Der Glöckner von Notre Dame (1956)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Glöckner von Notre-Dame |
Originaltitel: | Notre Dame de Paris |
Produktionsland: | Italien / Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 1956 |
Länge (PAL-DVD): | 115 Minuten |
Originalsprache: | Französisch |
Stab | |
Regie: | Jean Delannoy |
Drehbuch: | Jean Aurenche, Jacques Prévert |
Produktion: | Raymond Hakim, Robert Hakim |
Musik: | Georges Auric, Angelo Francesco Lavagnino |
Kamera: | Michel Kelber |
Schnitt: | Henri Taverna |
Besetzung | |
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Der Glöckner von Notre-Dame ist ein Film des Regisseurs Jean Delannoy aus dem Jahr 1956. Der Film basiert auf dem Roman Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Quasimodo, missgebildeter Glöckner der Pariser Kathedrale Notre Dame, erblickt beim Fest der Narren Esmeralda, eine bei Zigeunern aufgewachsene Schönheit, und ist von ihr fasziniert. Doch auch Clopin, der König der Bettler, sowie Dom Claude, der Erzdekan der Kathedrale, und dessen jüngerer Bruder, der Priester Jehan, finden Gefallen an Esmeralda. Als Jehan und Quasimodo versuchen, Esmeralda zu entführen, werden sie von der königlichen Wache ertappt; Jehan kann fliehen, Quasimodo wird gefangen genommen. Esmeralda verliebt sich in Phoebus, den Anführer der königlichen Wache, der seinerseits mit Fleur de Lys verlobt ist.
Am nächsten Tag wird Quasimodo öffentlich ausgepeitscht und in Ketten gelegt. Esmeralda gibt ihm einen Krug Wasser zu trinken; Claude befreit ihn von seinen Ketten. Phoebus und Jehan buhlen nun um Esmeraldas Gunst. Als Phoebus das Rennen zu machen scheint, wird er von Jehan niedergestochen. Jedoch wird Esmeralda für die Täterin gehalten und zum Tode verurteilt. Der tot geglaubte, in Wahrheit aber schwer verletzte Jehan versucht nun, wie Clopin und Quasimodo, Esmeralda zu befreien. Quasimodo und Claude verstecken Esmeralda im Glockenturm. Die von Clopin mobilisierte Bevölkerung stürmt die Kathedrale; Quasimodo und Phoebus leisten Gegenwehr. Als Jehan Esmeralda bedrängt, wird er von Quasimodo vom Kirchturm hinuntergeworfen. Phoebus und Esmeralda sind wieder vereint; Quasimodo stirbt.
[Bearbeiten] Hintergrund
Der Roman war bereits von Wallace Worsley (Der Glöckner von Notre Dame; mit Lon Chaney als Glöckner) sowie von William Dieterle (Der Glöckner von Notre Dame; mit Charles Laughton als Glöckner) verfilmt worden. Jean Delannoy hält sich bei den Charakterisierungen der Figuren an die Romanvorlage und unterscheidet sich dabei von den vorhergehenden Verfilmungen. Jean Delannoy musste sich dabei gegen die Produzenten des Films durchsetzen. Diese wollten den religiösen Aspekt streichen, weil sie Proteste von religiösen Gruppierungen fürchteten.
[Bearbeiten] Kritiken
- "Die berühmte Geschichte (...) wurde mit dem brillanten Anthony Quinn zum drittenmal verfilmt; folkloristisch-bunt mit Glanzeffekten (...)." (Wertung: 2½ Sterne = überdurchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 309
- "Kostümfilm, der die Qualitäten seiner Vorgänger bei weitem nicht erreicht, obwohl er sich enger an die literarische Vorlage hält (...). Daß man, was Brutalitäten betrifft, in den rund zwanzig Jahren seit dem letzten Glöckner-Film dazugelernt hat, versteht sich von selbst, und auch die Farbe steuert dazu bei. Die Massenszenen waren für damalige Verhältnisse recht ordentlich. Insgesamt aber nur ein enttäuschende [sic!] Langweiler." - Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Das Lexikon des Horrorfilms. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-13175-4, S. 194
[Bearbeiten] Literatur
- Victor Hugo: Der Glöckner von Notre-Dame. Roman (Originaltitel: Notre-Dame de Paris). Mit einem Nachw. von Klaus-Peter Walter. Vollständige Ausgabe, 2. Auflage. Auf der Grundlage der Übertragung von Friedrich Bremer am Original überprüft und neu erarbeitet von Michaela Messner. Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), München 2005, 617 S., ISBN 3-423-13376-7