Katastervermessung
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Unter Katastervermessung versteht man alle Vermessungs- und Berechnungsverfahren, die zur Anlegung und Aktualisierung des Grundstücks-Katasters erforderlich sind.
Im Regelfall ist hierbei nur die 2D-Lage der Situation von Belang (Koordinaten x, y), während die Höhe im Kataster nicht dargestellt wird.
Die wichtigsten Methoden zur Einmessung von Grenzpunkten, Punkten an Gebäuden, Kulturgrenzen etc. sind:
- Polaraufnahme (Richtung und Distanz), gemessen von einem Vermessungspunkt aus mit einer Kombination aus Theodolit und Elektro-optischem Entfernungsmesser (Totalstation)
- Sperrmaße (Spannmaße) zwischen Einzelpunkten (mit Maßband oder kleinem EDM-Gerät) als Kontrolle der eigentlichen Aufmessung.
- Schnittmethoden (Rückwärts- und Vorwärtsschnitt)
- Freie Stationierung (Bestimmung der genauen Position des Instrumentenstandpunktes (Stativ) durch mehrfache Messung zu bekannten „identen Punkten“. Anschließend werden die Neupunkte von dem nun bekannten Standpunkt durch polar aufgenommen
- Punktbestimmung durch GPS-Messung
- Punktbestimmung durch die Orthogonal-Methode (Aufnahme der Punkte durch Bestimmung der rechtwinkligen Abstände auf eine Messungslinie) oder das Einbindeverfahren (Bsp. Hausseite wird in die Grenze verlängert und der Schnitt wird angemessen). Diese Methoden verlieren durch den Einsatz elektronischer Messverfahren immer mehr an Bedeutung.
Früher zählte auch die
- Orthogonal-Methode durch Alignement und Spiegelung dazu, die heute nur mehr in Sonderfällen angewandt wird, und die Staffelung mit Messlatten.
Von der Antike bis zur frühen Neuzeit waren jedoch Messketten das wichtigste Mittel zur Distanzmessung und auch zur Punktbestimmung.