MIPS-Architektur
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Die MIPS-Architektur (Microprocessor without interlocked pipeline stages, etwa "Mikroprozessor ohne Pipeline-Sperren") ist eine RISC-Prozessorarchitektur, die ab 1981 von John Hennessy und seinen Mitarbeitern an der Stanford Universität entwickelt wurde.
MIPS war ursprünglich eine 32-Bit Architektur, die 1991 mit dem R4000 auf 64 Bit erweitert wurde. Die Architektur hatte Einfluss auf andere RISC-Prozessorarchitekturen, wie dem Sun SPARC, DECs Alpha-Prozessor und Hewlett-Packards PA-RISC.
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[Bearbeiten] Verwendung
MIPS-Prozessoren werden von Silicon Graphics in Unix-Workstations (z. B.: SGI Indigo2) und Unix-Servern (z. B.: SGI Origin 2000) eingesetzt. Früher boten auch andere Workstation-Hersteller wie z. B. die Digital Equipment Corporation (DEC) Maschinen mit MIPS-Prozessoren an, so z. B. die DECstation-Familie (2100, 3100, 5000) und die DECsystem unter dem Betriebssystem Ultrix. Beispielsweise bestückten Siemens bzw. SNI ihre Server der RM-Serie mit MIPS-Prozessoren der R4000, R5000 und R10000 Familie.
MIPS-Prozessoren werden auch häufig in eingebetteten Systemen eingesetzt. Dazu zählen z. B. Cisco-Router, Sun Cobalt Server bis RaQ/Qube2, BMW Navigationssysteme, die Fritz!Box, Konica Minolta DSLRs und Sony- und Nintendo-Spielkonsolen.
Es gab Versuche, MIPS-Prozessoren mit Hilfe der ECL-Technik zu beschleunigen. Man verwendete dazu den Typ Mips R6000, letztlich eine ECL-Variante des Mips R3000. Dieser Prozessortyp wurde in Computern des Typs CDC 4680 der Firma Control Data Corporation eingesetzt.
[Bearbeiten] Funktion
Ein Befehl in diesen Prozessoren wird in mehreren Stufen in einer Pipeline abgearbeitet, so dass mehrere Befehle in unterschiedlichen Bearbeitungsschritten (etwa Befehl holen, Befehl dekodieren, Operanden holen, Befehl mit Operanden ausführen und das Ergebnis rückschreiben) gleichzeitig im Prozessor sein können. Falls ein nachfolgender Befehl auf das Ergebnis eines vorangehenden angewiesen ist, muss dieser Befehl eventuell angehalten werden, bis dieses zur Verfügung steht. Dies wird normalerweise durch Sperren (Locks/Stalls) erreicht. Eine andere Möglichkeit der Verarbeitung solcher Datenhürden ist das sogenannte "Forwarding", bei dem die für den folgenden Befehl benötigten Rechenergebnisse direkt nach Berechnung zum nächsten Befehl geleitet werden, statt das Ende des aktuellen Befehlszyklus' abzuwarten.
Die MIPS-Architektur verzichtet auf solche Sperren und verlangt vom Assemblersprachenprogrammierer oder Compiler entsprechende Maßnahmen wie Umsortierung oder das Einfügen von NOP (No Operation)-Befehlen. Dadurch kann die Architektur einfach gehalten werden.
Ein weiterer Mechanismus, der zur Beschleunigung der MIPS-Architektur dient, ist das sogenannte Superpipelining. Im Gegensatz zu räumlich parallelen Architekturen (z. B.: VLIW-Prozessoren) wird hier eine zeitliche Parallelität der Befehlsabarbeitung durch Unterteilung der Befehlspipeline in mehr Stufen erreicht. So entsteht eine feinere Unterteilung des Fließbandes. Die Stufen der Pipeline haben auf diese Weise eine kürzere Durchlaufzeit, und daher kann die Taktrate erhöht werden. Superpipelining wurde erstmals in den MIPS R4000 Prozessor implementiert.
[Bearbeiten] MIPS-Prozessoren
Model | Frequenz in MHz | Jahr | Herstellungsprozess in µm | Transistoren in Millionen | Die Größe in mm² | IO-Pins | Leistung in W | Spannung in V | Dcache in k | Icache in k | Scache in k |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
R2000 | 16,7 | 1985 | 2,0 | 0,11 | -- | -- | -- | -- | 32 | 64 | none |
R3000 | 25 | 1988 | 1,2 | 0,11 | 66.12 | 145 | 4 | -- | 64 | 64 | none |
R4000 | 100 | 1991 | 0,8 | 1,35 | 213 | 179 | 15 | 5 | 8 | 8 | 1024 |
R4300 | 93,75 | 1996 | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- |
R4400 | 150 - 250 | 1992 | 0,6 | 2,3 | 186 | 179 | 15 | 5 | 16 | 16 | 1024 |
R4600 | 133 | 1994 | 0,64 | 2,2 | 77 | 179 | 4,6 | 5 | 16 | 16 | 512 |
R5000 | 150 - 180 | 1996 | 0,35 | 3,7 | 84 | 223 | 10 | 3,3 | 32 | 32 | 1024 |
R7000 | 250 - 600 | 2000 | 0,13 | -- | -- | 304 | 2-3 | 3,3(io)/1,2(int) | 16 | 16 | 256 |
R8000 | 75 - 90 | 1994 | 0,5 | 2,6 | 299 | 591 | 30 | 3,3 | 16 | 16 | 1024 - 8192 |
R10000 | 150 - 270 | 1995 | 0,35 | 6,8 | 299 | 599 | 30 | 3,3 | 32 | 32 | 512 - 4096 |
R12000 | 300 - 400 | 1998 | 0,18-0,25 | 6,9 | 204 | 600 | 20 | 4 | 32 | 32 | 2048 - 8192 |
R14000 | 500 - 600 | 2001 | 0,13 | 7,2 | 204 | 527 | 17 | -- | 32 | 32 | 2048 |
R16000 | 700 | 2002 | 0,11 | -- | -- | -- | 20 | -- | 64 | 64 | 4096 |
R16000A | 800 - 1000 | 2004 | 0,11 | -- | -- | -- | -- | -- | 64 | 64 | 4096 - 16384 |
[Bearbeiten] Literatur
- David A. Patterson, John L. Hennessy, Computer Organization & Design, The Hardware / Software Interface, Morgan Kaufmann Publishers Inc., San Francisco, California 2005, 3rd edition, ISBN 1-55860-604-1
- John L. Hennessy, David A. Patterson, Computer Architecture - A Quantitative Approach, Morgan Kaufmann Publishers Inc., San Francisco, California 2003, 3rd edition, ISBN 1-55860-724-2
Siehe auch: MIPS Computer Systems Inc., Nintendo 64, PlayStation
[Bearbeiten] Weblinks
- MIPS Prozessoren: Bilder und Beschreibungen auf cpu-collection.de
- http://www.mips.com Site von MIPS Technologies, Inc.
- Patterson & Hennessy - Appendix A (PDF)