Kommunikationsleine
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Die Kommunikationsleine, auch Zugleine oder nach ihrem Erfinder Harrison-Leine genannt, diente in der Frühzeit der Eisenbahn den Passagieren und dem Personal eines Zuges dazu, die Lokomotivbesatzung auf eine Gefahr im Zug aufmerksam zu machen und zum Halten aufzufordern.
Die Leine wurde vom Ende des Zuges durch alle Wagen geführt und endete an einer Glocke, die am Tender angebracht war. Später wurde auf die Glocke verzichtet und stattdessen die Leine bis zur Lokomotive verlängert und mit der Pfeife verbunden.
Nach einem schweren Zugunglück bei Shipton im Jahr 1874 wurde die Benützung der Zugleine nur noch eingeschränkt zugelassen. Mit der Verbreitung der Vakuum- und Druckluftbremse, die über die Notbremsgriffe auch von den Reisenden betätigt werden konnte, wurde die Zugleine zunehmend überflüssig und in Großbritannien im Jahr 1898 ganz abgeschafft. Auch in Deutschland verschwand die Kommunikationsleine mit der Einführung der durchgehenden Bremse aus den Eisenbahnzügen.
Siehe auch: Klingelleine bei Straßenbahnen