Frieden von Nystad
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Der Frieden von Nystad (finnisch: Uusikaupunki) beendete am 10. September 1721 den Großen Nordischen Krieg zwischen Schweden und Russland.
Die russische Seite war durch den Geheimrat Heinrich Johann Friedrich Ostermann und Graf Jacob Daniel Bruce vertreten, die schwedische Seite durch Graf Johann von Lilienstedt und Baron Otto Reinhold Strömfelt.
Der Vertrag bestand aus einer Präambel sowie 24 Artikeln. Danach musste Schweden die Provinzen Livland, Estland und Ingermanland sowie einen Teil Kareliens an Russland abtreten. Weiterhin wurden die Städte und Festungen Riga, Dünamünde, Pernau, Reval, Dorpat, Narva, Wiburg und Kexholm, sowie diverse Inseln - unter anderen Ösel, Dagö und Mön - und andere Gebiete ab der kurländischen Grenze und entlang der Ostsee Russland überlassen.
Im Gegenzug musste Russland die besetzten Gebiete Finnlands an Schweden abtreten und Reparationen in Höhe von zwei Millionen Reichstalern zahlen. Außerdem erhielt Schweden "auf ewige Zeiten" das Recht, in Riga, Reval und Arensburg Getreide im Wert von 50.000 Rubel alljährlich zollfrei aufzukaufen. Ausgenommen waren hiervon nur Jahre der Missernte.
Während Russland durch die Gebietsgewinne im Baltikum zur europäischen Großmacht aufstieg, begann mit dem Frieden von Nystad Schwedens machtpolitischer Abstieg.
Zwanzig Jahre später brach abermals Krieg aus und die Grenze wurde nach Friedensschluss noch weiter nach Westen, bis zum Fluss Kymijoki, verschoben. Danach folgte eine lange Friedenszeit, und die Lebensverhältnisse stabilisierten sich in Karelien. Die damalige Amtssprache Schwedisch war weit verbreitet.