Gennaker
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Ein Gennaker ist ein großes asymmetrisch dreieckiges Vorsegel, das aus relativ leichtem Tuch hergestellt wird und sich für Vor-, besser für Raum- bis Halbwindkurse eignet.
Die Bezeichnung ist ein Kunstwort; die Zusammensetzung aus Genua und Spinnaker beschreibt die Eigenschaften dieses Segels:
Im Gegensatz zum Spinnaker wird der Hals des Segels (beim Spinnaker entsprechend Luvohr) nicht am Achterholer, sondern an einem festen oder verstellbaren, an der Mittschiffslinie angebrachten Stropp oder an einem nach vorne ausfahrbaren Gennakerbaum gefahren. Das Vorliek ist frei. Hierdurch erklärt sich der Nachteil bei Vorwindkursen, da sich das Segel hierbei auf der Leeseite des Großsegels befindet und von diesem abgedeckt wird. Auf höheren Kursen zum Wind entsteht durch die laterale Anströmung des großen, bauchigen Gennakers ein starker Sog, der das Segel nach Lee und das Schiff nach vorne zieht. Ein lateral angeströmtes Segel funktioniert wie eine Tragfläche. Bei der Halse bleibt der Hals des Segels befestigt, während das Schothorn außen um den Bug des Schiffes wandert. Den Gennaker findet man hauptsächlich auf Regattbooten, da er nicht sehr leicht zu fahren ist. Auf höheren Kursen als Vorwind erreichen einige schnelle Skiffs extreme Geschwindigkeiten von über 60 km/h. Auf Hochseekatamaranen und Trimaranen werden ähnliche und z.T. noch höhere Geschwindigkeiten erreicht.