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Farah Diba - Wikipedia

Farah Diba

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Farah Pahlavi, 30. Mai 1972, während einer Visite des US-Präsidenten Richard Nixon
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Farah Pahlavi, 30. Mai 1972, während einer Visite des US-Präsidenten Richard Nixon

Farah Diba (* 14. Oktober 1938 in Teheran, Iran; persisch: فرح دیبا; verh. Farah Pahlavi, فرح پهلوی) war vom 26. Oktober 1967 bis zum 31. Oktober 1980 die Kaiserin des Irans. Sie war die dritte Ehefrau des letzten persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi. Von dessen Tod am 27. Juli 1980 bis zur Übernahme der Regentschaft ihres Sohnes Cyrus Reza Pahlavi an dessen zwanzigsten Geburtstag erhob sie den Anspruch, den Iran zu regieren. Dieser Anspruch wurde jedoch von keiner Regierung anerkannt.

In 2500 Jahren Geschichte wurde sie als erste iranische Kaiserin seit der Einführung des Islam im Iran gekrönt. Die dadurch zur Schahbanu (dt.: „Gemahlin des Schahs“), [1] ernannte Farah Pahlavi war zugleich die letzte Kaiserin auf dem Pfauenthron, nachdem mit der islamischen Revolution 1979 die Monarchie abgeschafft wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] 1938–1953

Farah Diba wurde am 14. [2] Oktober 1938 als einziges Kind von Sohrab und Farideh Diba (geb. Ghotbi) geboren. Ihr Großvater väterlicherseits, Sho'addouleh, gehörte vor dem Ersten Weltkrieg der persischen Botschaft in Moskau an. [3] Nachdem er eine diplomatischen Position in der Sowjetunion inne hatte, war er Botschafter in den Niederlanden geworden.

Sohrab Diba machte zunächst eine Ausbildung an der Kadettenschule in St. Petersburg und schloss diese später an der französischen Militärakademie in St. Cyr ab, wo er auch seinen Abschluss in Rechtswissenschaft erlangte. Er wurde zum Hauptmann der Kaiserlich-Iranischen Armee, ehe er sich aus dem Berufsleben zurückzog. 1948 starb er an den Folgen einer Operation [3]. Daraufhin wuchs Farah unter der Obhut ihrer Mutter und eines Onkels auf, der als Architekt arbeitete. [1] Farideh stammte aus der Guilan-Provinz. In der Nähe ihres Grabes in Paris begrub man ihre Enkelin Leila Pahlavi.

Zuerst besuchte Diba, dem Wunsch ihres Vaters entsprechend, die italienische Schule in Teheran. Später wechselte sie auf die dortige Jeanne d'Arc-Schule über, ein französisches Institut unter der Leitung von Nonnen. Sie blieb dort bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr und besuchte dann das Razi-Lyzeum, eine französisch-persische höhere Schule, die sie mit dem Abitur abschloss. An beiden Schulen unterrichtete man sowohl in persischer als auch in französischer Sprache.

Sie trieb verschiedene Sportarten. 1953 wurde sie im Hochsprung iranische Jugendmeisterin und erschien daraufhin in den Medien. Im Basketball wurde sie Mannschaftsführerin ihres Teams und gewann in drei aufeinander folgenden Jahren die Meisterschaft von Teheran.

[Bearbeiten] 1954–1959

Nachdem sie das Razi-Lyzeum abgeschlossen hatte, zog sie nach Paris, wo sie ein Fachinstitut für die Ausbildung von Architekten, besuchte. Diba wohnte zwei Jahre lang im holländischen Pavillon der Universitätsstadt.

Neben ihren Studien im Fachbereich Architektur studierte sie Mathematik und Statik. Im Frühjahr 1959 traf sie zum ersten Mal auf den Schah Mohammad Reza Pahlavi, als dieser die Universität besuchte. Dessen Botschafter Entezam stellte ihm die verdienstvollsten iranischen Studenten vor. Vor Beginn ihrer weiteren drei Studienjahre kehrte Diba in den Iran zurück, um dort den Sommer mit ihrer Familie zu verbringen.

Der Schah traf Diba zu mehreren Anlässen und der Hofminister Ala gab am 1. Dezember 1959 die offizielle Verlobung des iranischen Regenten mit Farah Diba bekannt.

Der Imam Djome hielt die Hochzeitszeremonie am 21. Dezember 1959 im Marmor-Palast ab. Es war die dritte Ehe von Mohammad Reza Pahlavi. Die Ehe mit der ägyptischen Prinzessin Fausia, aus der Prinzessin Shahnaz stammt, war im November 1948 und die kinderlose Ehe mit der Botschaftertochter Soraya Esfandiary Bakhtiari im April 1958 geschieden worden.

Diba und der Schah haben vier Kinder: Cyrus Reza, Farahnaz, Ali Reza und Leila.

[Bearbeiten] 1960–1967

Diba stand 35 medizinischen, erzieherischen und sozialen Vereinen und auch Kultur- und Sportvereinen vor. Ihr Hauptaufgabenbereich umfasste das Gesundheitswesen, die Erziehung, die Pflege kultureller und historischer iranischer Brauchtümer, die Umwelt, das Handwerk und die Entwicklung der ländlichen Kleinindustrie.

Mehrmals im Jahr unternahm Diba lange Reisen in weit entfernte Provinzen. Sie reiste durch den ganzen Iran, um ihr Volk kennenzulernen. Ein iranischer Journalist trug diese Besuche in einem illustrierten Buch mit dem Titel „Safari Nameh Shahbanou“, dt.: „Die Reisen der Kaiserin“, zusammen und veröffentlichte sie. Der Autor schilderte die vielen Reisen in Zusammenarbeit mit Diba.

Der Senat und das Parlament erkannten im Mai des Jahres 1967 ein neues Gesetz an. Falls der Kaiser von außergewöhnlichen Umständen an der Erfüllung seiner Aufgaben gehindert werde, sei die Pflicht der Kaiserin, seine Nachfolge anzutreten, bis der Kronprinz volljährig sei.

Diba begleitete den Schah auf seinem Staatsbesuch in Westdeutschland, wo massiv gegen die diktatorische Unterdrückung des iranischen Volkes protestiert wurde und es zu Ausschreitungen persischer Sicherheitskräfte gegen deutsche Demonstranten kam.

Der Deutschlandbesuch des Herrscherpaares bildete den Auftakt der bundesdeutschen Studentenbewegung: Bei den Demonstrationen in Berlin kam am 2. Juni 1967 der Student Benno Ohnesorg durch Schüsse eines Polizisten ums Leben.

Noch im selben Jahr publizierte die Journalistin Ulrike Meinhof einen offenen Brief an Diba, in der Meinhof sie auf das Elend in ihrem Land aufmerksam machte. Mit diesem Schreiben reagierte Meinhof auf einen Artikel in der Zeitschrift „Neue Revue“, in dem die Diba ihr Land auf fälschliche Weise dargestellt hatte. [4]

Die Krönung Farah Pahlavis durch ihren Ehemann, 26. Oktober 1967
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Die Krönung Farah Pahlavis durch ihren Ehemann, 26. Oktober 1967

Am 26. Oktober 1967, an seinem 48. Geburtstag, krönte sich Mohammed Reza Pahlavi selbst zum sog. Kaiser.

Nach der Krönung verlieh das Parlament Diba den Titel „Schahbanu“. Der Schah wollte dadurch, dass auch er ihr den Titel „Kaiserliche Herrscherin“ verliehen hatte, die Wichtigkeit betonen, die er der Emanzipation der iranischen Frauen beimaß.

Schwerpunkte ihrer Tätigkeit waren die Kultur des Landes und die Emanzipation der Frauen. Während ihrer Regentschaft spielten die Frauen eine immer wichtigere Rolle des öffentlichen Lebens. Sie besetzten verantwortungsvolle Positionen in allen Bereichen auf lokaler wie auch auf nationaler Ebene. Die Emanzipation der Frau - sowohl in wirtschaftlichen als auch sozialen Neuerungen - veränderte nachhaltig den Aufbau der iranischen Gesellschaft.

[Bearbeiten] 1968–1980

Die Pahlavi-Dynastie erlebte ihren Höhepunkt im Jahre 1971. Trotz der damals gefeierten wirtschaftlichen Fortschritte gab es innerhalb Persiens zunehmend Kritik an der Politik des Schah, da diese Fortschritte nicht allen zugute kamen und sich deshalb die wirtschaftlichen und sozialen Widersprüche zunehmend verschärften. Die Wohlhabenden bereicherten sich, während die Mittellosen und insbesondere die Landbevölkerung keinen Anschluss an die positiven Seiten dieser Entwicklung fanden. Die entstehenden Unruhen wurden von der islamischen Geistlichkeit gefördert und die Mollas leiteten verschiedene Demonstrationen an.

Die bereits bestehenden Konflikte wurden weiter verschärft, als die Zeitung „Etelaat“ einen Artikel veröffentlichte, durch den sich der im französischen Exil befindlichen Imam Ruhollah Chomeini beleidigt fühlte. Die Regierung war machtlos, als die von den Imams unterstützten Menschen auf die Straßen gingen und Chomeini den Schah für abgesetzt erklärte.

Am 16. Januar 1979 verließen der mittlerweile krebskranke Schah und seine Frau den Iran, um sich zum zweiten Mal in das Exil zu begeben, welches sie in der Folgezeit nach über Ägypten und Marokko, zu den Bahamas, den USA, nach Panama und schließlich nach Kairo führen sollte.

Im Februar desselben Jahres kehrte Chomeini aus dem Exil zurück und ergriff die Macht. Er verkündete er das Todesurteil über den Schah und seine Anhänger. Diese Verdammung galt ebenfalls all denen, die ihnen hatten Gastfreundschaft erweisen wollen.

In Kairo traf das fliehende Kaiserpaar seine Kinder, die in den USA studierten und von ihnen getrennt waren.

Schließlich starb der Schah an den Folgen seiner Krebserkrankung.

Nach einem Gesetz aus dem Jahr 1967 übernahm Diba zunächst die Regentschaft bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes. Am 31. Oktober 1980 schwor der im Alter von 20 Jahren volljährige Kronprinz auf den Koran, die ihm durch die bisherige iranische Verfassung zugewiesenen Aufgaben zu übernehmen und nannte sich selbst Schah Reza II. des Irans. Die iranische Regierung und die Staatengemeinschaft erkannten weder ihn noch vorher seine Mutter als iranisches Staatsoberhaupt an.

[Bearbeiten] 1981–2005

Die ehemalige Kaiserin des Irans lebt im Exil abwechselnd in Kairo, Frankreich und in den USA. Sie engagiert sich für das UNESCO-Kinderbildungsprogramm „Kinder in Not“. Im Rahmen dieser Tätigkeit besuchte sie im November 2001 und im Juli 2002 Deutschland, um einer UNESCO-Gala in Neuss und einer Aufführung des Erfolgsmusicals „Elisabeth“ in Essen beizuwohnen. [5]

Am 10. Juni 2001 starb ihre jüngste Tochter Leila Pahlavi in London durch eine Überdosis Schlaftabletten.

Am 17. Januar 2004 kam die jüngste Tochter ihres Sohnes Cyrus zur Welt, die ebenfalls Farah heißt.

Diba veröffentlichte im November 2005 ihr Buch „Erinnerungen“ [6].

[Bearbeiten] Stimmen

  • stern: „Seine [Mohammad Reza Pahlavis] dritte Ehefrau, Farah Diba, hält das Andenken bis heute hoch und führt die Familienchronik mit ihrer speziellen Sicht auf die Geschichte. Sie bescheinigt ihrem gestorbenen Gatten grenzenlose Liebe zu seinem Land.“ [7]

[Bearbeiten] Auszeichnung

  • Steiger Charity Award 2005

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Literatur

  • Hanns Kurth: Farah Diba und der Schah von Persien, Dt. Buchvertriebs- u. Verl.-Ges., 1961

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Farah Diba – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Presse

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