Diwnogorje
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Naturschutzgebiet Diwnogorje liegt circa zehn Kilometer westlich von Liski am Rande der Auen des Don. Aus Liski kann das Naturschutzgebiet mit der Bahn schnell erreicht werden. Ein Bahnsteig liegt direkt am Aufstieg zur Kirche und zum Plateau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geologische Besonderheiten
Im Naturschutzgebiet treten Kreideablagerungen an die Oberfläche. Das Kreideplateau hebt sich mit 2 mm pro Jahr aus dem Untergrund. Die oberste Kreideschicht besteht aus circa 20 m mächtigen Ablagerungen mit einer Tonbeimengung von 15-20%. Darunter liegt eine 80 m mächtige Schicht mit reiner Kreide. Die Erosion kann die obere Kreideschicht schneller verwittern. Somit werden Kreidefelsen aus dem Plateau herauspräpariert. Bei größerem Regen oder der Schneeschmelze färben sich die Flüsse in der Gegend durch die erodierte Kreide weiß.
[Bearbeiten] Geschichtliches
Auf der nord-westlichen Ecke des Plateaus sind Reste einer Wallanlage zu finden. Die Alanen hatten hier ein Kastell zur Sicherung Ihrer Nordgrenze.
[Bearbeiten] Vegetation
Aufgrund den steilen Hängen des Kreideplateaus wurde die Umwelt in sehr geringem Maße antrophogenen Veränderungen ausgesetzt. Die Kreidefelsen sind Rückzugsgebiet für eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren. Auf den Plateaus ist Steppenvegetation zu finden. Die Vegetation besteht aus ~250 Pflanzenarten aus 147 Gruppen. Weiterhin sind je 30 Moose und Flechtenarten aus 44 Familien zu finden. 90 % der Pflanzen sind mehrjährig. Auf besonders trockenen Stellen können Wüstenpflanzen gefunden werden.
An Pflanzen gibt es: Carex humilis, Thymus calcareus, Stipa capillata, Festuca sulcata
[Bearbeiten] Kirche der sizilianischen Gottesmutter
In die Kreidefelsen von Diwnogorje wurde um das Jahr 1650 von ukrainischen Mönchen eine Kirche gehauen. In den leicht zu bearbeitenden Kreidefelsen können bereits mit Äxten und Sägen geformt werden. Im Gebiet Diwnogorje gibt es daher 3 Höhlenkirchen. In der Oblast Woronesch gibt es um die 20 Höhlenkirchen. Die Kirche besticht durch ihre kreideweißen Innenwände. Ein Kreuzgang umfasst den Altarraum. Links und rechts des Altars sind Nischen für den Chor eingelassen. Die Akustik ist überwältigend. Von der Kirche führt ein Gang in einige etwas höher gelegene Räume. Diese Räume dienten der Unterkunft der wenigen Mönche die hier in einem Kloster lebten.
Das Kloster wurde bis 1918 genutzt. 1996 wurde es wieder in Betrieb genommen. Aktuell unterrichten 5 Mönche 4 Klosterschüler.
Die Mönche prägten den Namen Diwnogorje der soviel wie "wunderbare Berge" bedeutet.