Glattzentrum
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Das Glattzentrum, häufig nur das Glatt (offiziell Einkaufszentrum Glatt, auch Zentrum Glatt oder EKZ Glatt), ist eines der ersten Einkaufszentren der Schweiz. Es wurde 1975 eröffnet und liegt in Wallisellen, im Glattal unmittelbar an der Grenze zur Stadt Zürich.
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[Bearbeiten] Planung und Lage
In den 1960er-Jahren begannen in der Schweiz verschiedene Unternehmen, Einkaufszentren nach Vorbild der US-amerikanischen Shopping Malls zu planen. Die Pläne stiessen auf fruchtbaren Boden und die im Vergleich zu später wesentlich günstigeren Rahmenbedingungen führten dazu, dass sich 1960 der Migros Genossenschafts-Bund (MGB), Globus und Jelmoli auf den gemeinsamen Bau und Betrieb eines Einkaufszentrums bei Zürich einigten. 1962 wurde die AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich im Zürcher Handelsregister eingetragen.
Die Wahl des Standortes fiel auf die Gemeinde Wallisellen, welche das hierfür benötigte Land besass und zu verkaufen bereit war – gleichsam bedeutend war auch die Lage an der damals erst geplanten Autobahn N1, welche unmittelbar südlich des Komplexes verläuft und nach ihrer Eröffnung zuerst in der Stadt Zürich in der Nähe des Einkaufszentrums endete. Südlich der Autobahn verläuft die Glatt, welche die Grenze zwischen der Stadt Zürich und Wallisellen bildet und dem Einkaufszentrum seinen Namen gab.
[Bearbeiten] Bau und Erschliessung
Der Bau der Einkaufsstadt begann 1971 und umfasste neben dem eigentlichen Einkaufszentrum eine grosszügige Parkhausanlage, die damals übliche Grosstankstelle und ein Bürohochhaus. Koordiniert mit der Standortgemeinde, der Stadt Zürich, dem Kanton Zürich und dem Bund, welcher ebenfalls 1971 mit dem Bau der N1 Zürich–Winterthur begann, wurden die Strassenzufahrten erstellt, an welche die Bauherrschaft namhafte Beiträge leistete. So umfasst die zentrumsseitige Autobahn-Fahrspur (Richtung Zürich) innerhalb des Autobahnanschlusses Wallisellen eine direkte Ausfahrt zum respektive eine Einfahrt vom Einkaufszentrum. Ein zentrales Erschliessungsbauwerk überspannt die Glatt und die Autobahn und trägt den Namen Neue Winterthurerstrasse. Durch den Autobahnbau wurde die (alte) Winterthurerstrasse durchtrennt und mit dem Bau des Einkaufszentrums baute man die Strassenverbindung neu in Form einer richtungsgetrennten Brücke, welche mit ihren Anschlussrampen zum Einkaufszentrum einer Autobahn gleicht.
[Bearbeiten] Eröffnung und Betrieb
Die Infrastruktur wurde 1974 fertiggestellt und die Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG im Handelsregister eingetragen. Am 13. Februar 1975 folgte die feierliche Eröffnung des Einkaufszentrums. Im selben Jahr nahmen auch die Verkehrsbetriebe Zürich die bis heute unverändert bestehende und vom Einkaufszentrum teilsubventionierte Buslinie 94 in Betrieb. Die Besitzverhältnisse zur Zeit der Eröffnung blieben bis 1996 bestehen – die Migros, Globus und Jelmoli besassen je einen Drittel des Einkaufszentrums und stellten entsprechend dieser Verteilung die Zentrumsverwaltung. Mieterin des vom Zentrum grundsätzlich losgelösten Bürohochhauses war die NCR, während die Ladenlokale von der Zentrumsverwaltung an Dritte vermietet wurden.
[Bearbeiten] Infrastruktur
Die drei Warenhäuser besassen von der gemeinsamen Zentrumsinfrastruktur losgelöste Trakte, welche sich jeweils über alle drei Verkaufsetagen erstrecken und ein Untergeschoss besitzen, welches im Bereich des übrigen Zentrums nicht öffentlich zugänglich ist, sondern die Zulieferung und die Technik beherbergt.
[Bearbeiten] Umbau und Restrukturierung
Seit seiner Eröffnung wurde das Einkaufszentrum mehrfach umgebaut, der tiefgreifendste Eingriff fand im Jahre 1992 statt und beseitigte den von Brauntönen geprägten Siebziger-Jahre-Stil. Die zentrale Mall erhielt hierbei ihre heutige Glaskuppel und zwei verglaste Lifte, die beiden Seitenmalls erhielten verglaste Dächer, das Migros-Restaurant wurde komplett neu gestaltet und erhielt ein weiteres Geschoss mit verglastem Dach. Der von der Migros belegte Trakt wurde ebenfalls komplett umgebaut und das ursprünglich isoliert erstellte oberste Geschoss mit den übrigen Migros-Etagen verbunden.
Die von Globus und Jelmoli belegten Trakte waren auch für einen Umbau vorgesehen, entwickelten sich allerdings anders als vorgesehen. Jelmoli baute seinen Trakt um, blieb allerdings nur noch wenige Wochen darin. Die schlechte finanzielle Lage des Jelmoli-Konzerns führte zur Schliessung aller Filialen, bis auf den Zürcher Hauptsitz – die Anteile am Glattzentrum verkaufte man deswegen 1996 an Globus, welche daraufhin in den bereits renovierten Trakt umzog. Allerdings war es um die Finanzen von Globus auch nicht besser bestellt und wiederum Wochen später übernahm der Migros-Genossenschafts-Bund die Globus-Gruppe. Der alte Globus-Trakt wurde daraufhin zum Zentrum hin geöffnet, erhielt eine Glaskuppel und wird seitdem an Dritte vermietet.
Mit diesen Änderungen haben sich auch die Eigentumsverhältnisse an der Organisation des Zentrums geändert: die AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich gehört heute zu 66.7 % der Migros und zu 33.3 % der Globus-Gruppe, die Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG gehört zu 75 % der Migros und zu 25 % der Globus-Gruppe.
[Bearbeiten] Marketing
Der Name Glattzentrum stammt von gleichnamigen Fluss Glatt. Da glatt im Schweizerdeutschen auch lustig, amüsant, nett oder auch schön bedeutet, wird dies immer wieder für Marketingaktionen und PR des Glattzentrums benutzt: "Glatt für Alli!" oder "Es ist glatt im Glatt!".