Leitha
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Die Leitha (oder ungarisch "Lajta") ist ein 180 km langer Nebenfluss der Donau in Niederösterreich und entsteht durch den Zusammenfluss von Schwarza und Pitten bei Haderswörth (Gemeinde Lanzenkirchen). Der Name des Flusses leitet sich vom österreichischen Dialektwort "Leiten" für Abhang ab, da die Leitha über längere Strecken an den Westabhängen des Rosalien- und Leithagebirges zum Wiener Becken entlangfließt. Zwischen Katzelsdorf und Leithaprodersdorf bildet die Leitha streckenweise die Grenze zwischen Niederösterreich und dem Burgenland, weiters bildet sie die Grenze zwischen diesen beiden Bundesländern ab Bruck an der Leitha bis Höhe Gattendorf.
Nach Passieren der Brucker Pforte und des Heidebodens erreicht die Leitha bei Nickelsdorf ungarisches Gebiet und mündet bei Mosonmagyaróvár in die Donau. Wichtigste Städte an ihrem Verlauf: Wiener Neustadt, das allerdings 2 km westlich liegt, Bruck an der Leitha und Mosonmagyaróvár.
Mehrere Kanäle, darunter der Kehrbach und der Mühlbach, zweigen von der Leitha und ihren Nebenflüssen ab; der Wiener Neustädter Kanal wird von der Leitha gespeist.
Bei der "Kotzen-Mühle" zwischen Seibersdorf und Hof am Leithaberge wird der Großteil des Wassers zur Energiegewinnung in die Kanäle (früher für Spinnereien, heute Klein-Kraftwerke) abgeleitet. Ab hier führt die Leitha nur bei Hochwasser wirklich Wasser und eignet sich ideal zur Flussbettwanderung.
[Bearbeiten] Historisches
Bis 1921 bildete die Leitha auf weite Strecken die Grenze zwischen Österreich und Ungarn, wobei nach der Trennung der Staaten ein reger Schmuggel über den Fluss erfolgte.
[Bearbeiten] Cisleithanien und Transleithanien
Historische Bedeutung erlangte der Name des sonst eher unbedeutenden Flusses durch die Begriffe Cisleithanien und Transleithanien. Cisleithanien war nach dem "Ausgleich" zwischen Österreich und Ungarn im Jahr 1867 die umgangssprachliche Bezeichnung für den nicht zu Ungarn gehörenden Teil der Monarchie, der keinen richtigen Namen hatte und offiziell Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder genannt wurde. Analog dazu wurde das Königreich Ungarn auch Transleithanien genannt. Die Bezeichnungen widerspiegeln die Wiener beziehungsweise österreichische Perspektive auf die beiden Teile der Habsburgermonarchie, denn nur von dort aus lag Ungarn jenseits der Leitha und das Zentrum der heterogenen anderen Reichshälfte, Wien, diesseits. Galizien und die Bukowina, die zu Cisleithanien zählten, liegen dagegen weit im Osten. Darüber hinaus bildete der Fluss March die Grenze zwischen Mähren (zu Cisleithanien gehörend) und Ungarn (bzw. Transleithanien), das die heutige Slowakei mit einschloss.