Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie
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Die FS Arzneimittelindustrie e.V. bzw. "Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie e.V." (FSA) ist ein eingetragener Verein von Pharmaunternehmen in Deutschland.
FSA wurde 2004 von 39 Unternehmen der Lobbyistenvereinigung VFA (Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.) gegründet. 2006 traten die Hersteller verschreibungspflichtiger Arzneimittel des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) dem Verein bei.
Die Mitglieder unterstellen sich einem Verhaltens-Kodex zur Kontrolle von Werbung für Arzneimittel gegenüber Ärzten und Apothekern (Irreführungsverbot, Verbot von Schleichwerbung, Transparenz, Produktmuster, Fernbehandlungsverbot, Bewirtung, Geschenke usw.) Der Vereinsbeitrag liegt umsatzabhängig zwischen 2.000 und 20.000 Euro je Jahr.
Als Strafen verhängt FSA strafbewehrte Unterlassungserklärungen und Untersagungsverfügungen. Weiter wurde ein Verfahren über zwei Instanzen eingeführt, das einen Strafrahmen von 5.000 bis 250.000 Euro vorsieht. Bei wiederholten und als schwer eingestuften Verstößen erteilt der Verein eine öffentliche Rüge mit Namensnennung.
Der Spruchkörper der 2. Instanz besteht neben Vorsitzendem und Stellvertreter aus 4 Industrievertretern (Janssen-Cilag, Altana, Bayer Vital GmbH, Schwarz Pharma mit fünf Stellvertretern (MSD Sharp & Dohme, AstraZeneca, Organon, Eisai GmbH) sowie aus sechs Vertretern von Ärztekammern und einem Patientenvertreter der "Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte e.V." (BAGH) nebst Stellvertreter. Jährlich werden etwa 50 Beanstandungsverfahren, meist gegen Mitgliedsunternehmen, bearbeitet. Anonyme Anzeigen werden nicht bearbeitet.