Latinisierung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Latinisierung ist
- das Angleichen fremdsprachlicher, oft griechischer Wörter in das Latein der klassischen Antike durch die Römer selbst, so wie das griechische χρυσάνθεμο, chrisánthemo - die Goldblüte (aus chrysós - das Gold und ánthos - die Blüte, Blume) zu Chrysanthemum latinisiert wurde.
- später, v. a. seit dem Mittelalter, die Umbildung von Begriffen aus der Muttersprache in die lateinische Sprache meist zum Zwecke einer internationalen Verständigung. Wichtige Beispiele sind die biologische Nomenklatur der Arten oder die Bezeichnung medizinischer Fachbegriffe in Europa.
- Im Humanismus wurden gern weitere Begriffe, z. B. Namen, der Latinisierung unterzogen. Die konnte auf zweierlei Weise geschehen. Zum einen durch die Anhängung eines lateinischen Suffix (z. B. Berg zu Bergius), zum anderen durch Übersetzung des Begriffs (Bauer zu Agricola; Kaufmann bzw. Krämer zu Mercator; Schmied zu Fabricius).
Weniger gebräuchlich war im Humanismus die Gräzisierung (z. B. Melanchthon aus Schwarzerd bzw. Schwarzert).
Siehe auch: Romanisierung, Amerikanisierung, Turkisierung, Germanisierung
Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe. |