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Dottikon - Wikipedia

Dottikon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen von Dottikon
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Bremgarten
BFS-Nr.: 4065
PLZ: 5605
Koordinaten: 47° 23' n. Br.
8° 14' ö. L.
Höhe: 414 m ü. M.
Fläche: 3.89 km²
Einwohner: 3065 (31. Dezember 2005)
Website: www.dottikon.ch
Karte
Karte von Dottikon

Dottikon (Schweizerdeutsch: Dottike) ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Aargau. Sie ist die am westlichsten gelegene Gemeinde des Bezirks Bremgarten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Die Gemeinde liegt im unteren Bünztal. Das Dorfzentrum befindet sich zwischen dem westlichen Abhang des Wagenrains und der kanalisierten Bünz, die das Dorf von Südost nach Nordwest durchquert. Die südliche Hälfte des Dorfes sowie das weitläufige Industriegebiet befinden sich in der flachen Bünzebene, die bis in die Mitte der 1920er Jahre teilweise sumpfig war und dann trockengelegt wurde. Ganz im Südosten erhebt sich ein bewaldeter Hügel namens "Berg".

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 389 Hektaren, davon sind 88 Hektaren bewaldet und 112 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 549 Metern im Gebiet Dreihägen, die tiefste Stelle liegt auf 406 Metern bei der Tieffurtmühle.

Nachbargemeinden sind Hägglingen im Nordosten, Wohlen im Südosten, Villmergen im Süden, Hendschiken im Westen und Othmarsingen im Nordwesten.

[Bearbeiten] Geschichte

Dottikon entstand etwa zwischen 600 und 700 n. Chr. als alemannische Siedlung. Die erste schriftliche Erwähnung als "Tottinchon" erfolgte 1179 in einem Schutzbrief von Papst Alexander III. an das Kloster Muri. Die Herren von Tottikon wanderten im 13. Jahrhundert nach Luzern und Küssnacht am Rigi aus und verkauften ihren Besitz an die Habsburger. 1351 erwarb das Kloster Königsfelden vom Kloster Muri die niedere Gerichtsbarkeit.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Dottikon bildete fortan eines der Freien Ämter, einer gemeinen Herrschaft. Die Reformation wurde 1529 eingeführt, was allerdings nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder rückgängig gemacht wurde. Zwischen 1611 und 1613 dezimierten Pestepidemien die Dorfbevölkerung. Im Ersten Villmergerkrieg von 1656 wurde das Dorf von Berner Truppen weitgehend zerstört. Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Dottikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau.

Die Eröffnung der Strecke Rupperswil - Wohlen der Aargauischen Südbahn am 23. Juni 1874 brachte einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Nachdem das Bauerndorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stagniert hatte, entwickelte sich Dottikon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem typischen Industriedorf, begünstigt durch die (inzwischen nicht mehr existierende) Strohindustrie, die Schweizerische Sprengstoff-Fabrik (seit 1987 EMS-Chemie) und die auf dem Gemeindegebiet von Villmergen liegende Schuhfabrik Bally (1987 geschlossen).

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb auf grünem Dreiberg wachsendes rotes Pferd." Das Wappen erschien erstmals 1872 auf dem Gemeindesiegel. Die Darstellung soll auf eine Sage aus dem 13. Jahrhundert zurückgehen, wonach ein Ritter unterwegs starb und das Pferd ihn nach Dottikon zurücktrug. Die Farbe des Pferdes war ursprünglich Weiss statt Rot, was aber den heraldischen Farbregeln widerspricht; die Änderung erfolgte 1950.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 713
1900 722
1930 1224
1950 1321
1960 1753
1970 2462
1980 2645
1990 2955
2000 2969

Am 31. Dezember 2005 lebten 3065 Menschen in Dottikon, der Ausländeranteil betrug 32,5 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 52,0 % römisch-katholisch, 21,2 % reformiert, 1,4 % christlich-orthodox und 11.9 % moslemisch; 1,3% gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 78,1 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 9,3 % Italienisch, 2,9 % Türkisch, je 2,5 % Albanisch und Serbokroatisch, 0,8 % Spanisch, 0,7 % Portugiesisch.

[Bearbeiten] Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Marc Staubli (SVP), Gemeindeamman
  • Stefan Wietlisbach (CVP), Vize-Gemeindeamman
  • Magdalena Hohl (FDP)
  • Rudolf Kolb (CVP)
  • Roland Polentarutti (FDP)

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Dottikon gehört zum Friedensrichterkreis Wohlen.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Kath. Kirche St. Johannes der Täufer, erbaut 1846
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Kath. Kirche St. Johannes der Täufer, erbaut 1846

In Dottikon gibt es rund 130 Betriebe mit etwa 1100 Arbeitsplätzen, davon 5 % in der Landwirtschaft, 68 % in der Industrie und 27 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Firmen sind kleine und mittlere Unternehmen. Der mit Abstand grösste Arbeitgeber mit 400 Beschäftigten ist die Chemiefabrik EMS-Dottikon AG. Sie ist im Bereich Feinchemikalien spezialisiert, gehörte bis Ende 2003 dem heutigen Bundesrat Christoph Blocher und wird heute von seinem Sohn operativ geführt. Per 1. April 2005 wurde die EMS-Dottikon AG durch Markus Blocher aus der EMS-Chemie AG durch einen Spin-Off herausgekauft. Mit diesem erfolgte der Nameswechsel zur DOTTIKON EXCLUSIVE SYNTHESIS AG. Überregional bekannt ist auch die Gärtnerei Richard Huber AG, die sich auf die Rosenzucht spezialisiert hat.

[Bearbeiten] Verkehr

Der Bahnhof Dottikon-Dintikon liegt an der SBB-Eisenbahnlinie AarauArth-Goldau (Aargauische Südbahn). Kurioserweise liegt der Bahnhof in keiner der beiden namensgebenden Gemeinden, sondern auf dem Gemeindegebiet von Villmergen. Es bestehen Busverbindungen nach Wohlen, Hägglingen und Lenzburg. Die Anschlüsse Lenzburg und Mägenwil der Autobahn A1 liegen ca. 5 Minuten Fahrzeit entfernt.

[Bearbeiten] Bildung

Die Gemeinde verfügt über vier Kindergärten und zwei Schulhäuser, in denen sämtliche Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Wohlen.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 23' N, 8° 14' O

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