Jacques Fromental Halévy
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jacques François Élie Fromental Halévy (* 27. Mai 1799 in Paris; † 17. März 1862 in Nizza; eigentlich: Elias Lévy) war ein französischer Komponist und Musikpädagoge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Biographie
Halévy stammte aus einer jüdischen Familie (Lévy). Er erhielt seine Ausbildung ab 1809 am Pariser Konservatorium durch Berton und Cherubini und errang 1819 mit der Kantate Herminie den Prix de Rome. 1822 von Rom zurückgekehrt, wo er sich vorwiegend dem Studium der alten italienischen Kirchenmusik gewidmet hatte, versuchte er vergebens, seine Opern: La Bohémienne und Pygmalion auf einer der Pariser Opernbühnen zur Aufführung zu bringen.
Erst 1827 wurde seine dritte Oper L'artisan im Theaters Feydeau aufgeführt, erzielte aber keinen Erfolg. Dies änderte sich auch mit Le roi et le bâteller (1828) nicht. Erst ein Jahr später wurde Halévys Oper Clari an der Italienischen Oper beifällig aufgenommen, wozu freilich auch der Umstand beitrug, dass die Malibran die Hauptrolle darin sang.
Seine darauf folgende komische Oper Le dilettante d'Avignon, fand großen Beifall und infolgedessen auch auf auswärtigen Bühnen Eingang. Halévy war bald Komponist des Tages und erhielt zahlreiche Aufträge, denen unter anderen die Ballette Manon Lescaut (1830) und La tentation (1832) ihre Entstehung verdanken.
Zwischen diese beiden Ballette fallen die drei kleinen komischen Opern Yelva, La langue musicale und Les souvenirs de Lafleur.
Nachdem Halévy 1834 Hérolds unfertig hinterlassene Oper Ludovic vollendet hatte, trat er mit seinem bedeutendsten Werk La juive (Die Jüdin), hervor. Es wurde 1835 in der Großen Oper zum uraufgeführt und machte Halévy europaweit bekannt.
In der Tat beweist Halévy mit Die Jüdin seine dramatische Begabung, seine reiche melodische Erfindungskraft und sein Geschick in der Behandlung der Singstimmen wie des Orchesters in einer solchen Weise, dass das Werk zu den klassischen Zierden der französischen großen Oper zu rechnen ist.
Als sein zweitbestes Werk ist die komische Oper L'éclair (Ende 1835) zu bezeichnen, in der Halévy der von Auber eingeschlagenen Richtung folgt.
An diese schließen sich die mit mäßigerem Beifall aufgeführten Opern Guido et Ginévra, Les treize, Le drapier, Le guitarréro, La reine de Chypre über das Leben der Katharina Cornaro, Les mousquetaires de la reine, Le val d'Andorre, La tempête und Dame de pique (letztere beiden mit Text von Eugène Scribe), La magicienne u. a. an.
[Bearbeiten] Werk
Als Lehrer hat Halévy von 1816 an bis kurz vor seinem Tod am 17. März 1862 in Nizza mit seltenem Erfolg gewirkt; zu seinen Schülern zählen unter anderen Charles François Gounod, Victor Massé und François Bazin.
Die gleiche künstlerische Tüchtigkeit bewies er als Orchesterdirigent der Italienischen Oper (1827–1829) und als Gesangsdirektor der Großen Oper (1829–1845).
Endlich gab ihm seine 1854 erfolgte Ernennung zum ständigen Sekretär der Pariser Akademie der schönen Künste Gelegenheit, sich vielfach als gewandter Schriftsteller und Redner zu zeigen. Seine Gedächtnisreden erschienen gesammelt als Souvenirs et portraits (1861) und Derniers souvenirs et portraits (1863).
Neben seinen Bühnenwerken hinterließ Halévy an Kompositionen nur einige Kirchenstücke, eine vierhändige Sonate und kleinere Stücke für Klavier. Seine Biographie schrieben sein Bruder León Halévy (2. Aufl., Paris 1863) und Pougin (Paris 1865).
[Bearbeiten] Quelle
- Halévy, 1). Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 8, S. 14 f.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jacques Fromental Halévy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Jacques Fromental Halévy im Katalog des Deutschen Musikarchivs
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Halévy, Jacques Fromental |
ALTERNATIVNAMEN | Lévy, Elias (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1799 |
GEBURTSORT | Paris, Frankreich |
STERBEDATUM | 17. März 1862 |
STERBEORT | Nizza, Frankreich |