Christian Frederik Hansen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Frederik Hansen (* 26. Februar 1756, † 10. Juli 1845, jeweils in Kopenhagen) war Architekt und gilt als "der wohl einflußreichste Architekt des klassizistischen Stils" im nördlichen Europa (Chr.Timm). Sein Studium absolviert er ab 1766(!) an der Königl. Kunstakademie seiner Geburtsstadt, wobei der Franzose Nicolas-Henri Jardin und Caspar Frederik Harsdorff seine Lehrer sind. Zu dieser Zeit beginnt auch seine Zusammenarbeit mit Joseph Christian Lillie. 1782 unternimmt Hansen eine Studienreise nach Italien, wo er sich u. a. intensiv mit den Arbeiten des einflussreichen Baumeisters Andrea Palladio beschäftigt.
Nach seiner Rückkehr (1784) wird er Mitglied der Kopenhagener Kunstakademie und tritt die Stelle des Landbaumeisters für Holstein und Altona/Elbe an. In Altona, einem norddeutschen Zentrum der Aufklärung, und den benachbarten Elbdörfern findet er in den dort lebenden Kaufleuten zahlungskräftige Auftraggeber, als erste die Brüder Godeffroy, für die er in Elbnähe Landhäuser errichtet.
Diesen Bauten sind die unterschiedlichen Einflüsse seiner "Lehrjahre" anzusehen: neben französischen und italienischen Elementen greift er auch auf antike Vorbilder (Tempelbauten) zurück, zudem verwendet er teilweise Materialien, die für das ländlich strukturierte Dänemark kennzeichnend sind, bspw. Strohdächer. 1792, im Jahr seiner Heirat mit Anne Margrethe Rahbek, bekommt er seinen ersten größeren Auftrag für ein öffentliches Gebäude, das Waisenhaus in Altona.
Eine Liste seiner ganz oder teilweise erhaltenen Bauten aus der Altonaer Zeit findet sich hier sowie, vollständiger, im Buch von Bartels (s.u.). Das "Elbschlösschen" (Elbchaussee 372, erreichbar von der C.-F.-Hansen-Straße) ist seit wenigen Jahren wieder öffentlich zugänglich, ebenso das allerdings stark umgebaute Landhaus Blacker (Blankeneser Landstraße 34), die Wohnhäuser an der Palmaille 49-63 und 108-120 sowie das Landhaus Gebauer (Philosophenweg 18).
1804 kehrt Hansen nach Kopenhagen zurück, wo er zusätzlich zum Landbaumeister des Herzogtums Schleswig ernannt wird (1805); 1808 wird er in kurzer Folge auf den Architektur-Lehrstuhl an der Kgl. Akademie, zum Oberbaudirektor des dänischen Königreichs sowie zum Direktor der Akademie berufen. In diese Zeit fallen u. a. der Bau von Rat- und Gerichtshaus in Kopenhagen, des "Irrenhauses" in Schleswig, der Vicelinkirche in Neumünster, der Marienkirche in Quickborn (1807-1809) und der Husumer Marienkirche (1829-1833).
1831 erkrankt er schwer, arbeitet aber bis 1844 (Rücktritt von allen Ämtern) weiter.
[Bearbeiten] Literatur
- Olaf Bartels: Altonaer Architekten - Eine Stadtbaugeschichte in Biographien. Hamburg 1997 (Junius-Verlag) ISBN 3-88506-269-0
- Renata Klée Gobert: Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansistadt Hamburg. Band 11 (Altona Elbvororte). Hamburg 1959 (C. Wegner)
- Hakon Lund, Anne Lise Thygesen: Christian Frederik Hansen. 2 Bände, München, Berlin 1999 (Deutscher Kunstverlag) ISBN 3422062475
- Ullrich Schwarz (Hrsg.): Christian Frederik Hansen und die Architektur um 1800. (Neue Untersuchungen zum nordischen Klassizismus von Christian Frederik Hansen im Kontext der europäischen Architektur und des politischen und kulturellen Klimas in Dänemark, Altona und Hamburg um 1800.) München 2003 ISBN 3422063668
- Christoph Timm: Altona-Altstadt und –Nord (Denkmaltopographie Hamburg-Inventar). Hamburg 1987 (Christians-Verlag) ISBN 3-7672-9997-6
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hansen, Christian Frederik |
| KURZBESCHREIBUNG | Architekt |
| GEBURTSDATUM | 26. Februar 1756 |
| GEBURTSORT | Kopenhagen |
| STERBEDATUM | 10. Juli 1845 |
| STERBEORT | Kopenhagen |
