Merishausen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | |
---|---|
|
|
Basisdaten | |
Kanton: | Schaffhausen |
Bezirk: | (Schaffhausen kennt keine Bezirke) |
BFS-Nr.: | 2936 |
PLZ: | 8232 |
Koordinaten: | 47° 45' n. Br. 8° 36' ö. L. |
Höhe: | 533 m ü. M. |
Fläche: | 17.57 km² |
Einwohner: | 694 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.merishausen.ch |
Karte | |
|
Merishausen ist eine politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Merishausen liegt ca. 7 km nördlich der Kantonshauptstadt Schaffhausen im Durachtal, eingebettet zwischen sieben Hügeln. Auf dem Gebiet von Merishausen liegt der Hagen, ein Teil des Randen und mit 912 m.ü.M. höchster Punkt des Kantons Schaffhausen.
[Bearbeiten] Bevölkerung
[Bearbeiten] Politik
Gemeindepräsident: Max Wirth (FDP) Gemeinderäte: Werner Stauffacher, Herbert Werner, Daniel Gallmann, Ernst Tanner
[Bearbeiten] Geschichte
In welches Jahr die Gründung von Merishausen fällt ist ungewiss. Das Durachtal ist nachgewiesenermassen seit spätestens der Jungsteinzeit (ca. 2000 vor Christus) über die Bronze- und Eisenzeit hin bewohnt. Davon zeugen auch einige Ausgrabungsfunde, welche im Museum "Allerheiligen" Schaffhausen zu besichtigen sind.
Zu einer eigentlichen Siedlung wurde Merishausen erst, als die Alemannen sich ab dem vierten Jahrhundert sesshaft machten. Ab dem Jahre 496 kam Merishausen unter fränkische Herrschaft und gehörte zur Landgrafschaft der Nellenburger. In dieser Zeit begann auch die Christianisierung. Zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert wurde die Kirche erbaut. Sie ist die urkundlich ersterwähnte des ganzen Kantons Schaffhausen.
Der Name "Merishausen" stammt von den Alemannen ab und kann vom Namen eines Stammvaters oder Sippenvorstehers abgeleitet worden sein. Die älteste Schreibweise lautet "Morinishusum" was bedeutet "bei den Häusern des Morin oder Maurin".
Im Jahre 846 wurde Merishausen von Graf Liutolt von der Scheer bei Sigmaringen an der Donau "die Huben seiner Eigenkirche zu Morinishusun dem Kloster St. Gallen zusammen mit einer Hube Land in Berslingen" vergabt. Dies ist auch gleichzeitig die urkundliche Ersterwähnung von Merishausen.
Ab seiner Gründung im Jahr 1050 erwarb auch das Klosters Allerheiligen Grundeigentum im Durachtal. Zur Aufbewahrung von Korn und Futter wurde die am Fusse des Längenberges gelegene Abtscheune erstellt und im Jahre 1588 mitten ins Tal verlegt und vergrössert.
Der erste Landkauf des Spitals geht auf das Jahr 1273 zurück. In den folgenden Jahrhunderten namen die Erwerbungen derart zu, dass im Jahre 1724 der Spitalbesitz 430 Jucharten Ackerland umfasste. Nach der "Offnung" Gesetz vom jahre 1470 setzten das Kloster und das Spital zur Überwachung von Land und Leuten gemeinsam einen Vogt ein. Dieser übte zusammen mit einigen freien Dorfmännern zugleich die niedere Gerichtsbarkeit aus.
Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde Merishausen vom letzten Abt des Klosters zu Allerheiligen an die Stadt Schaffhausen abgetreten. Die ganze Landschaft wurd in 10 Obervogteien eingeteilt. Merishausen gehörte mit Bargen zur siebten Vogtei. Der Obervogt, der über diesen Bezirk die Aufsicht führte, war Mitglied des kleinen Rates und hatte seinen Sitz in Schaffhausen.
Eine schwere Last für die Merishauser bildeten die Fronfuhren. Aus den Waldungen der Stadt mussten die Bauern das Holz gegen geringe Entschädigung in die Stadt führen. Auch Strassen und Gemeindebauten wurden im Frondienst erstellt. Eine starke Einschränkung für die Bauern bildeten auch die strengen Vorschriften über den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. In solchen Zeiten musste denn auch die Auswanderungspropaganda zu Anfang des 18. Jahrhunderts auf günstigen Boden fallen. Hans Jerg Wehrner betrieb nach seiner Rückkehr aus Pennsylvanien Werbearbeit. Dies bewirkte, dass in der Zeit von 1738 bis 1751 aus Merishausen 54 Personen nach Pennsylvanien und Carolina auswanderten. Noch einmal, in den 50er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nahm die Auswanderung zu. Die Einwohnerzahl des Dorfes hatte von 1799 bis 1836 von 674 auf 961 Personen zugenommen. Bedingt durch die Schliessung der Grenze in Bargen nach Baden und die Zerstückelung der Grundstücke durch Erbteilungen führten zu einer armseligen Zeit. Über 300 Personen sind dann auch in den Jahren 1842 bis 1882 nach Amerika ausgewandert.
Im Jahre 1839 schliesslich kaufte sich die Gemeinde von der Stadt Schaffhausen los. Von da an war die Spaltung der Bevölkerung in eine städtische Oberschicht und eine landschaftliche Untertanenschaft für immer aufgehoben.
Seit dem 11. Juli 1921 fährt das Postauto ins Durachtal. Tags zuvor hatte die Postkutsche ihre letzte Fahrt gemacht.
Folgende Gemeindepräsidenten amteten seit 1842:
1842 - 1851 Marx Seiler
1851 - 1859 Georg Leu
1859 - 1861 Johan Jakob Leu
1861 - 1872 Michael Leu
1872 - 1876 Johann Germann
1876 - 1905 Johann Jakob Meister
1905 - 1909 Markus Seiler
1909 - 1913 Joh. Jak. Meister
1913 - 1940 Georg Meister
1940 - 1969 Jakob Werner
1969 - 1985 Ernst Leu
1985 - 1998 Erhard Meister
seit 1999 Max Wirth
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Merishausen liegt an der Hauptstrasse 4 von Schaffhausen nach Bargen, auf der tagsüber etwa stündlich Linienbusse verkehren. Die Autostrasse A4 führt ohne Anschlussstellen durch Merishausen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Merishausen gilt als alemannisches Zeilendorf. Entlang der Hauptstrasse säumen sich Häuser, welche nach dem ursprünglichen Stil der Alemannen aufgebaut sind. Im Parterre liegt der Stall für die Haustiere und im ersten Stockwerk sind die Wohnräume untergebracht.
[Bearbeiten] Weblinks
Altdorf | Bargen | Beggingen | Beringen | Bibern | Buch | Buchberg | Büttenhardt | Dörflingen | Gächlingen | Guntmadingen | Hallau | Hemishofen | Hemmental | Hofen | Lohn | Löhningen | Merishausen | Neuhausen am Rheinfall | Neunkirch | Oberhallau | Opfertshofen | Ramsen | Rüdlingen | Schaffhausen | Schleitheim | Siblingen | Stein am Rhein | Stetten | Thayngen | Trasadingen | Wilchingen
Kanton Schaffhausen | Bezirke | Gemeinden des Kantons Schaffhausen