Freudenstadt
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Regionalverband: | Nordschwarzwald |
Landkreis: | Freudenstadt |
Gemeindeart: | Große Kreisstadt |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 28′ N, 08° 25′ O 48° 28′ N, 08° 25′ O |
Höhe: | 728 m ü. NN |
Fläche: | 87,58 km² |
Einwohner: | 23.910 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 273 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 12,2 % |
Postleitzahlen: | 72231–72250 (alt: 7290) |
Vorwahl: | 07441 und 07443 |
Kfz-Kennzeichen: | FDS |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 37 028 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 72250 Freudenstadt |
Offizielle Website: | www.freudenstadt.de |
E-Mail-Adresse: | info@freudenstadt.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Erwin Reichert |
Freudenstadt ist eine Stadt, die auf einem Hochplateau am Ostrand des Nordschwarzwalds liegt. Die nächstgelegenen größeren Orte sind Offenburg im Westen (ca. 36 km entfernt) und Tübingen im Osten (ca. 47 km entfernt). Bekannt ist Freudenstadt als heilklimatischer Kurort und für seine planmäßige Anlage, deren Zentrum Deutschlands größter Marktplatz ist.
Freudenstadt ist Sitz und (nach Horb) zweitgrößte Stadt des Landkreises Freudenstadt. Für die umliegenden Gemeinden bildet sie ein Mittelzentrum. Seit 1. Januar 1988 ist Freudenstadt Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Bad Rippoldsau-Schapbach und Seewald hat die Stadt Freudenstadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Freudenstadt liegt im nordöstlichen Schwarzwald am Rande einer nach Osten flach abfallenden schiefen Ebene, die Quellgebiet der zum Neckar fließenden Glatt ist. Gleich westlich des Stadtzentrums fällt das Gelände steil zum tiefeingeschnittenen Tal des Forbachs ab, der zur Murg fließt. Unweit der Stadt und südlich von ihr befindet sich der Kinzigursprung. Das größtenteils waldbedeckte westliche Stadtgebiet steigt zur Passhöhe am Kniebis und weiter bis auf 968 Meter Höhe bei Alexanderschanze an. Südlich des Ortsteils Kniebis entspringt die Wolf.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Freudenstadt. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt.
Baiersbronn, Seewald, Grömbach, Pfalzgrafenweiler, Dornstetten, Glatten, Loßburg und Bad Rippoldsau-Schapbach (alle Landkreis Freudenstadt)
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Freudenstadt gliedert sich in die Kernstadt und die Stadtteile Dietersweiler mit Lauterbad, Grüntal mit Frutenhof, Igelsberg, Kniebis, Musbach (Obermusbach und Untermusbach) sowie Wittlensweiler. Dabei handelt es sich in erster Linie um ehemals selbständige Gemeinden. Der Kniebis war vor der Gemeindereform dreigeteilt: in den Baiersbronner und den Freudenstadt Kniebis (beide württembergischer Kniebis) und den Bad Rippoldsau zugehörigen Teil (badischer Kniebis). Heute ist der Kniebis als Stadtteil von Freudenstadt vereint.
In jedem Stadtteil gibt es einen Ortsvorsteher und meist auch eine Verwaltungsstelle, bei welcher man die wichtigsten Verwaltungsangelegenheiten vor Ort erledigen kann.
Darüber hinaus gibt es teilweise noch weitere Wohngebiete oder Wohnplätze, die jedoch meist nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören Christophstal, Langenhardt, Langenwaldsee, Oberer und Unterer Zwieselberg und Oberes Stutztal.
[Bearbeiten] Raumplanung
Freudenstadt ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Nordschwarzwald, in dem Pforzheim als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Freudenstadt gehören die Städte und Gemeinden Alpirsbach, Bad Rippoldsau-Schapbach, Baiersbronn, Betzweiler-Wälde, Dornstetten, Glatten, Grömbach, Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Schopfloch, Seewald, Waldachtal und Wörnersberg.
[Bearbeiten] Klima
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits vor der Stadtgründung wurde in der Umgebung der heutigen Stadt Silber abgebaut. Im Jahre 1599 wurde die Stadt auf Geheiß von Herzog Friedrich I. von Württemberg gegründet, und zwar mit der Absicht, sie zur neuen Residenz Württembergs zu machen. Die Verlegung der Residenz sollte diese näher an die württembergischen linksrheinischen Besitzungen, wie die Grafschaft Mömpelgard und die Grafschaft Horburg mit Reichenweier im Elsass heranrücken.
Baumeister Heinrich Schickhardt entwarf und baute die Stadt auf B. Sie erhielt einen zentralen, quadratischen Platz, auf der eigentlich ein mächtiges Residenzschloss gebaut werden sollte. Um diesen herum wurden die Straßen wie auf einem Mühlebrett angeordnet. Bevor die Pläne jedoch vollendet wurden, starb Herzog Friedrich I. von Württemberg. Das Schloss wurde nie gebaut, der Platz wurde als Marktplatz genutzt und gilt heute mit 216 mal 219 Metern als der größte Marktplatz Deutschlands.
1601 erfolgte die Grundsteinlegung der Stadtkirche und die Namensgebung „Freudenstadt“. Die Einwohnerzahl wuchs durch Zuwanderung von Glaubensflüchtlingen aus der Steiermark, aus Kärnten und der Krain schnell. 1603 erhielt die junge Stadt ein Wappen, den ersten Bürgermeister und zwei Jahre später ihre Gemarkung. Hierzu wurden Teile des Dornstetter Waldgedings und der Nachbargemeinde Baiersbronn abgetrennt. Freudenstadt wurde Sitz eines kleinen Amtes. 1608 starb Herzog Friedrich I. von Württemberg und mit ihm der Traum der großen Residenzstadt. 1616 wurde der Weiler Christophstal von Dornstetten eingegliedert.
1737 wurde Freudenstadt Sitz einer kleinen Garnison. 1759 wurde das Amt Freudenstadt zum Oberamt erhoben. Bereits 1833 war das Stadtgebiet Freudenstadts um ca. 2.300 ha Wald des ehemaligen Waldgedings vergrößert worden. Im 19. Jahrhundert wurde Freudenstadt zur Stadt der Handwerker. Dies wurde vor allem auch durch Anschluss an das Eisenbahnnetz ab 1879 begünstigt. Um 1890 setzte der Kurbetrieb ein, infolgedessen Freudenstadt ein beliebter Kurort wurde.
1938 wurde das Oberamt Freudenstadt in den Landkreis Freudenstadt überführt.
Während des Zweiten Weltkrieg war in der Nähe von Freudenstadt bei dem 1000 Meter hoch gelegenen Kniebis das Führerhauptquartier Tannenberg. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört, jedoch danach in Anlehnung an die historische Bebauung wieder aufgebaut. Bei der Besetzung durch die französische Armee ereigneten sich zahlreiche Vergewaltigungen, Plünderungen, Brandstiftungen und andere gewalttätige Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung. Von 1945 bis 1952 gehörte Freudenstadt zum Land Württemberg-Hohenzollern.
Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 erhielt der Landkreis Freudenstadt seine heutige Ausdehnung. Er wurde gleichzeitig Teil der neu gegründeten Region Nordschwarzwald, die damals dem neu umschriebenen Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet wurde. Damit wurde das ehemals württembergische Freudenstadt nunmehr von der ehemaligen badischen Hauptstadt Karlsruhe aus verwaltet. Im Jahr 1986 überschritt die Einwohnerzahl Freudenstadts die Grenze von 20.000. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1988 beschloss.
[Bearbeiten] Religionen
Freudenstadt war infolge der württembergischen Gründung von Anfang an eine protestantische Stadt. Zunächst gehörte die junge Gemeinde zum Dekanat Herrenberg innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 1672 wurde Freudenstadt Sitz eines eigenen Dekanats, das heute das gesamte Freudenstädter Umland umfasst. Zunächst gab es nur die evangelische Stadtkirchengemeinde. 1960 entstand noch die Martinskirche. Beide Kirchen bilden heute mit der Gemeinde Kniebis die Gesamtkirchengemeinde Freudenstadt. In Kniebis stand ursprünglich eine alte Klosterkirche, die 1799 durch die Franzosen niedergebrannt wurde. Auch in den anderen Stadtteilen gibt es jeweils evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden. Dietersweiler war zunächst eine Filialgemeinde von Glatten. 1901 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Die dortige Kirche ist gotischen Ursprungs und wurde 1745 umgebaut. Grüntal war zunächst eine Filialgemeinde von Dornstetten und wurde aber bereits 1583 eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche mit romanischem Turm wurde 1592 von Heinrich Schickhardt errichtet und 1871 erneuert. In Igelsberg gibt es eine evangelische Kirche im ummauerten Friedhof. Die Gemeinde Untermusbach ist eine Filialgemeinde von Grüntal. Wittlensweiler ist seit 1899 Pfarrei. Die alte Kirche wurde 1968 erneuert.
Im 19. Jahrhundert entstand in Freudenstadt eine Gemeinschaftsarbeit, die sich später als Altpietistische Gemeinschaft bezeichnete. Die Teilnehmer der Gemeinschaft bezeichnen sich als Apis und sind Mitglieder der Evangelischen Kirchen von Württemberg.
Ab 1735 entstand auch eine Herrnhuter Brüdergemeine in Freudenstadt, die jedoch heute nicht mehr besteht.
Im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Freudenstadt. Bereits 1859 wurde eine eigene Pfarrei errichtet. Deren Kirche Christi Verklärung (Taborkirche genannt) ist jedoch ein Neubau von 1931. Die Pfarrgemeinde Christi Verklärung Freudenstadt ist auch für die Katholiken des gesamten Umlands zuständig und bildet zusammen mit der katholischen Pfarrgemeinde Alpirsbach eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Freudenstadt des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Folgende Freikirchen sind in Freudenstadt vertreten: zwei Gemeinden und Teile des Sozialwerks Süd (u. a. die Klinik Hohenfreudenstadt) der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Volksmission entschiedener Christen, die Heilsarmee, die Siebenten-Tags-Adventisten, die dem Mülheimer Verband angehörende Christus-Gemeinde, die Vineyard-Gemeinde und die Crossroads International Church, die zur Gemeinde Gottes Deutschland gehört. Eine freie christliche Gemeinde hat sich den Namen GOTOP gegeben.
Eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche, die zum Apostelbereich Tübingen gehört, gibt es ebenfalls in Freudenstadt.
Des weiteren unterhält der Türkisch-Islamische Kulturverein e. V. die Fatih-Moschee.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Freudenstadt eingegliedert:
- 1616: Christophstal (Gemeinde Dornstetten)
- 1926: Zwieselberg (Gemeinde Reinerzau)
- 1. Juli 1971: Igelsberg
- 1. Januar 1972: Grüntal (mit dem Weiler Frutenhof)
- 1. Januar 1975: Erholungsort Dietersweiler (mit dem Weiler Lauterbad), Untermusbach (mit Obermusbach) und Wittlensweiler sowie die zu Baiersbronn und Bad Rippoldsau gehörigen Teile des Weilers Kniebis, dessen weiterer Teil bereits zu Freudenstadt gehörte.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Die Stadt Freudenstadt wurde schon nach ihrer Gründung nach württembergischem Muster verwaltet, das heißt, es gab einen Magistrat mit mehreren Bürgermeistern, die anfangs die Bezeichnung Stadtschultheiß trugen. (Die Bezeichnung „Bürgermeister“ wurde in Württemberg 1930 eingeführt.) Seit Erhebung zur Großen Kreisstadt 1988 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister.
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister
- 1877–1919: Alfred Hartranft
- 1919–1944: Dr. Ernst Blaicher
- 1945–1948: Friedrich Rothfuß
- 1948–1955: Hermann Saam
- 1956–1963: Walter Bärlin
- 1964–1983: Gerhard Wolf
- 1983–1991: Hans-Hermann Pfeifer
- 1991–heute: Erwin Reichert
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 36,9 % | –0,7 | 11 Sitze | ±0 |
FW | 22,2 % | −21,8 | 7 Sitze | −6 |
SPD | 20,5 % | +2,1 | 6 Sitze | +1 |
BA | 20,4 % | +20,4 | 6 Sitze | +6 |
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Freudenstadt zeigt in rotem Schild unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze liegende Hirschstange, zwei voneinander gekehrte silberne Fische (Barben), zwischen ihnen ein goldenes F. Die Stadtflagge ist rot-weiß.
Das Wappen wird bereits seit 1601 geführt. Die Hirschstange symbolisiert das Herzogtum Württemberg, die Barben sind dem Wappen der Grafschaft Mömpelgard entnommen, die damals zu Württemberg gehörte, das „F“ weist auf den Stadtgründer Herzog Friedrich I. von Württemberg hin. Die heutige Blasonierung des Wappens wurde wohl erst um 1926 festgelegt, nachdem das Wappen ursprünglich insgesamt eine rote Feldfarbe hatte. Die Stadtflagge wurde erst 1950 vom Staatsministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Freudenstadt unterhält seit 1964 eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Courbevoie in Frankreich, ferner bestehen Partnerschaften mit Schöneck in Sachsen und mit Heide in Schleswig-Holstein. Heide ist die andere Stadt in Deutschland, die den Anspruch erhebt, den größten Marktplatz des Landes zu haben. Welche dabei Recht hat, ist vor allem eine Definitionsfrage und somit unlösbar. Freudenstadt hat Partnerbeziehungen auch mit dem Fremdsprachengymnasium in Lovech (Bulgarien). Jedes Jahr wird ein Schüleraustausch organisiert. Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit Männedorf in der Schweiz.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist Freudenstadt vor allem durch den bereits oben erwähnten Marktplatz, der als Wahrzeichen der Stadt gilt. An einer seiner Ecken steht die evangelische Stadtkirche. Der Grundriss dieser Kirche ist L-förmig, wobei sich die Kanzel im Winkel zwischen den beiden Flügeln befindet. Diese Winkelkirche ist eine von nur zwei ursprünglich so geplanten und gebauten Winkelkirchen in Deutschland, die andere steht in Ruhla. Im 19. Jahrhundert wurden die Geschlechter beim Kirchgang getrennt, die Frauen saßen im einen und die Männer im anderen Kirchenschiff. Es bestand kein Blickkontakt zwischen den beiden Schiffen. Nur der Pfarrer konnte vom Altar in beide Kirchenschiffe blicken. Die Kirchenschiffe heißen daher noch heute Frauenschiff und Herrenschiff. Heute ist die Geschlechtertrennung im Gottesdienst jedoch aufgehoben.
An der gegenüberliegenden Ecke des Marktplatzes steht das Rathaus. Ebenfalls auf dem Marktplatz steht das Stadthaus, in dem sich das Heimatmuseum mit den Themen Volkskunde, Stadtgeschichte, Handwerk und Fremdenverkehr befindet.
Sehenswert ist auch das historische Silberbergwerk. Theatervorstellungen finden vor allem im Kurhaus statt.
Seit 1998 ist Freudenstadt Spielstätte, seit 2000 auch Gesellschafter der Schwarzwald Musikfestival GmbH. Unter der Künstlerischen Leitung von Mark Mast hat sich das Festival zum überregional beachteten Kulturereignis ersten Ranges entwickelt und strahlt weit über die Region hinaus aus.
Freudenstadt ist der Endpunkt der von Baden-Baden kommenden Schwarzwaldhochstraße, der bekanntesten Touristenstraße im Schwarzwald, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Außerdem führt die Deutsche Alleenstraße, die von Rügen nach Konstanz führt, durch Freudenstadt, das den Übergang von Abschnitt 7 (von Bad Kreuznach) nach Abschnitt 8 (nach Konstanz) markiert. Auch die Fernwanderstrecken Mittelweg und Ostweg führen durch die Stadt.
Freudenstadt liegt an der Sprachgrenze der schwäbischen und alemannischen Dialekten. Innerhalb der Raumgliederung der schwäbischen Mundart befindet sich Freudenstadt im Freudenstädter Raum, der sich von Alpirsbach über Freudenstadt in die Altensteiger Gegend erstreckt. Im Westen grenzt das Baiersbronner Gebiet, im Norden das Obere Enzgebiet und im Osten der Obere Neckarraum an. Im Süden stößt das Oberrheinalemannisch an.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Durch das Freudenstädter Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 28 (Kehl–Ulm), B 294 (Bretten–Gundelfingen), B 462 (Rastatt–Rottweil) und B 500 (Baden-Baden–Waldshut).
[Bearbeiten] Bahn
Im Jahr 1879 erhielt Freudenstadt durch den Bau der von Eutingen kommenden Gäubahn Anschluss an die Eisenbahn. (Heute wird nur noch die Strecke Stuttgart–Singen als Gäubahn bezeichnet.) Da deren Weiterführung ins Tal der Kinzig damals bereits geplant war (und als Teil der Kinzigtalbahn 1886 ausgeführt wurde), wurde der Hauptbahnhof im Südosten der Stadt, relativ weit vom Zentrum entfernt angelegt. 1901 wurde der württembergische Anteil der Murgtalbahn nach Klosterreichenbach angelegt, dabei entstand der 60 Meter höher gelegene Stadtbahnhof nördlich des Zentrums. Eine durchgehende Verbindung nach Rastatt (Baden) wurde jedoch erst 1928 eingerichtet.
Heute wird die Murgtalbahn durch die 2003 eingeweihte S-Bahn-Linie S41 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bedient, die Freudenstadt mit Karlsruhe verbindet. S-Bahnen fahren mindestens im Stundentakt. Zusätzliche Eilzüge verkehren auf der elektrifizierten Strecke zweistündig. Haltestellen der S41 in Freudenstadt sind Haupt- und Stadtbahnhof sowie die neu eingerichtete Haltestelle Schulzentrum-Panoramabad. 2007 soll der Haltepunkt Freudenstadt-Industriegebiet folgen.
Die Strecke von Freudenstadt Hbf nach Eutingen im Gäu wird im Zweistundentakt durch Regionalzüge der Deutschen Bahn bedient. In Eutingen besteht Anschluss an die Gäubahn von Stuttgart nach Singen. Nach der Elektrifizierung der Strecke bis Ende 2006 sollen auf dieser Strecke durch die Deutsche Bahn zweistündlich durchgehende Züge in die Landeshauptstadt Stuttgart verkehren und die Stadtbahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft alle zwei Stunden nach Eutingen verlängert werden, so dass sich ein Stundentakt zwischen Freudenstadt und Eutingen ergibt.
Die Kinzigtalbahn wird von der Ortenau-S-Bahn (OSB) betrieben und verbindet Freudenstadt über den Hauptbahnhof – größtenteils stündlich – über Alpirsbach, Schiltach und Hausach mit Offenburg. Dabei verkehren einige Relationen bis Straßburg und Bad Peterstal-Griesbach.
Im gesamten Landkreis gilt der Verbundtarif der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF).
[Bearbeiten] Medien
Über das lokale Geschehen in Freudenstadt berichtet die Tageszeitung Schwarzwälder Bote. Ferner berichtet die Südwest-Presse über Lokales. Das werbefreie Programm von Freies Radio Freudenstadt ist eine zusätzliche Informationsquelle auf UKW 100,0 und 104,1 MHz. Auch die unentgeltlichen Wochenezeitungen WOM und Anzeiger informieren die Einwohner über das regionale Geschehen, wobei das letztere nach wie vor auf die alte Rechtschreibung schwört.
[Bearbeiten] Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Freudenstadt verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum OLG-Bezirk Stuttgart gehört. Ferner gibt es ein Notariat und ein Finanzamt. Die Stadt ist Sitz des Landratsamts des gleichnamigen Landkreises und beherbergt daher den Großteil dessen Verwaltungsbehörden.
Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Freudenstadt der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Das römisch-katholische Dekant Freudenstadt hat seinen Sitz jedoch in Horb am Neckar.
[Bearbeiten] Bildung
In Freudenstadt gibt es ein Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Grund- und Hauptschulen).
An allgemeinbildenden Schulen hat Freudenstadt ein Gymnasium (Kepler-Gymnasium), eine Realschule (Falken-Realschule) und eine Förderschule (Christophorusschule) sowie vier Grundschulen (Grundschule Dietersweiler, Grundschule Wittlensweiler, Hartranft-Grundschule und Theodor-Gerhardt-Grundschule) und eine Hauptschule mit Werkrealschule (Keplerschule).
Der Landkreis Freudenstadt ist Träger der drei Beruflichen Schulen (Eduard-Spranger-Schule – Kaufmännische Schule, Heinrich-Schickhardt-Schule – Gewerbliche Schule und Luise-Büchner-Schule – Hauswirtschaftliche Schule) und der Christophorus-Schule (Förderschule).
Die beiden Privatschulen, die Evangelische Berufsfachschule für Kinderpflege und die Freie Waldorfschule Freudenstadt e. V. runden das Schulangebot Freudenstadts ab.
Außerdem ist Freudenstadt Sitz des Hochschulinstitutes für Psychologie und Seelsorge (IPS) der Gustav-Siewerth-Akademie.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1721, 29. Juni, Johannes Ettwein, † 2. Januar 1802 in Bethlehem (USA), Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine in Pennsylvania
- 1803, 4. September, Johann Gottfried Küstner, † 22. April 1864 in Stuttgart, Lithograph
[Bearbeiten] Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- 1914, 10. Juni, Friedrich Schlott, † 21. Dezember 1997 in Freudenstadt, bedeutender Unternehmer und Wohltäter der Stadt
- 1963, 27. Oktober, Mark Mast, geboren in Freudenstadt, aufgewachsen in Mitteltal, Dirigent, Gründer und Künstlerischer Leiter des Schwarzwald Musikfestivals
[Bearbeiten] Literatur
- Erich Keyser (Hrsg.): Württembergisches Städtebuch. Stuttgart 1961 (Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages)
- Stadtarchiv Freudenstadt (Hrsg.): Freudenstadt – Chronik 1599–1999, Karlsruhe 1999, Braun Verlag, ISBN 3-7650-8219-8, mit Beiträgen von Renate K. Adler, Gerhard Hertel, Jörg Johannsen-Reichert, Klaus Heckmanns, Susanne Quarthal u. a.
- Ruth Schima, Gerhard Hertel, Karl H. Glocker: Freudenstadt zum Kennenlernen. Wissenswertes über die Kurstadt mit Umgebung. Berlin 1991, Ullstein Quadriga, ISBN 3-8836-6160-0
- Hans-Günther Burkhardt et al.: Stadtgestalt und Heimatgefühl. 1988, ISBN 3-7672-1005-3
- Wolfgang Altendorf, Gerhard Hertel: Freudenstadt. Dt./Engl./Franz. 1991, ISBN 3-8836-6165-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Freudenstadt
- Internetpräsenz des Stadtteils Grüntal-Frutenhof
- Internetpräsenz des Stadtteils Kniebis
- Internetpräsenz des Stadtteils Lauterbad
- Internetpräsenz des Stadtteils Musbach
- Internetpräsenz des Schwarzwald Musikfestivals
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