
Nachdem ihre Eltern um 490 bei Rivalitäten um die Macht in Burgund von Gundobad ermordet worden waren, wurden sie und ihre Schwester durch Ihren Onkel Godegisel an dessen Hof in Genf erzogen.
Chlothilde heiratete den merowingischen Frankenkönig Chlodwig I. zwischen 492 und 494 unter der Bedingung, dass sie ihre christliche Religion weiter ausüben durfte. Sie bekannte sich zum Katholizismus, was einer der Gründe gewesen sein dürfte, dass Chlodwig schließlich ebenfalls diese Form des Christentums annahm, und nicht, wie damals ebenfalls üblich, den Arianismus.
Ihre Kinder wurden alle - die beiden älteren Söhne Ingomer und Chlodomer bereits vor ihrem Vater – getauft. Als jedoch Ingomer früh verstarb und Chlodomer schwer erkrankte, gab Chlodwig der Religion seiner Frau daran die Schuld – erst als der zweite Sohn wieder gesundete und er bei einer großen Schlacht gegen die Alemannen den christlichen Gott um Hilfe anflehte und die Schlacht gewonnen wurde, konvertierte er – und damit sein Reich – zum katholischen Christentum.
Zum Weihnachtsfest 497, 498 oder 499 ließ sich Chlodwig mit 3.000 anderen Franken vom Bischof Remigius von Reims taufen, so dass heute Chlothilde als Wegbereiterin für das Christentum in Europa gilt.
Aus der Ehe mit Chlodwig hatte sie folgende Kinder:
- Ingomer * wohl 493/494, † klein
- Chlodomer, 511–524 König in Orléans
- Childebert I., 511–558 König in Paris
- Chlothar I., 511–561, König in Soissons, später König der Franken
- Clothilde, † 531, begraben in der Apostelkirche in Paris, ∞ 526/527 Amalrich, König der Westgoten, ermordet Barcelona 531
Chlothilde wurde – wie ihr Mann und ihre Tochter – in der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève – begraben.
Nach dem Tode Chlodwigs 511 gründete sie Klöster und stiftete Kirchen. Chlothilde wird als Heilige verehrt, ihr Fest ist der 3. Juni. Sie wird oft dargestellt mit einem Kirchenmodell und einem Buch, den Armen spendend. Sie gilt als Patronin für Frauen und Notare.
Personendaten | |
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NAME | Chlothilde von Burgund |
ALTERNATIVNAMEN | Chrodechild von Burgund |
KURZBESCHREIBUNG | Frau von Chlodwig I. |
GEBURTSDATUM | um 474 |
GEBURTSORT | Lyon |
STERBEDATUM | 3. Juni 544 |
STERBEORT | Tours |