Henry Maske
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Henry "Gentleman" Maske | |
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Daten | |
Geburtsname | Henry Maske |
Gewichtsklasse | Halbschwergewicht |
Nationalität | Deutsch |
Geburtstag | 6. Januar 1964 |
Geburtsort | Treuenbrietzen |
Todestag | |
Todesort | |
Stil | Rechtsauslage |
Größe | 1,90 m |
Kampfstatistik | |
Kämpfe | 31 |
Siege | 30 |
KO-Siege | 12 |
Niederlagen | 1 |
Unentschieden | |
Keine Wertung |
Henry Maske (* 6. Januar 1964 in Treuenbrietzen) ist ein deutscher Boxer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Amateur
Rechtsausleger Henry Maske begann seine Karriere in Jüterbog, wo er als Siebenjähriger sein erstes Boxtraining absolvierte. Als Amateurboxer begann Henry Maske in der damaligen DDR, wo er den Grundstein für seine späteren Erfolge legte. Er war Offizier bei der Nationalen Volksarmee der DDR.
1988 wurde er Olympiasieger im Mittelgewicht, wobei er seinen späteren Gegner bei den Profis, den Kanadier Egerton Marcus im Finale schlug. Dabei kam ihm zugute, dass die Kubaner nicht teilnahmen.
[Bearbeiten] Erfolge als Amateur
- DDR-Meister 1981 (Junioren), 1983, 1985-1988
- Europameisterschaften: Dritter Platz 1983, Europameister 1985, 1987 und 1989
- Weltmeisterschaften: Zweiter Platz 1986, Weltmeister 1989
- Weltcup: Sieger 1985, Zweiter 1987
- Olympiasieg 1988
[Bearbeiten] Profikarriere
Nach der Wende kämpfte er ab 1990 als Profi im Halbschwergewicht. Er schlug in Aufbaukämpfen namhafte Gegner wie Ex-WBA-Titelträger Leslie Stewart, WBA-Herausforderer Mike Peak und Yawe Davis.
Am 20. März 1993 wurde er durch einen klaren Punktsieg gegen den Amerikaner „Prince” Charles Williams IBF - Weltmeister. Williams hatte den Titel mehr als fünf Jahre gehalten, allerdings außer Bobby Czys niemanden von Rang und Namen geschlagen.
Bis Ende 1996 verteidigte Maske zehnmal seinen Titel.
Seine besten Gegner waren dabei Ernesto Magdaleno, der oft verletzte und unter Gewichtsproblemen leidende, aber ungeschlagene Egerton Marcus und Graciano Rocchigiani, gegen den er im ersten Kampf deutliche Probleme hatte und am Ende schwer angeschlagen war. Maskes Punktsieg im ersten Kampf war umstritten; im Rückkampf besiegte er Rocchigiani dann eindeutig. Ein weiterer Herausforderer Maskes war der Olympiateilnehmer Anthony Hembrick.
Sein Gegner Iran Barkley hatte in Amerika vor allem nach zwei Siegen gegen die Legende Thomas Hearns einen guten Namen, war aber nach seiner schweren Niederlage gegen James Toney nicht mehr der Alte, als Maske ihn als Herausforderer akzeptierte.
Maske war als Profiboxer in Deutschland sehr beliebt, wurde jedoch in den USA wenig respektiert, da ihm dort nachgesagt wurde, eher gegen schwächere Gegner anzutreten.
Seinen letzten Kampf, die Titelvereinigung gegen WBA - Weltmeister Virgil Hill, verlor er am 23. November 1996 in einem schwer bewertbaren, unsauberen Kampf nach Punkten.
Kritisiert wurde Henry Maske dafür, dass er gegen viele potentielle Gegner nicht antrat. Auch Dariusz Tiger Michalczewski stellte er sich trotz mehrmaligen Kontaktversuchen nicht.
Henry Maskes Persönlichkeit, Kampfweise und nicht zuletzt der Medienrummel des Senders RTL machten den Boxsport zum deutschen Top-Ereignis und ihn zu einer der Leitfiguren des wiedervereinigten Deutschlands. Bis zu 18 Millionen TV-Zuschauer verfolgten seine WM-Kämpfe vor den Bildschirmen. Die Musiktitel "Conquest of Paradise" und "Time to say goodbye" verkauften sich insgesamt fast fünf Millionen mal, wobei "Time to say goodbye" Maske gewidmet wurde, als dieser zu seinem letzten Kampf antrat.
[Bearbeiten] Comeback
Ende Januar 2006 gelang Maskes letztem Gegner Virgil Hill nach einem Wechsel ins Cruisergewicht überraschend ein Comeback. Der 42jährige besiegte in Atlantic City den Russen Waleri Brudow über zwölf Runden einstimmig nach Punkten und gewann damit einen Weltmeistertitel der WBA. Mit dem Sieg baute der in Clinton geborene Boxer seine Profikampfbilanz auf 50 Siege in 55 Kämpfen aus. Dieser Sieg Hills wiederum veranlasste Henry Maske dazu, im Juli 2006 in einem Interview sein Comeback für einen einzigen Kampf Ende März 2007 gegen seinen einstigen Bezwinger Hill anzukündigen. Das sogenannte Comeback des Henry Maske wird jedoch von führenden Experten und der Allgemeinheit mit sehr gemischten, wenn nicht sogar mit kritischen Augen gesehen. Es sei davon auszugehen, dass Henry Maske bei zehnjähriger fehlender Kampfpraxis und einem Alter von dann 43 Jahren keinen überzeugenden Eindruck mehr machen und damit sein eigenes Denkmal zerstören wird.
Maske gab Ende August 2006 bekannt, sich in New York mit Teddy Atlas, ehemals Trainer von Mike Tyson und Michael Moorer, auf den Kampf gegen Virgil Hill vorbereiten zu wollen. Er verzichtete damit auf Unterstützung seines früheren Coachs Manfred Wolke, der ebenfalls seine Dienste angeboten hatte.
Der Kampf gegen Virgil Hill wird nach jetzigem Stand der Planung am 31. März 2007 stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt wird Hill allerdings aller Voraussicht nach keinen Weltmeistertitel mehr tragen, da ihm der WBA-Titel inzwischen wegen "Passivität" aberkannt wurde. Zur Begründung hieß es, er habe den Titel seit Januar 2006 nicht mehr verteidigt und auch auf Anfragen der WBA nicht reagiert.
[Bearbeiten] Sonstiges
Maske wurde zum "Sportler des Jahres '93" und zum "Boxer des Jahres '95 und '96" gewählt, neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1995 und 1996 den "Goldenen Löwen" und 1997 die "Goldene Kamera". Er wohnt inzwischen mit seiner Familie in Overath in der Nähe von Köln.
Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn widmet sich Henry Maske vielen neuen Aufgabengebieten. Unter dem Motto "Faire Chancen für junge Menschen" gründete er im Juni 1999 den "Henry Maske Fonds", der sich für benachteiligte Jugendliche engagiert. Im ersten Jahr konnte der Fonds 30 konkrete Projekte mit insgesamt 300.000 Euro fördern. Darunter finden sich Einrichtungen wie Sportanlagen, Internetcafés und Werkstätten.
In der letzten Zeit konnte der "Henry Maske Fonds" auch zwei Großprojekte fördern: Die Einrichtung einer Lernwerkstadt in Brandenburg und der mit ca. 1 Million Euro veranschlagte Neubau eines Jugendzentrums in Köln. Zu den aktiven Unterstützern des Henry Maske Fonds gehören Persönlichkeiten wie der US-Schauspieler Denzel Washington, der alle Preview-Einnahmen seines Films "Hurricane" in den Fonds einfließen ließ und die ehemalige Bundesjustizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, die mit Maske im November 1999 in Berlin das erste "Henry Maske Festival" eröffnete.
Seit dem Jahre 2000 betreibt Maske als Franchisenehmer das McDonald's Restaurant an der BayArena in Leverkusen. In den nächsten Jahren übernahm er noch drei weitere Filialen im Stadtgebiet.
Maske erhielt 2001 das Bundesverdienstkreuz vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau verliehen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Henry Maske in der BoxRec Datenbank.
- Literatur von und über Henry Maske im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Homepage
- Henry Maske Fonds
1904: Charles Mayer | 1908: John Douglas | 1920: Harry Mallin | 1924: Harry Mallin | 1928: Piero Toscani | 1932: Carmen Barth | 1936: Jean Despeaux | 1948: László Papp | 1952: Floyd Patterson | 1956: Gennadi Schatkow | 1960: Edward Crook | 1964: Waleri Popentschenko | 1968: Christopher Finnegan | 1972: Wjatscheslaw Lemeschew | 1976: Michael Spinks | 1980: José Gomez | 1984: Shin Joon-sup | 1988: Henry Maske | 1992: Ariel Hernández | 1996: Ariel Hernández | 2000: Jorge Gutierrez | 2004: Gaidarbek Gaidarbekow
Personendaten | |
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NAME | Maske, Henry |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Boxsportler |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1964 |
GEBURTSORT | Treuenbrietzen |