Die Panne
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Panne sind eine Erzählung (geschrieben 1955-1956 unter dem Titel "Eine noch mögliche Geschichte"), ein Hörspiel, ein Fernsehspiel (1957) sowie eine Komödie (1979) von Friedrich Dürrenmatt.
Das Hörspiel wurde 1956 von Gustav Burmester beim NDR Hamburg inszeniert und 1972 unter Regie Ettore Scolas mit dem italienischen Titel La piu bella serata della mia vita verfilmt. Am 13. September 1979 wurde Die Panne in Wilhelmsbad (Hanau) unter der Regie des Autors erstmals als Theaterstück aufgeführt.
[Bearbeiten] Inhalt
Ausgangspunkt des Stücks, sowohl als Erzählung wie in der Hörspielfassung, ist die Autopanne des Textilvertreters Alfredo Traps. Im Dorf ist kein Zimmer frei, und so verbringt er die Nacht im Haus des pensionierten Richters Wucht. Die Einladung zu einem edlen Mahl, an dem auch die Ruheständler Staatsanwalt Zorn, Verteidiger Kummer und Henker Pilet teilnehmen, wird mit der Teilnahme an einem „Spiel“ verbunden. Die Greise spielen jeden Abend ihre alten Berufe und Traps soll die Rolle des Angeklagten übernehmen.
Das Tischgespräch zeigt Traps als den typischen karrieremachenden Geschäftsmann, der die Mittel kennt, um Erfolg zu haben. Zuerst noch stolz auf sein Leben, wird ihm immer klarer, dass sein Verhalten den ethischen Normen der Gesellschaft widerspricht.
Aus Traps Verhältnis zur Frau seines Chefs und dessen Tod dreht ihm Staatsanwalt Zorn schließlich einen Strick und klagt Traps des Mordes an. In alkoholisierter Stimmung sieht Traps sich nicht mehr als jemanden, der die Umstände ausnutzt, sondern als aktiven Täter. Er widerspricht der Argumentation von Verteidiger Kummer, dass er unschuldig sei, gesteht den Mord und bittet Richter Wucht um das Urteil. Dieser beendet den Abend, indem er Traps zum Tode verurteilt und den stark angetrunkenen Traps vom Henker Pilet ins Zimmer der zum Tode verurteilten zur Nachtruhe bringen lässt.
Die Werke enden unterschiedlich: In der Erzählung erhängt sich der von seiner Schuld überzeugte Traps, während er im Hörspiel und im Film am nächsten Morgen seinen Rausch ausgeschlafen und alles vergessen hat. Im Theaterstück kommen noch zusätzliche Personen hinzu und auch diese Geschichte endet mit dem Tode Traps, jedoch erschiesst er sich in dieser Fassung.
[Bearbeiten] Wirkung
Die Panne ist 1957 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden und 1958 mit dem Literaturpreis der Tribune de Lausanne ausgezeichnet worden.
Die Panne ist ein anhaltend populäres Stück. Insbesondere die Frage von Schuld und Gerechtigkeit, sowie unterschiedliche Bewertungen derselben, machen Die Panne zu einem zeitlos aktuellen Werk der Literatur.