Føroyski Javnaðarflokkurin
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Føroyski Javnaðarflokkurin (JF) ist die sozialdemokratische Partei der Färöer. Das landesübliche Kürzel bei Wahlen ist C.
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[Bearbeiten] Namensherkunft
Der Name der Partei setzt sich zusammen aus javnaður (Gleichheit, vgl. javna - ebnen, schlichten) und flokkur (Schar, Partei). Føroyski Javnaðarflokkurin (sprich in etwa: ['föriski 'jauna:r'flokurin]) bedeutet wörtlich also Die Färöische Gleichheitspartei. Javnaðarflokkurin ist gleichzeitig der färöische Name für jede Sozialdemokratische Partei, wie zum Beispiel die dänische Schwesterpartei Socialdemokraterne, die auf färöisch Danski Javnaðarflokkurin heißt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Vorläufer der Javnaðarflokkurin wurde am 25. September 1925 als Suðurstreymoyar Javnaðarfelag (Sozialdemokratischer Verein von Süd-Streymoy) gegründet und ging im Wesentlichen aus dem Sozialistischen Jugendverband (Socialistisk Ungdomsforbund, SUF) und dem Tórshavner Arbeiterverein (dänisch: Thorshavn Arbejderforening, färöisch: Havnar Arbeiðsmannafelag) hervor, in dessen Geschäftstelle auf der Halbinsel Tinganes M.S. Viðstein an jenem Tag zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.
Einige Monate später wurde in Tvøroyri analog der Froðbiar Sóknar Javnaðarfelag für die Südinsel Suðuroy gegründet. Einer seiner Wortführer war der spätere langjährige Parteivorsitzende und Ministerpräsident der Färöer Petur Mohr Dam.
Beide Vereine vereinigten sich 1926 zur heute existierenden Partei unter einem eigenen Programm, das denen der anderen sozialdemokratischen Parteien in Nordeuropa ähneln sollte, darüber hinaus aber auch 11 Färöer-spezifische Punkte formulierte.
Am 23. Januar 1928 trat die JF erstmals zu den Løgtingswahlen an und erreichte mit 671 Stimmen landesweit 10,6 Prozentpunkte und damit zwei Løgtingssitze. Die ersten beiden Abgeordneten waren Viðstein und P.M. Dam. Acht Jahre später, bei den Wahlen 1936, konnte die JF ihre Løgtings-Sitze auf sechs verdreifachen, wovon die Hälfte von Suðuroy kam. In diesem Zeitraum kam es zur ideologischen Auseinandersetzung zwischen Viðstein, der sich an der 3. Internationale orientierte und P.M. Dam, der zur skandinavischen Sozialdemokratie neigte.
Im selben Jahr verließ Viðstein die Partei und zog sich ganz aus der Politik zurück. P.M. Dam übernahm den Parteivorsitz, den er bis zu seinem Tode am 8. November 1968 innehatte.
An der Ausarbeitung des färöischen Autonomiegesetzes von 1948 hatte die JF maßgeblichen Anteil und war auch an der ersten Landesregierung der Färöer bis 1950 beteiligt. Nach acht Jahren Opposition gelang der JF 1958 ein Wahlsieg. Die JF wurde stärkste Partei, erhielt acht Løgtingssitze und stellte mit Petur Mohr Dam für den nächsten fünf Jahre den Løgmaður. Danach war die JF an den meisten Regierungen beteiligt, zuletzt seit 1996 bis heute.
[Bearbeiten] Parteivorsitzende
- Maurentius S. Viðstein (1926-1936)
- P.M. Dam (1936-1968)
- Einar Waag (1968-1969)
- J.Fr. Øregaard (1969-1972)
- Atli P. Dam (1972-1993)
- Marita Petersen (1993-1996)
- Jóannes Eidesgaard (1996-)
[Bearbeiten] Sonstiges
Die JF hat in der SI Beobachterstatus und ist Mitglied der SAMAK, dem Vereinigten Komitee der Nordischen Sozialdemokratischen Arbeiterbewegung.
Der sozialdemokratische Jugendverband ist der 1965 gegründete Sosialistiskt Ungmannafelag (SU).
Die parteieigene Zeitung Sosialurin zählt zu den beiden wichtigsten Tageszeitungen der Färöer und erscheint seit 1927.
[Bearbeiten] Weblinks
- javnadarflokkurin.fo - Homepage (nur auf färöisch)
- samak.info - SAMAK (schwedisch und englisch)