Gemini 9
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Gemini-Programm | |
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Missionsemblem | |
Missionsdaten | |
Mission: | Gemini 9 |
Kommandant: Pilot: |
Tom Stafford Eugene Cernan |
Start: | 3. Juni 1966 13:39:33 UTC |
Landung: | 6. Juni 1966 14:00:23 UTC |
Dauer: | 3d 0h 20m 50s |
Landeplatz: | Atlantik |
Erdumkreisungen: | 45 |
Bergungsschiff: | USS Wasp |
Mannschaftsfoto | |
Gemini 9 - Tom Stafford (links) und Eugene Cernan |
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Gemini 9 (GT-9, auch Gemini 9A) war ein bemannter Weltraumflug im Rahmen des amerikanischen Gemini-Programms.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Tod der Originalmannschaft
Am 8. November 1965 gab die NASA die Besatzung für die Mission Gemini 9 bekannt. Da der Flug von Gemini 6 verschoben worden war, waren damit erstmals vier Gemini-Mannschaften (Flüge 6 bis 9) gleichzeitig im Training.
Als Kommandant wurde Elliott See ausgewählt. Er gehörte zur zweiten Astronautengruppe und war zuvor in der Ersatzmannschaft von Gemini 5. Als Pilot wurde Charles Bassett aus der dritten Astronautengruppe nominiert.
Die Ersatzmannschaft bestand aus Tom Stafford, dessen erster Weltraumflug mit Gemini 6 im Dezember 1965 stattfinden sollte, und Eugene Cernan, der noch keine Weltraumerfahrung hatte.
Im Rahmen ihres Ausbildungsprogramm flogen die vier Astronauten am 28. Februar 1966 in zwei zweisitzigen Jets nach Saint Louis, wo sie am Gemini-Simulator der Firma McDonnell trainieren sollten. Aufgrund schlechter Sicht brach See die Landung ab, streifte jedoch ein Gebäude. See und Bassett überlebten den Absturz nicht.
Ein siebenköpfiger Untersuchungsausschuss unter Leitung von Alan Shepard konnte keine andere Ursache als Pilotenfehler zu Tage fördern.
Nach dem Tod von Theodore Freeman war dies das zweite Mal, dass amerikanische Astronauten während der Ausbildung bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen.
[Bearbeiten] Vorbereitung
Zum ersten Mal im amerikanischen Raumfahrtprogramm musste die Ersatzmannschaft ein Raumschiff übernehmen. Die Flugvorbereitungen wurden dadurch nicht verzögert. Somit wurde Stafford der erste Astronaut, der zu einem zweiten Gemini-Einsatz kam.
Neue Ersatzmannschaft wurde die bisherige Ersatzmannschaft von Gemini 10: Jim Lovell, der gerade den Rekordflug von Gemini 7 hinter sich gebracht hatte, und Edwin Aldrin.
Diese beiden übernahmen zusammen mit Neil Armstrong und Richard Gordon die Rolle der Verbindungssprecher (Capcom). Neil Armstrong war zuvor Kommandant von Gemini 8, Gordon war für Gemini 11 vorgesehen.
Für Gemini 9 war, wie zuvor für Gemini 8, geplant, dass das Raumschiff an eine zuvor gestartete Agena-Stufe ankoppeln sollte. Ebenso war ein Weltraumspaziergang von Cernan geplant.
Nachdem im März der Flug von Gemini 8 wegen einer verklemmten Steuerdüse abgebrochen werden musste, wurde das Raumschiff Gemini 9 genau untersucht. Dabei wurden einige Probleme behoben und neue Sicherheitsmaßnahmen eingeführt.
Am 17. Mai 1966 wurde der Zielsatellit gestartet, doch schon nach wenigen Minuten verlor die Flugleitung die Kontrolle, der Flugkörper stürzte ins Meer. Offenbar hatte die Atlas-Rakete nicht richtig funktioniert, wie schon bei Gemini 6.
Die Mission wurde in Gemini-9A umbenannt und ein neuer Start eines vereinfachten Zielsatelits ATDA (Augmented Target Docking Adapter) auf den 1. Juni ohne eigene Agena-Stufe angesetzt. Zwar konnte dieser Satellit in die Erdumlaufbahn gebracht werden, aber Telemetriedaten zeigten Probleme mit der Verkleidung des Dockingadapters an.
Stafford und Cernan waren startbereit in ihrer Kapsel, aber kurz vor der Zündung musste der Start abgebrochen werden, weil benötigte Daten von der Bodenstation nicht zur Kapsel gesendet werden konnten. Für Stafford war dies der vierte abgebrochene Start.
[Bearbeiten] Flugverlauf
Zwei Tage später, am 3. Juni 1966 hob Gemini 9 ab. Nach vier Stunden wurde ein Rendezvous mit der Agena durchgeführt, aber die Verkleidung hatte sich tatsächlich nur teilweise gelöst. Später stellte sich heraus, dass bei der Endmontage einige Sicherungsbänder falsch befestigt wurden. Es erwies sich als unmöglich, die Verkleidung in der Erdumlaufbahn zu entfernen, so dass auf eine Kopplung verzichtet werden musste. Trotzdem führte Gemini 9 drei verschiedene Arten von Rendezvous durch.
Am dritten Tag verließ Cernan als dritter Mensch die Raumkapsel und bewegte sich frei im Weltall. Sich in der Schwerelosigkeit zu bewegen stellte sich als äußerst schwierig heraus. Die an der Kapsel montierten Handgriffe und Klettbänder waren nicht ausreichend, und für viele Arbeiten fehlte Cernan eine freie Hand. Nach einer Stunde begann sein Visier zu beschlagen, was die Arbeiten noch mehr verzögerte. Nach etwa zwei Stunden kehrte Cernan in die Kapsel zurück, ohne alle Aufgaben durchgeführt zu haben, vor allem war er nicht dazu gekommen, eine Manövriereinheit der Luftwaffe mit eigener Sauerstoffversorgung und Funkeinheit zu testen. Immerhin hatte Cernan mit 128 Minuten einen neuen Rekord aufgestellt.
Nach drei Tagen zündete Gemini 9 die Bremsraketen für den Wiedereintritt. Die Wasserung erfolgte im Atlantik, nur 0,7 km vom Zielpunkt entfernt. Der Aufschlag war relativ hart, weil die Kapsel zusätzlich seitlich von einer Welle getroffen wurde. Die Astronauten bemerkten Wasser im Innenraum, doch es handelte sich nicht um ein Leck, sondern um eine gebrochene Wasserleitung in der Kapsel. Stafford und Cernan wurden mit der Kapsel an Bord der USS Wasp gehievt.
[Bearbeiten] Bedeutung innerhalb des Gemini-Programms
Gemini 9 hatte zwar mehrere erfolgreiche Rendezvous und viele wissenschaftliche Experimente durchgeführt, letztendlich blieben aber vor allem die Fehlschläge in Erinnerung: das misslungene Docking und der abgebrochene Weltraumspaziergang. Beide Aufgaben sollten nur sechs Wochen später von Gemini 10 erneut angegangen werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- National Space Science Data Center: Missionsübersicht (engl.)
- NASA: Missionsübersicht (engl.)
- Protokoll des Funkverkehrs (349 Seiten; 7,9 MB in PDF-Format)