City of God
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | City of God |
Originaltitel: | Cidade de Deus |
Produktionsland: | Brasilien, Frankreich, USA |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
Länge (PAL-DVD): | 128 Minuten |
Originalsprache: | Portugiesisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Fernando Meirelles Kátia Lund |
Drehbuch: | Bráulio Mantovani Paulo Lins |
Produktion: | Andrea Barata Ribeiro Mauricio Andrade Ramos |
Musik: | Ed Cortês Antonio Pinto |
Kamera: | César Charlone |
Schnitt: | Daniel Rezende |
Besetzung | |
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City of God (portugiesisch Cidade de Deus) ist ein brasilianischer Kinofilm über Drogen und Gewalt in den Armenvierteln von Rio de Janeiro. Das Drehbuch orientiert sich an dem gleichnamigen Roman von Paulo Lins, der selbst in der Stadt Gottes aufwuchs. Allerdings wurde der Stoff für den Film etwas gekürzt, da der Roman über 40 Geschichten erzählt, und Buscapé als leitende Person hinzugefügt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Um eine größere Authentizität zu erreichen, besetzte Fernando Meirelles das Schauspieler-Ensemble des Films fast ausschließlich mit Jugendlichen aus den Favelas von Rio. Mehrere hundert Jugendliche wurden dafür zu einem 6-monatigen Theater-Workshop eingeladen und auf ihre späteren Rollen vorbereitet. Beim Schauspielunterricht wurde besonders auf Techniken der freien Improvisation wertgelegt, die auch in den meisten Szenen im späteren Film eingesetzt wurden, um den Film authentischer zu gestalten, was durchweg gelungen ist.
[Bearbeiten] Handlung
Der Film erzählt die Ereignisse in einem Armenviertel, das ironischerweise Die Stadt Gottes heißt, von Rio de Janeiro in den 60er bis 80er Jahren aus der Sicht von Buscapé. Wie alle in Favelas lebenden Menschen ist Buscapé sehr früh mit Gewalt konfrontiert worden. Sein Bruder Marreco ist Mitglied einer Bande, die sich für große Gangster halten.
Diese Bande versucht durch verschiedene kleinere Überfalle an Geld zu kommen. Bei einem Überfall auf ein Bordell eskaliert die Gewalt, nachdem der achtjährige Löckchen alle Menschen im Hotel erschießt. An diesem Tag entdeckt Löckchen seinen Spaß am Töten. Die Gang löst sich auf. An seinem 18. Geburtstag beschließt Löckchen mit seinem Freund Bené, "dem coolsten Gangster der Stadt Gottes", Drogendealer zu werden. Dafür töten sie alle anderen Dealer in der Stadt Gottes. Nach einer schicksalhaften Begegnung mit einem alten Weisen wird aus Löckchen Locke der Boss, der sich die Macht im gesamten Stadtviertel sichert. Die Lage eskaliert, als Bené aus der Stadt Gottes mit seiner Freundin verschwinden will. Auf seiner Abschiedsparty wird Bené erschossen. Es kommt zu einem Bandenkrieg (Zitat: „Früher war die Stadt Gottes das Fegefeuer, jetzt ist sie zur Hölle geworden.“), da der einzige andere Drogendealer, Karotte, ein Bekannter von Bené, von Locke jedoch gehaßt, nun keine "Immunität" mehr genießt. Karotte schließt sich mit Mané, dessen Freundin von Locke vergewaltigt wurde, zusammen, um sich vor Locke zu schützen und zu rächen. Buscapé, der schon als Kind Fotograf werden wollte, bekommt die Chance seines Lebens, als er als einziger ein Foto von Locke bei einer Zeitung abliefert. Am Ende wird der verlassene Locke von der Zwergengang, quasi die nächste Gangstergeneration, erschoßen. Mit diesem Foto erhält Buscapé seinen Job.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Wirkung
Der Film war sehr erfolgreich und bekam international sehr gute Kritiken und viele Auszeichnungen. So wurde er für 4 Oscars nominiert, darunter in den Hauptkategorien Regie, Drehbuch und Kamera. In seinem Heimatland hat der Film eine Debatte über die Zustände in den Favelas angeregt, da der Film eindrucksvoll die andere Seite von Brasiliens Touristenmagnet Rio de Janeiro zeigt. Erwähnenswert ist auch der Soundtrack von Antonio Pinto, eine Mischung von Samba und Funk.
[Bearbeiten] Trivia
In der deutschen Synchronisation wurde der Erzähler, Buscapé, von Xavier Naidoo gesprochen.
Alle Darsteller - mit Ausnahme von Matheus Nachtergaele (Karotte) und Seu Jorge (Mané) - waren Laien, die aus den Slums rund um Rio rekrutiert wurden. Alexandre Rodrigues (Buscapé) lebt sogar tatsächlich in der City of God.
Am Ende des Filmes hört man die "Zwergenbande" darüber reden, wen sie in Zukunft töten wollen. In der Realität wurde aus den "Zwergen" die Bande Comando Vermelho, die heute als die gefährlichste rund um Rio gilt. Sie ist auch dafür bekannt, eine Todesliste zu führen.
Die in schwarz/weiss gehaltene Dokumentation am Ende des Filmes, in dem Mané im Gefängnis interviewt wird, ist authentisch und zeigt den echten Mané.
Der Film wurde nicht in der echten "City of God" gedreht, weil es dort zu gefährlich gewesen wäre. Die Drehorte lagen in der Nachbarschaft.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Die Stadt Gottes. Roman von Paulo Lins - ISBN 3936738122