Gauten
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Bei den Gauten handelt es sich um ein nordgermanisches Volk. Da sie wie die anderen nordgermanischen Völker mit Ausnahme kurzer Runeninschriften lange keine schriftlichen Überlieferungen besaßen, ist wenig über die Gauten bekannt. Die Hauptquelle zu ihrer Geschichte vor 1000 sind daher die allerdings teilweise erst viel später aufgeschriebenen Sagen, die kaum als glaubhafte Geschichtsquellen taugen. Die sporadischen Notizen bei antiken Autoren sind noch weniger ergiebig.
Umstritten ist der Zusammenhang zwischen Gauten und Goten, der außer der Namensähnlichkeit vor allem mit der Herkunftssage der Goten in Jordanes' Getica begründet wird. Daneben kommt als Herkunftsgebiet der Goten auch noch die Insel Gotland in Betracht. Als erstes werden die Gauten um 150 n. Chr. von Ptolemäus als Goutai (Γου̑ται) erwähnt.
Der im Beowulf überlieferte Krieg zwischen Svear und Geatas wurde oft aufgrund der lautlichen Ähnlichkeit auf die Gauten bezogen, doch wurde diese Identität schon Ende des 19. Jahrhunderts von der Geschichtswissenschaft angezweifelt. Heute gibt es drei verschiedene Interpretationen bezüglich der bei Beowulf genannten Geatas, doch die Quellenlage ist so schlecht, dass eine endgültige Entscheidung unmöglich erscheint.
Jordanes erwähnte zu dieser Zeit in Scandza die Ostrogothae und Gautigoth. Für die Zeit nach 600 ist man allein auf die archäologischen Quellen angewiesen.
Zur Blütezeit der Gauten (700 - 900) finden sich ihre Spuren in ganz Südschweden und Südostnorwegen. Die Christianisierung setzte vermutlich im 10. Jahrhundert ein. An die Gauten erinnern noch die Namen der schwedischen Landschaften Västergötland und Östergötland.