Estlandschwedisch
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Estlandschwedisch (schwed. estlandssvenska) bezeichnet eine Gruppe ostschwedischer Dialekte, die von der in Estland beheimateten schwedischsprachigen Bevölkerung (Estlandschweden) gesprochen wurde, unter anderem auf den estnischen Inseln Ösel (Saaremaa), Dagö (Hiiumaa) und Runö (Ruhnu). Beispiele für estlandschwedische Dialekte sind Rågömål und Nuckömål. Bis zur Evakuierung der schwedischsprachigen Bevölkerung aus Estland durch die Schweden zum Schutz vor den deutschen Besatzern während des 2. Weltkriegs im Jahre 1942 war Schwedisch auf diesen Inseln neben Estnisch Umgangs- und Amtssprache.
Nach der Unterdrückung in der Sowjetzeit werden im 1991 neu gegründeten Estland die sprachlichen Minderheiten wieder gefördert. So hat auch das kurz vor dem Aussterben stehende Estlandschwedisch noch eine neue Chance erhalten. In Volksschulen gibt es Kurse für Estlandschwedisch, vor allem auf den Inseln Ösel und Dagö, wo das Hauptsprachgebiet des Estlandschwedischen lag.
Ein Textbeispiel aus Nordisk familjebok, 2. Auflage, herausgegeben 1904-1926:
Nuckömål
- Stick tälknin i stolpan o hälvtor stolpan topa kalkan, säte Halmen o Hälma färe kalkan o ker te Nuckö toka.
Standardschwedisch
- Stick täljknifven i stolpen och vält stolpen på kälken, sätt Hjälmen och Hjälma för kälken och kör till Nuckö.