Fislisbach
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | |
---|---|
|
|
Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Baden |
BFS-Nr.: | 4027 |
PLZ: | 5442 |
Koordinaten: | 47° 26' n. Br. 8° 18' ö. L. |
Höhe: | 382 m ü. M. |
Fläche: | 5.05 km² |
Einwohner: | 4805 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.fislisbach.ch |
Karte | |
|
Fislisbach ist eine politische Gemeinde im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau, rund vier Kilometer südlich des Bezirkshauptorts.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorfzentrum liegt eingebettet in einer Mulde zwischen den zwei niedrigen bewaldeten Hügeln Hiltiberg (470 m) und Buechberg (468 m). Die moderne Bebauung der letzten Jahrzehnte befindet sich in der flachen Ebene westlich dieser Hügel. Östlich davon, am Fusse des Heitersbergs, liegt ein Tal, das sich von Dättwil Richtung Oberrohrdorf erstreckt.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 505 Hektaren, davon sind 157 Hektaren bewaldet und 113 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 619 Metern im Gebiet Oberhau, einem Teil der Heitersberg-Kette, die tiefste Stelle auf 408 Metern in der Ebene südwestlich des Dorfes.
Nachbargemeinden sind Baden im Norden, Neuenhof und Oberrohrdorf im Osten, Niederrohrdorf und Mellingen im Süden sowie Birmenstorf im Nordwesten. Ausserdem grenzt Fislisbach im Westen an die Exklave Rütihof der Gemeinde Baden.
[Bearbeiten] Geschichte
Fislisbach ist aus einer alemannischen Siedlung entstanden. Im Jahr 1184 wurde "Vicelisbach" erstmals urkundlich erwähnt, als Papst Lucius III. die Besitztümer des Klosters Engelberg bestätigte. Im 15. Jahrhundert gingen die Lehnsrechte an das Spital in Baden über.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Fislisbach war fortan ein Teil des Amts Birmenstorf in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. 1522 wurde durch Pfarrer Urban Wyss, einem Freund von Ulrich Zwingli, die Reformation eingeführt. Nach dem zweiten Kappelerkrieg im Jahr 1531 wurde das Dorf jedoch wieder rekatholisiert.
Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Fislisbach wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. 1848 wütete ein Grossbrand und zerstörte 30 Häuser, in denen bis zu sechs Familien gleichzeitig lebten. Innert Jahresfrist wurde das Dorfzentrum völlig neu aufgebaut und erhielt eine lockere Bebauung. Die Nähe der Industriestadt Baden führte nach 1900 zu einem hohen Anteil der Erwerbstätigen im industriellen Sektor und zu grösseren Wachstumsschüben in den 1920ern und 1960ern.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Agatha wurde erstmals im Jahr 1187 erwähnt. Allerdings steht jetzt eine andere Kirche an dieser Stelle. Die jetzige Kirche wurde 1828, der klassischen Zeitepoche entsprechend, nach den Plänen von Fidel Obrist gebaut. Am 13. Juni 1968 wurde die Kirche vom Bundesrat unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1969 erfolgte eine Innen- und 1989 eine Aussenrenovation.
Das Ortsmuseum zeigt eine Dauerausstellung über das Dorfleben und die Feuerwehr.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Blau getatztes weisses Doppelkreuz mit dreigespitztem Fuss." Das 1925 eingeführte Wappen entspricht dem Siegelbild von Königin Agnes von Ungarn, der Stifterin des Spitals in Baden. Dieses hatte während Jahrhunderten das Patronat der Fislisbacher Pfarrkirche inne.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1799 | 342 |
1850 | 685 |
1900 | 676 |
1930 | 1261 |
1950 | 1334 |
1960 | 1774 |
1970 | 3370 |
1980 | 3860 |
1990 | 4491 |
2000 | 4975 |
Am 31. Dezember 2005 lebten 4805 Menschen in Fislisbach, der Ausländeranteil betrug 20,5 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 53,7 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 26,1 % reformiert, 1,8 % christlich-orthodox und 3,6 % moslemisch; 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 86,9 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,8 % Italienisch, 1,6 % Serbokroatisch, 1,3 % Albanisch, 1,2 % Englisch, 1,0 % Türkisch.
[Bearbeiten] Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Silvio Caneri (CVP), Gemeindeammann
- Sissi Jäggi (FDP), Vize-Gemeindeammann
- Ursula Peterhans (CVP)
- Fritz Krähenbühl (FDP)
- Adrian Schoch (SVP)
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Fislisbach gehört zum Friedensrichterkreis Rohrdorf.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Fislisbach gibt es rund 1100 Arbeitsplätze, davon 3 % in der Landwirtschaft, 24 % in der Industrie und 73 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in der nahe gelegenen Stadt Baden.
[Bearbeiten] Verkehr
In Fislisbach verzweigen sich vier Postautolinien, die von Baden nach Berikon-Widen, Bremgarten und Mellingen führen; dadurch ergibt sich in Stosszeiten ein angenäherter 10-Minuten-Takt. Etwa 1,5 Kilometer südwestlich des Dorfes, am Westportal des Heitersbergtunnels, wurde am 12. Dezember 2004 eine Station der S-Bahn Zürich eröffnet. Von dort aus führt eine weitere Postautolinie über Oberrohrdorf und Fislisbach zum Kantonsspital in Dättwil. Der Autobahnanschluss Baden-West der A1 befindet sich knapp drei Kilometer nördlich des Dorfzentrums.
[Bearbeiten] Bildung
Das Schulangebot von Fislisbach umfasst die Primar-, Real- und Sekundarschule. Die Bezirksschule kann wahlweise in Baden oder Mellingen besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Mutter Bernarda Heimgartner (1822-1863) Mitbegründerin des Ordens Schwestern vom Heiligen Kreuz in Menzingen
- Christophe Keckeis, seit 1. Januar 2004 Chef der Schweizer Armee ist Bürger von Fislisbach.
[Bearbeiten] Partnergemeinde
Seit 12. April 2003 ist Fislisbach die Partnergemeinde von Le Chambon-sur-Lignon in Frankreich.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Fislisbach – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website der Gemeinde Fislisbach
- Artikel Fislisbach im Historischen Lexikon der Schweiz
- Homepage der Pfarrei Fislisbach
- Seite über Mutter Bernarda Heimgartner
Baden | Bellikon | Bergdietikon | Birmenstorf | Ehrendingen | Ennetbaden | Fislisbach | Freienwil | Gebenstorf | Killwangen | Künten | Mellingen | Mägenwil | Neuenhof | Niederrohrdorf | Oberrohrdorf | Obersiggenthal | Remetschwil | Spreitenbach | Stetten | Turgi | Untersiggenthal | Wettingen | Wohlenschwil | Würenlingen | Würenlos
Kanton Aargau | Bezirke des Kantons Aargau | Gemeinden des Kantons Aargau
Koordinaten: 47° 26' N, 8° 18' O