Ferdinand Karl (Tirol)
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Ferdinand Karl von Tirol (* 17. Mai 1628; † 30. Dezember 1662 in Kaltern) war von 1646 bis 1662 Landesfürst von Tirol.
Der Sohn von Leopold V. und Claudia de Medici übernahm mit seiner Volljährigkeit 1646 die Regierungsgeschäfte seiner Mutter. Zur Finanzierung seines ausschweifenden Lebensstils verkaufte und verpfändete er Güter und Rechte. So verschwendete er etwa die riesige Entschädigungssumme, die Frankreich den Tiroler Habsburgern für die endgültige Abtretung der im Krieg verlorenen linksrheinischen Besitzungen (Elsass, Sundgau) sowie Breisach zahlen musste. In seine Zeit fällt auch die Festlegung der staatsrechtlich eindeutigen Grenze zu Graubünden 1652.
Ferdinand Karl regierte absolutistisch, berief nach 1648 keinen Landtag mehr ein und ließ seinen Kanzler Wilhelm Biener nach einem Geheimprozess 1651 rechtswidrig hinrichten. 1655 trat die schwedische Königin Christine in der Innsbrucker Hofkirche zum katholischen Glauben über.
Unter seiner Amtszeit gelangte die italienische Oper am Innsbrucker Hof zu einer europäischen Bedeutung. Ab 1658 war auch Laurentius von Schnifis - vorher fahrender Komödiant, nach des Regenten Tod Kapuziner und als solcher ein bedeutender Prediger und Dichter - als Hofschauspieler in Innsbruck.
[Bearbeiten] Nachkommen
Claudia Felizitas von Tirol (1653-1676) - verheiratet mit Kaiser Leopold I. (HRR)
Personendaten | |
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NAME | Ferdinand Karl |
KURZBESCHREIBUNG | Landesfürst von Tirol |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1628 |
STERBEDATUM | 30. Dezember 1662 |
STERBEORT | Kaltern |