Karelo-Finnische SSR

Im Hitler-Stalin-Pakt wurde Finnland 1939 der sowjetischen Interessensphäre zugeschlagen. Ziel Stalins war es, Finnland als sozialistische Teilrepublik der Sowjetunion einzuverleiben, und traf vor dem Überfall auf Finnland Vorbereitungen zur künftigen Regierungsbildung, auch unter Einbeziehung finnischer Kommunisten. Nach dem Sieg der Sowjetarmee im Winterkrieg 1940 musste Finnland zwar einen Teil seines Territoriums in Karelien abtreten, bewahrte aber seine staatliche Unabhängigkeit. Aus den eroberten Gebieten und der Autonomen Karelischen Sowjetrepublik, die zuvor einen Teil der RSFSR dargestellt hatte, wurde eine eigene Unionsrepublik der Sowjetunion geschaffen, die Karelo-Finnische SSR. Vorsitzender des Obersten Republiksowjets wurde Otto Kuusinen, der 1939-1940 schon eine prosowjetische finnische Gegenregierung gebildet hatte.

Dies hatte zum einen die Bewandnis, Finnland eine Warnung zukommen zu lassen, quasi als Vorbote der Zeit, da Finnland tatsächlich sowjetisch werden würde, zum anderen wollte man wohl die Vorbereitungen zur Annexion Finnlands nicht ganz vergebens unternommen haben.

Im Fortsetzungskrieg (1941-44) besetzte Finnland fast das ganze Gebiet, und auch Gebiete, die zuvor nie finnisch gewesen waren, beanspruchte Finnland nun für sein Staatsgebiet. Auch nach dem Kriegsende konnte Finnland trotz weiterer Gebietsverluste seine Unabhängigkeit bewahren.

1956 wurde die Karelo-Finnische SSR wieder als Autonome SSR Karelien in die RSFSR eingegliedert. Heute ist das Gebiet die Republik Karelien innerhalb der Russischen Föderation.