Glendalough
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Der Name Glendalough leitet sich von irisch Gleann Dá Locha [ˈgl´ɑːN dɑː ˈloxə] ab und kann mit „Tal der zwei Seen“ übersetzt werden. Es handelt sich um eine irische Klosterruine, die in den Wicklow Mountains, etwa 40 km südlich von Dublin, gelegen ist.
Die Klostersiedlung - sie liegt am unteren der beiden Seen - ist eine der berühmtesten Irlands.
Der Heilige Kevin zog sich im 6. Jahrhundert hierhin zurück. Ähnlich dem Hl. Franziskus wurde auch er von Vögeln begleitet und wird daher in bildlichen Darstellungen oftmals mit einer Amsel gezeigt. Er wollte im Einklang mit der Natur und zurückgezogen leben, aber aus seiner Eremitage wurde rasch ein belebtes Zentrum und eine Schule des Christentums. Kevin soll der Legende nach 618 im Alter von 120 Jahren gestorben sein. In alten Überlieferungen wird berichtet, dass bereits im 12. Jahrhundert mehr als 3.000 Menschen im Tal lebten und sieben Kirchen bestanden. Obwohl mehrmals Wikinger und englische Truppen das Kloster überfielen und 1398 großteils zerstörten, konnte es sich noch bis zur Auflösung aller irischen Klöster im Jahr 1539 durch den englischen König Heinrich VIII. behaupten. Jedes Jahr am 3. Juni wird der St. Kevin's Day begangen und es kommen Pilger aus allen Teilen der Insel ins Tal.
Die Auffälligste der verstreuten Klosteranlagen ist wohl der 33 Meter hohe Rundturm, welcher etwa um 1066 während der Wikingerinvasionen errichtet wurde, um die religiösen Reliquien, Bücher und Kelche zu schützen. Eine gedrungene Kapelle aus dem 11. Jahrhundert erhielt wegen des an einen Kamin erinnernden Turms die Bezeichnung St. Kevin's Kitchen. Auch ein Keltenkreuz, St. Kevin's Cross, kann besichtigt werden. Obwohl es ein typisches Hochkreuz ist, fehlen darauf die Ornamente und bildliche Darstellung biblischer Geschichten. Es wird angenommen, dass dieses Hochkreuz bemalt war, die Bemalung jedoch im Laufe der Zeit wegerodierte.
Das Glendalough Visitor Center erschließt dem Besucher die Geschichte des Klosters. Hier kann man einen Film über die gesamte Anlage mit anschaulichen Erklärungen zum damaligen Klosterleben betrachten.
In der Nähe des Seeufers des Zweiten Sees findet man einige weitere Gebäudereste, die ebenfalls aus der Gründerzeit des Klosters stammen, sowie die Überreste einer Mine.
Siehe auch: Monasterboice, Clonmacnoise, Rundtürme (Irland)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Glendalough – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 53° 00′ 37" N, 6° 19′ 39" W