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Grefrath - Wikipedia

Grefrath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Grefrath; andere Bedeutungen unter Grefrath (Begriffsklärung).
Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Grefrath Grefraths Lage in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landkreis: Kreis Viersen
Geografische Lage: Koordinaten: 51° 20' N, 6° 20' O 51° 20' N, 6° 20' O
Höhe: 32 m ü. NN
Fläche: 30,98 km²
Einwohner: 15.929 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 514 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 47929
Vorwahl: 0 21 58
Kfz-Kennzeichen: VIE
Gemeindeschlüssel: 05 1 66 008
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 3
47929 Grefrath
Website: www.grefrath.de
E-Mail-Adresse: rathaus@grefrath.de
Politik
Bürgermeister: Herbert Kättner (CDU)

Die Gemeinde Grefrath [ˈgreːfraːt] liegt am Niederrhein im Westen des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Grefrath liegt am linken Niederrhein innerhalb des Naturparks Maas-Schwalm-Nette. Diese Region befindet sich im Westen Deutschlands nahe der Grenze zu den Niederlanden. Die Niers durchfließt Grefrath von Süden nach Norden. Die Ortsteile Grefrath und Vinkrath liegen auf der westlichen, Oedt und Mülhausen auf der östlichen Seite des kleinen Flusses.

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Grefrath (sie werden im Norden beginnend im Uhrzeigersinn genannt):

[Bearbeiten] Geschichte

Eine Übersicht über die Geschichte der Ortsteile Grefrath und Oedt ist auf der Homepage der Gemeinde zu finden.

[Bearbeiten] Politik

Im Gemeinderat sind vertreten: CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen.

Die CDU, die vor der Kommunalwahl 2004 noch im Besitz der absoluten Mehrheit war, verlor diese zwar, stellt aber immer noch mehr als die Hälfte der Sitze. Sie erreichte 46,7% der Stimmen (entsprechend 17 Sitze im Gemeinderat), die SPD kam auf 32,0% (12 Sitze). Die FDP erhielt 11,4% der Stimmen (4 Sitze), die Grünen konnten 9,4% erzielen (3 Sitze). Weitere 0,5% gingen an andere Parteien.

Die Wahl zum Bürgermeister konnte CDU-Kandidat Herbert Kättner mit 55,5% für sich entscheiden.

[Bearbeiten] Wappen

Das Gemeindewappen ist eine Zusammensetzung aus verschiedenen Elementen, die den Wappen der zuvor eigenständigen Ortsteile Grefrath und Oedt entnommen sind.

Die rote Lilie im Vordergrund entstammt ursprünglich dem Wappen der Ritter von Greverode, deren Nachfahren diese Wappenfigur auf goldenem Grund bis heute führen. Die Familie von Greverode ist seit dem 13. Jahrhundert in Grefrath, das damals ebenso hieß (Greverode = Rodung der Grafen), belegt (s. Wilhelm Janssen, Grefrath - Geschichte einer geldrischen Gemeinde bis 1650, Kempen 1968).

Das alte Wappen des Ortsteils Grefrath hat die rote Lilie übernommen. Außerdem war darauf der heilige Laurentius zu sehen; er ist der Schutzpatron der katholischen Pfarrkirche in Grefrath.

Im Wappen des Ortsteils Oedt liegt der Ursprung der weiß-gelben Flächen im Hintergrund. Dieses war zweigeteilt mit einer weißen und einer gelben Fläche. In der oberen weißen Fläche war der Erzbischof von Köln dargestellt, auf seiner Brust das schwarze kurkölnische Kreuz. Auch dieses ist im Hintergrund des neuen Gemeindewappens wiederzufinden. Die Ortsteile Oedt und Mülhausen gehörten lange Zeit zum Erzbistum Köln, die Niers markierte damals den Grenzverlauf.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Im Jahr 1966 wurde die Stadt Frévent in Frankreich zur Partnerstadt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kam 1991 noch Gerbstedt in Sachsen-Anhalt dazu. Die Pflege der Kontakte geschieht insbesondere durch den "Verein der Freunde von Frévent und Gerbstedt". Zu Pfingsten werden alljährlich gegenseitige Besuche zwischen den Partnerstädten organisiert.

Weitere Details und Kontaktinformationen sind auf der Homepage der Gemeinde zu finden.

[Bearbeiten] Bevölkerungsdaten

Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2005:

  • Grefrath: 7.943
  • Oedt: 4.659
  • Vinkrath: 1.928
  • Mülhausen: 1.274

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Museen

Das Niederrheinische Freilichtmuseum Dorenburg wird vom Kreis Viersen betrieben. Zentrales Gebäude des Museumsgeländes ist die Dorenburg, ein ab 1974 restauriertes Wasserschloss, dessen Geschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Dort und in den zahlreichen weiteren Gebäuden wird die bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins erklärt. Außerdem ist ein Spielzeugmuseum mit verschiedenen Modelleisenbahnanlagen Teil des Geländes; das Restaurant "Pannekookehuus" (Pfannkuchenhaus) mit seiner Anlage für den klassischen Bügelsport rundet das Angebot ab.

[Bearbeiten] Bauwerke

Luftaufnahme der kath. Laurentiuskirche
vergrößern
Luftaufnahme der kath. Laurentiuskirche

Sehenswert ist

Weitere interessante Bauwerke sind unter anderem die katholischen Pfarrkirchen der vier Ortsteile.

  • Die Laurentiuskirche in Grefrath weist eine Vielzahl verschiedener Baustile auf. Um den romanischen Turm aus Sandstein herum wurde eine dreischiffige gotische Kirche aus ähnlichem Material gebaut, die in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts mit einem neoromanischen Anbau aus roten Backsteinen erweitert wurde.
  • Die vergleichsweise kleine Josefskirche in Vinkrath mit der großen Rosette über dem Hauptportal weist eine interessante Innenraumgestaltung mit zahlreichen modernen Elementen auf.
  • Die Vituskirche in Oedt ist recht groß und wurde in der Zeit von 1901 bis 1903 im neugotischen Stil erbaut.
  • Die Heinrichskirche in Mülhausen mit einer Bronzeskulptur, die einen Müller mit seinem Esel darstellt, auf dem Vorplatz, ist ebenfalls einen Besuch wert.

[Bearbeiten] Gärten und Parks

1970 / 1971 fand die Landesgartenschau in Grefrath statt und bescherte ihr den großen Sport- und Erholungspark "Im Schwingboden". Auf dem Sumpfgebiet gab es bis 1965 einen Bauernhof. Anschließend wurde der 26 ha große Park trockengelegt.

Schwingboden-Turm
Schwingboden-Turm

Mit einem großen Spielplatz, Vogelvoliere, Kneippwasserbecken, Entenweiher, Springbrunnen, einem alten Baumbestand ist der Schwingbodenpark auch heute noch ein Magnet für Erholungssuchende. Vom Wahrzeichen Grefraths, dem Schwingboden-Turm, der früher über mehrere Ebenen bis zu einer Höhe von ca. 30 Metern begehbar war, ist heute leider nur noch das äußere Gerüst und die erste Plattform erhalten geblieben.

Der Park liegt im sportlichen Herzen Grefraths, also zwischen Hallenbad, Freibad und Eissportzentrum. Außerdem grenzen die beiden Grundschulen, die Hauptschule, die Sporthallen und das Freilichtmuseum Dorenburg unmittelbar an den Park.

[Bearbeiten] Infrastruktur und Wirtschaft

[Bearbeiten] Verkehr

Die nächstgelegenen Städte sind Krefeld (ca. 20 km östlich), Mönchengladbach (ca. 20 km südlich), sowie die niederländische Stadt Venlo.

Durch die verkehrsgünstige Lage in der Nähe des Ruhrgebiets und die Autobahnen A 40 und A 61 erreicht man schnell die Großstädte Duisburg und Düsseldorf, jeweils ca. 40 km nord- bzw. südöstlich. Ebenfalls in der näheren Umgebung befindet sich Köln, ca. 70 km südöstlich von Grefrath. Die Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze ist insbesondere für die lokale Wirtschaft ein entscheidender Standortfaktor. Sowohl die A 40 als auch die A 61 enden in Venlo.

Grefrath gehört zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und wird von Bussen der Linien 019, 062, 066, 093 sowie SB87 bedient. Die nächsten Bahnhöfe sind in Kempen, Viersen oder Krefeld zu finden.

Darüber hinaus befindet sich der Sportflugplatz "Niershorst" (ICAO-Code: EDLF) mit einer Graslandebahn von 575 Metern Länge zwischen den Stadtteilen Grefrath und Oedt.

[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen

Es gibt in Grefrath neun Kindergärten mit insgesamt rund 500 Plätzen, von denen aber keiner von der Gemeinde betrieben wird. Im Ortsteil Oedt befindet sich ein Kindergarten mit Tagesstättenplätzen für Geistigbehinderte.

Es bestehen drei Grundschulen, zwei davon in Grefrath und eine in Oedt:

An allen drei Schulen wird eine Betreuung der Schülerinnen und Schüler von mindestens 8-13 Uhr angeboten, um Eltern die Möglichkeit zu bieten, halbtags arbeiten zu können.

Im Bereich der weiterführenden Schulen gibt es vor Ort

  • die Gemeinschaftshauptschule Grefrath sowie
  • das Gymnasium "Liebfrauenschule Mülhausen" in privater Trägerschaft, das im Umkreis einen guten Ruf genießt. Mehr zur Liebfrauenschule Mülhausen.

Realschulen sind in den umgebenden Städten und Gemeinden Kempen, Nettetal und Süchteln vorhanden.

[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen

Grefrath verfügt über ein umfangreiches Sport- und Freizeitangebot. Der Grundstein dafür wurde zu Beginn der 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts gelegt, als die Gemeinde im Norden Grefraths über 30 Hektar Land erwarb. Dort entstanden ab 1954 zwei Volks-/Grundschulen samt Sporthallen, Spiel- und Sportwiesen, sowie ein Hallen- und ein Freibad. In diesem Areal liegt auch der "Schwingbodenpark"; dort fand im Jahr 1970 die Landesgartenschau statt.

Zu dieser Zeit wurde auch mit dem Bau der Eislaufhalle begonnen, in der die zur damaligen Zeit größte Kunsteis-Fläche Europas (8000 m²) zu finden ist. Das Eisstadion wurde im Jahr 1972 fertig gestellt und 1974 um einen 400-Meter-Außenlaufring und ein Außenfeld erweitert. Schon seit geraumer Zeit wird die Eishalle zusätzlich als Veranstaltungsort für Konzerte verschiedenster Musikrichtungen verwendet. Die regelmäßig stattfindende "Eisdisco" ist ein in der Umgebung einzigartiges Ereignis für die Jugend. Als weiterer Ort für Veranstaltungen wurde im Jahr 1975 die Albert-Mooren-Halle in Oedt fertiggestellt.

Als weitere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung hat die Gemeinde insgesamt fünf Sportplätze, zwei Tennisanlagen mit insgesamt zwölf Plätzen, eine Tennis- und drei Sporthalle zu bieten. Eine Bahn für das außerhalb des Niederrheinischen recht unbekannte Bügelspiel (auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums) ist ebenso vorhanden wie ein Hundesportplatz, eine Bowlingbahn und ein Sportflugplatz. Die Niers bietet Gelegenheit zum Bootfahren und Kanu-Wandern. Auf einer Gesamtlänge von 70 Kilometer laden Rad- und Wanderwege zu Touren ein; sie führen kreuz und quer durch die Gemeinde, deren Fläche zu zwei Dritteln aus Landwirtschafts-, Wald-, Wasser- und Erholungsflächen besteht. Im Rahmen der Euroga 2002+ wurde entlang des von Napoleon begonnenen, jedoch nie vollendeten Nordkanals ein gleichnamiger überregionaler Radwanderweg angelegt, der ebenfalls durch Grefrath führt.

Neben vielen aktiven Sportvereinen (Radsportverein, Fußball, Handball, Leichtathletik, Tennis, Schwimmen, Reitsport, Kegeln, Bügeln, usw.) gibt es eine hervorragende Infrastruktur. So stehen Schwimmern ein beheiztes Freibad mit Rutschen und Kinderparadies, ein Hallenbad mit Sauna, ein Lehrschwimmbecken in Oedt, mehrere Sporthallen in allen Ortsteilen, mehrere moderne Fußball- und Leichtathletikanlagen (Oedt und Grefrath) zur Verfügung. Neben einer Reithalle und Tennisplätzen hat Grefrath sogar einen Sportflughafen zu bieten.

Außerdem ist das Eissportzentrum mit über 8000 Quadratmetern Eisfläche eines der größten Kunsteisangebote Deutschlands. Mit der überdachten Halle, der Eisschnelllaufbahn mit Flutlicht unter freiem Himmel und einem überdachtem Außenfeld bietet Grefrath ideale Voraussetzungen für Hobbyläufer und Eissportler. So ist es nicht verwunderlich, dass Grefrath nicht nur Gastgeber des "olympischen Feuers" (Lillehammer) war, sondern mit dem Eisschnellläufer Christian Breuer auch bei den Olympischen Spielen vertreten war.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Der Eisschnelllaeufer Christian Breuer ist dreifacher Olympiateilnehmer. Er lebt in Grefrath und ist Aushaengeschild des EC Grefrath.
  • Traurige Berühmtheit erlangte der als Der Fetzer bekannt gewordene Räuber Matthias Weber, der 1778 in Grefrath geboren wurde. Er kam am 19. Februar 1803 in Köln unter das Fallbeil.
  • Als Terrorismusexperte ist Rolf Tophoven (* 1937) bekannt geworden.

[Bearbeiten] Weblinks


Andere Sprachen

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