Heinkel He 280
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Die deutsche Heinkel He 280 wurde als zweistrahliges Jagdflugzeug konzipiert und absolvierte ihren Erstflug mit Triebwerken am 30. März 1941 (He 280 V-2). Der Erstflug der He 280 V 1 fand bereits am 22. September 1940 in Rechlin statt. Die He 280 V 1 wurde aber nur als Segelflugzeug erprobt, da die Fertigstellung der He S 8-Triebwerke noch nicht abgeschlossen war, sie erhielt jedoch als erstes Flugzeug der Welt einen Schleudersitz.
Mit dieser Maschine wurde auch der erste Notausstieg in der Luftfahrtgeschichte mit einem Schleudersitz am 13. Januar 1943 durchgeführt. Bei der Erprobung in Rechlin/Lärz musste der Pilot, Flugkapitän Schenk, die Maschine mit dem Schleudersitz verlassen und landete unverletzt mit dem Fallschirm, während die führerlose Maschine noch zwei tadellose Platzrunden drehte und dann in einen Wald stürzte.
Bei der Erprobung der He 280 traten Probleme bei höheren Fluggeschwindigkeiten durch Schwingungen am Leitwerk auf. Um die Fluggeschwindigkeit auf über 800 km/h zu steigern, wären größere Änderungen an der Zelle notwendig gewesen. Ein Nachteil war auch die fehlende Pfeilform der Flügel, wie sie die Messerschmitt Me 262 hatte. Diese konnte dadurch eine höhere kritische Machzahl als die He 280 erreichen.
Als größtes Problem stellte sich jedoch die Entwicklung leistungsfähiger Triebwerke für die Heinkel 280 heraus. Die Schwierigkeiten mit der neuen Technik waren so groß, dass die Entwicklung weit hinter der Zellen-Entwicklung lag und somit den Serienbau verhinderte. Mit dem Jumo 004 erreichte die Me 262 in 5.000 m Höhe eine Geschwindigkeit von 820 km/h, wegen seiner Größe konnte der Jumo auch nicht in die He 280 eingebaut werden. Hinzu kam noch, dass das He S 8 Triebwerk nicht die für den Fronteinsatz notwendige Betriebssicherheit gewährleisten konnte.
Diese Probleme, die Konkurrenz der Me 262 und die Kriegslage veranlassten das Reichsluftfahrtministerium (RLM), die Weiterentwicklung der He 280 nicht mehr zu fördern.