EXistenZ
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | eXistenZ - Du bist das Spiel |
Originaltitel: | eXistenZ |
Produktionsland: | Kanada / UK |
Erscheinungsjahr: | 1999 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 93 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | David Cronenberg |
Drehbuch: | David Cronenberg |
Produktion: | Michael MacDonald Tammy Quinn Lori A. Waters |
Musik: | Howard Shore |
Kamera: | Peter Suschitzky |
Schnitt: | Ronald Sanders |
Besetzung | |
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eXistenZ ist ein Thriller des kanadischen Regisseurs David Cronenberg aus dem Jahr 1999.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Zu Beginn des Films findet sich der Zuschauer zusammen mit ein paar ausgewählten Pressemitgliedern in einem Präsentationssaal wieder, in welchem die Softwarefirma "Antenna Research" ein neues Computerspiel vorstellen will. Die Präsentation wird direkt von der Softwareentwicklerin Allegra Geller durchgeführt.
Die Spieler sind mit der virtuellen Welt des Spiels durch eine Konsole verbunden, die einem Klumpen tierischen Gewebes ähnelt. Die Konsole ist über einen Bioport an das Nervensystem der Spieler angeschlossen. Der Bioport sieht aus wie ein zusätzlicher Anus, der in den Rücken der Spieler gebohrt wurde.
Für die Teilnehmer ist nach dem Starten des Spiels nicht direkt bewusst, dass sie sich in der virtuellen Realität des Spiels befinden, da diese möglichst unterbrechungsfrei aus der momentanen Realität eingeleitet wird.
Während der Präsentation zieht einer der anderen Gäste plötzlich eine Waffe aus biologischen Teilen und verwundet Allegra. Zusammen mit Ted Pikul gelingt es ihr jedoch zu flüchten und sich vor den Angreifern zu verstecken. Diese hält sie zunächst für Agenten von Konkurrenzfirmen. Ted behandelt die Verletzung und stellt fest, dass Allegra mit einem menschlichen Zahn beschossen wurde.
Auf ihrer Flucht stellt Allegra fest, dass ihre Spielekonsole beschädigt wurde und diese nur dadurch repariert werden kann, dass das in ihr gespeicherte Spiel wieder aktiv gespielt wird, da die Konsole ihre Energie direkt aus dem Bioport der Mitspieler bezieht. Doch Ted besitzt keinen solchen Bioport. An einer Tankstelle überredet Allegra ihn nun dazu, sich von Gas einen solchen Port direkt an die Wirbelsäule einsetzen zu lassen, auch wenn die Infektionsgefahr unter diesen Bedingungen sehr hoch ist.
Das bisher dem Zuschauer immer wieder eigentlich vertraute Geräte - wie eine Spielekonsole oder ein Mobiltelefon, sowie auch Spezialwaffen - in sehr bizarren, meist biologischen Ausführungen gezeigt werden steigert sich in der Nähe der Tankstelle noch weiter, als plötzlich eine mehrköpfige Echse gezeigt wird. Jedoch wird durch die Kontinuität dieses Auftauchens und dem vertrauten Umgang der dargestellten Personen mit diesen Begebenheiten der Eindruck einer absolut normalen Realität der Beteiligten geschaffen.
Nachdem nun auch Ted über einen Port verfügt, beginnen Allegra und er damit, ihr Spiel zu spielen. Sie erklärt ihm die Besonderheiten auf die er achten muss und dass er sich zunächst auf das Spiel einlassen muss, um es selbst mitspielen zu können.
Schon zu Beginn des Spiels ist Ted sehr nervös, er macht sich Sorgen um seinen "schlafenden", realen Körper, über den er im Spiel keine Kontrolle mehr hat. Er unterbricht das Spiel, aber ist sich nicht sicher, ob er und Allegra sich in der Realität, oder nur einer weiteren Ebene des Spiels befinden. Dennoch lässt er sich von Allegra überreden, das Spiel fortzusetzten.
Die nun folgenden Teile werden zunehmend verwirrender, da auch für den Zuschauer nicht mehr eindeutig klar ist, ob sich die Handlungen in der Realität abspielen oder im Spiel. Hinzukommend spielen die Spieler, Allegra und Ted, im Spiel ein ähnliches Spiel, das auf ähnlichen Grundlagen basiert.
Die "Welten", in denen sie sich schlagartig wiederfinden, werden zunehmend surrealer und sowohl für Ted, als auch für den Zuschauer bedrückender. So befindet sich Ted plötzlich an einem Fließband in einer Aufzuchtstation für mutierte Amphibien wieder, in denen er Riesenfrösche aufschneidet und ausnimmt, ohne es zu wollen - das Spiel kontrolliert die Handlungen seines virtuellen Körpers, um "die Handlung vorranzutreiben", wie Allegra es ihm zuvor erklärt hat. Er kommuniziert mit verschiedenen Figuren des Spiels, wobei man oft eine relativ einfache Programmierung ihrer Charaktere bemerkt, da sie ihre Handlungen und Sprachphrasen teilweise exakt wiederholen. Kurz darauf trifft Ted wieder auf Allegra, die ein ähnliches Verhalten aufweist und ihn nicht zu erkennen scheint, was entweder auf die Kontrolle ihres Charakters durch das Spiel oder eine Allagra gleich aussehende Spielfigur schließen lässt, bzw. dass Allegra ansich garkeine reale Person ist, sondern nur eine Spielfigur, die in allen Sphären des Films auftaucht. Sie und weitere Spielfiguren geben Ted immer neue, scheinbar sinnlose Aufgaben, die sich teilweise widersprechen und ihn hilflos durch das Spiel irren lassen.
Ted entdeckt im Laufe des Spiels immer mehr scheinbar unmögliche Parallelen zur realen Welt, beispielsweise die biologische Waffe, mit der Allegra angeschossen wurde: Teds Charakter baut aus Essensresten, die er in einem chinesischen Restaurant bestellt hat, eine solche Waffe und erschießt gegen seinen Willen den Kellner.
Während Ted langsam immer panischer und verzweifelter bei der scheinbar sinnlosen und im Kreis führender Reise durch die Welten wird, ist Allegra nur auf ihren Spielcontroller fixiert, den sie wie ein Lebewesen behandelt und aus unerklärlichen Gründen vor etwas zu retten versucht.
Schließlich erwachen die beiden auf ihrem Bett in der für sie realen Welt, jedoch haben sie einen infizierten Controller aus eXistenZ mitgebracht, was eigentlich unmöglich ist. Als dann ein Soldat in das Haus stürmt, es in Flammen setzt und den Controller zerschießt, glaubt Ted, sich noch im Spiel zu befinden. Er und Allegra rennen aus dem brennenden Haus, vor welchen sich eine Schlacht abspielt, in der die "Freunde der Realität" alle Spiele und Spieler vernichten. Ein guter Freund von Allegra, in dessen Haus sie Unterschlupf gefunden hatten, scheint auch dazuzugehören und so erschießt Allegra ihn kurzerhand in dem Glaube, sich noch im Spiel zu befinden. Ted versucht ihr klarzumachen, dass sie möglicherweise doch in der Realität sind und Allegra gerade einen echten Menschen getötet hat. Er nimmt ihr das Maschinengewehr ab und zielt auf sie, worauf sie eine kleine Fernbedienung aus der Tasche holt, mit der sie seinen implantierten Bioport sprengt und ihn somit tötet. Beide und weitere Figuren des Films erwachen in einem Raum, in dem sie scheinbar an ein Spiel angeschlossen waren. Ted und Allegra gehen zu den Erfindern des Spiels, in dem scheinbar der gesamte Film stattgefunden hat und erschießen sie. Es bleibt dem Zuschauer bis zum Ende nicht klar, ob sich die Figuren bis zum Ende noch im Spiel befanden oder diesmal wirklich in der Realität.
In der "Welt des Spiels" nimmt Cronenberg zahlreiche Anleihen aus herkömmlichen Videospielen der 1980er und frühen 1990er Jahre. In einigen Sequenzen des Films benutzt er klassische Elemente von Computerspielen: die Handlungsabläufe einiger Nebendarsteller wiederholen sich in einer Schleife und an manchen Stellen sind bestimmte Schlüsselphrasen notwendig, um die nächste Spielebene zu erreichen.
[Bearbeiten] Handlungsinfo
Der Film spielt mit dem Wechsel von Realität und virtueller Realität. Die Charaktere bewegen sich innerhalb und außerhalb eines Computerspiels mit dem Namen eXistenZ, ein Abenteuerspiel mit dem Herausfinden des Sinnes des Spiels als Ziel. Ähnlich wie in den Filmen Matrix, Die totale Erinnerung – Total Recall oder Vanilla Sky wirft Cronenberg mit dem Film die Frage auf, was Wirklichkeit und was lediglich sensorischer Input ist, mit dem ein Individuum gefüttert wird.
Außerdem ist der Film ein vorzügliches Beispiel dafür, dass der Zuschauer zu Beginn des Films von falschen Tatsachen ausgeht. Siehe hierzu auch Mindfuck.
[Bearbeiten] Hintergrund
- Der Film ist eine Co-Produktion von Alliance Atlantis Communications, Canadian Television Fund, Natural Nylon Entertainment, Serendipity Point Films, The Harold Greenberg Fund, The Movie Network, Téléfilm Canada und Union Générale Cinématographique. Den Release in den USA übernahm die Filmproduktionsgesellschaft Dimension Films. Er kam am 23. April 1999 in die US-amerikanischen Kinos.
- Die Produktionskosten für den Film beliefen sich auf 31 Millionen CAD. Dabei spielte er nur 3 Millionen US-Dollar wieder ein, wurde daher zum finanziellen Flop für die Produzenten.
- Die durch die groß geschriebenen Buchstaben "X" und "Z", abgesonderte Buchstabenfolge "Isten" ist ein eigenständiges Wort. Aus dem Ungarischen übersetzt bedeutet es Gott.
- eXistenZ wird aufgrund der nicht unähnlichen Ausgangssituation, der Handlung, den filmischen Ebenen und vor allem der Frage was nun real oder fiktiv sei, oft als inoffizieller Nachfolger zu Cronenberg's Videodrome gehandelt.
[Bearbeiten] Kritiken
- Zeitschrift Cinema: „Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie 'Matrix' und 'Strange Days' mochten.“
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
Bei der Berlinale 1999 war der Film für einen Goldenen Bären nominiert. Schließlich wurde Cronenberg mit einem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet. Im Jahr 2000 gewann Ronald Sanders einen Genie Award für den besten Schnitt, weiters gab es Nominierungen in den Kategorien beste Ausstattung und bester Film.
[Bearbeiten] Weblinks
- eXistenZ in der Internet Movie Database
- eXistenz - Seminararbeit aus dem Jahr 2004 über den Film. Insbesondere werden hier die unterschiedlichen Handlungsebenen und die Beziehungen der Personen innerhalb jeder Ebene herausgearbeitet.
- Kritiken zu eXistenZ auf Rotten Tomatoes (englisch)
Transfer · From the Drain · Stereo · Crimes of the Future · Parasiten-Mörder · Rabid · 10.000 PS – Vollgasrausch im Grenzbereich · Die Brut · Scanners – Ihre Gedanken können töten · Dead Zone · Videodrome · Die Fliege · Die Unzertrennlichen · Naked Lunch · M. Butterfly · Crash · eXistenZ · Camera · Spider · A History of Violence