Isolde Ohlbaum

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Isolde Ohlbaum(* 1947 in Moosburg)ist eine deutsche Fotografin.

Berühmtheit erlangte sie dadurch, dass sie nahezu alle Schriftsteller deutscher Sprache der Gegenwart porträtierte.

[Bearbeiten] Leben

Isolde Ohlbaum ist in Moosburg/Oberbayern geboren und lebt seit 1953 in München. Sie besuchte dort 1970-1972 die Bayerische Staatslehranstalt für Photographie (nunmehr FH München Fachbereich 12 Gestaltung Studiengang Fotodesign). Nach anfänglichen Arbeiten im Fotojournalismus entdeckte sie die Neigung zum Portrait. Seitdem ist sie freiberuflich tätig für Verlage, Zeitungen, Zeitschriften. Vor allem Literaten setzt sie in ganz eigener „Handschrift“ ins Bild, die auf die Persönlichkeit des Fotografierten eingeht. Aus ihrem Werk entstehen viele Bücher, sie erhielt Preise. Ihre Bilder sind auf Ausstellungen in etlichen europäischen Städten zu sehen.

[Bearbeiten] Werk

Isolde Ohlbaum fotografiert Schriftsteller, vom Nachwuchstalent bis zum Nobelpreisträger. Ohlbaum wehrt sich dagegen, dem fotografierten Abbild - im Gegensatz zum gemalten Portrait - Endgültigkeit zuzuschreiben, für sie sind beide Darstellungen Ergebnis einer kreativen Begegnung, enthalten Subjektives, sind Momentaufnahmen. Deshalb sei das Ergebnis nie vorhersehbar. Sie selbst: „So vieles hängt ab von den jeweiligen Umständen, welcher Kontakt, Dialog, welche Atmosphäre entstehen kann zwischen zwei Menschen, die sich vielleicht vorher noch nie begegnet sind.“ Sie wurde deshalb auch als „Schriftstellergesichterforscherin“ bezeichnet (Michael Krüger)

Weitere Themen sind Blumen, Skulpturen, Friedhöfe, Hier ist der Blick der Fotografin sinnlich-melancholisch, sie spielt mit Unschärfen, Schatten und feinsten Nuancen. Wie die Bilder der Barockmaler erinnern ihre Blumenstilleben an irdische Vergänglichkeit. Rolf Hochhuth: „Nie zuvor wurde die enge Verbundenheit von Eros und Thanatos, Liebe und Tod so eindrucksvoll ins Bild gesetzt.“ Die steinernen Körper erhalten durch Licht und Schatten, Nässen und Moos eine eigenartige Lebendigkeit.

Ihr Band und die Ausstellung „Lesende“ zeigen lesende Menschen an den unterschiedlichsten Orten und in Momenten größter Intimität, ohne die Porträtierten bloßzustellen.

Neben Katzen, Berlin, Engeln, Kindern, Mädchen, hat sie auch Landschaft ins Bild gesetzt: so die Emilia-Romagna in „Verdi“. Giuseppe Verdis Vater war in Le Roncole bei Busseto Dorfgastwirt; in der Nähe ließ der Komponist später sein Mustergut Sant'Agata (heute ein Museum) errichten. Ohlbaum zeigt die landschaftlichen Schönheiten dieses Landstrichs.

Auch einen Band über Gustav Klimt hat Isolde Ohlbaum eindrucksvoll illustriert.

[Bearbeiten] Bücher

„Bilder einer Branche“, Ullstein Verlag 1979
„Fototermin - Gesichter der deutschen Literatur“, S. Fischer Verlag 1984
„Denn alle Lust will Ewigkeit“, Greno Verlag 1986
„Augen, Blicke - Augenblicke“, Greno Verlag 1987
„Denn alle Lust will Ewigkeit“, Knesebeck Verlag 1992
„Porträts“, Knesebeck Verlag 1993
„Aus Licht und Schatten - Engelbilder“, Knesebeck Verlag 1994
„Mädchen“, C. Bertelsmann Verlag 1996
„Katzen“, C. Bertelsmann Verlag 1997
„Im Garten der Dichter“, Verlag Gina Kehayoff 1997
„Doris Lessings Katzenbuch“, Fotos Isolde Ohlbaum, Klett-Cotta, Stuttgart 1999
„Autoren, Autoren“ Ein Bilderbuch, Vorwort E. Heidenreich, ars vivendi 2000
„Zu Gast bei Verdi“, Text Eva Gesine Baur, Collection Rolf Heyne 2000
„Klagenfurter Texte 2001“, Fotos Isolde Ohlbaum, Jung und Jung 2001
„Frau Faltermeiers Blumenladen“, sanssouci 2001
„Das Karussell im Englischen Garten“, Texte Eva Demski, sanssouci 2002
„Muß man München nicht lieben“, Wolfgang Koeppen, Fotos Isolde Ohlbaum, Insel 2002
„Die Zeit und die Zeit danach“, Christa Dericum Eine Spurensuche auf den Friedhöfen Berlins, Fotos Isolde Ohlbaum, Nicolai 2002
„Katzen“, Vorwort Elke Heidenreich, Sanssouci 2003
„Kind sein“, Droemer Verlag 2003
„Zu Gast bei Gustav Klimt“, Text Joachim Nagel, Collection Rolf Heyne, 2003
„Berlin“, Vorwort von Tilman Spengler, Nicolai Verlag Berlin, 2004
„Lesen“, ars vivendi, 2006
„Engel“, Postkartenkalender, ars vivendi, Juni 2006