Neugersdorf
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Landkreis: | Löbau-Zittau |
Fläche: | 5,53 km² |
Einwohner: | 6.330 (30. April 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1145 Einwohner/km² |
Höhe: | 433 m ü. NN |
Postleitzahl: | 02727 |
Vorwahl: | 03586 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 58 44" N, 14° 36 39" O 50° 58 44" N, 14° 36 39" O |
Kfz-Kennzeichen: | ZI (alt: LÖB ) |
Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 14 2 86 260 |
Stadtgliederung: | keine Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Postfach 1150 02724 Neugersdorf |
Website: | www.neugersdorf.de |
Bürgermeister: | Verena Hergenröder (parteilos) |
Lage der Gemeinde im Landkreis Löbau-Zittau | |
Neugersdorf [ˌnɔʏˈɡɛrsˌdɔrf] ist eine Stadt im Südosten von Sachsen, direkt an der Grenze zu Tschechien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Neugersdorf wird erstmalig im Mai 1306 urkundlich erwähnt. In einer Urkunde der Markgrafen Otto und Woldemar von Brandenburg, Lausitz und Landsberg wird sie als Gherardesdorpp erwähnt. Der Ort erhält Beinamen wie Bösengerhardsdorff (1408), Gerhartstorff malum (1419), Bösengerisdorff (1419), diese legen die Vermutung nahe, dass ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse herrschten. Eine weitere Variante mag dem vermeintlichen Räuberunwesen der feudalen Hofbesitzer entsprungen sein.
Am 10. Juni 1429 wird der Ort vollständig von den Hussiten vernichtet. Die Dorfstatt blieb jahrhundertelang wüst und überwaldete. Eine wechselvolle Geschichte folgte. Der Besitzer wechselte immer wieder. Im Jahre 1657 wird auf dem Flurstück Gersdorfer Wald das Dorf Neu-Gersdorf gegründet. Seine ersten Bewohner waren Flüchtlinge, die 26 Häuser errichteten. Wenige Jahre später kommt es zu einer weiteren Gründung, diesmal von böhmischen Flüchtlingen, die mit acht Häusern Alt-Gersdorf gründeten.
Da die Landwirdschaft keine ausreichende Voraussetzungen für den Lebensunterhalt bot, nutzen die neuen Bewohner ihre bereits mitgebrachten Kenntnisse der Weberei und begründeten damit eine lange Tradition der Textilwirtschaft in diesem Gebiet.
Obwohl beide Dörfer selbständig waren und verschiedenen Grundherrschaften angehörten, wuchsen sie allmählich aneinander und verschmolzen zunehmend durch persönliche Verbindungen, gemeinsame Vereine und öffentliche Einrichtungen, wie Kirche, Feuerwehr, Standesamt, Sparkasse, Bahnhof, Post.
Die industrielle Blüte des 19. Jahrhunderts brachte auch wirtschaftlichen Aufschwung nach Neugersdorf. Villen, Geschäftshäuser, Fabriken wurden errichtet und neue Bebauungs- und Industriegebiete besiedelt.
Die Textilbranche legte das wirtschaftliche Fundament, dieses wurde unterstützt durch die Einführung der Dampfkraft (3. Februar 1855) und des Eisenbahnanschlusses (1. November 1874). Die industrielle Entwicklung der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaues führte zu Unternehmen von Weltruf.
Mit dem 1. Januar 1899 vereinigten sich die beiden zusammengewachsenen Dörfer Alt-Gersdorf und Neu-Gersdorf zu der neuen Gemeinde „Alt- und Neugersdorf“. Im September des gleichen Jahres wurde der Name auf Neugersdorf geändert. Fünfunfzwanzig Jahre später, am 15. Dezember 1924, wurde Neugersdorf zur Stadt erhoben. Das Stadtwappen ließ dann nochmal sieben Jahre auf sich warten. Es bezeichnet einen Kranich mit dem Hufeisen in der rechten Kralle. Die Stadtfarben sind Schwarz-Gelb.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Neugersdorfer Spreequelle, die ergiebigste der drei Spreequellen.
- Stadtbezirk Büttnerborn – typische Oberlausitzer Umgebindehäuser
[Bearbeiten] Bauwerke
- Bismarckturm, 1904 errichtet.
- Evangelisch-Lutherische Kirche – barocker Kirchenbau von 1738.
- Wasserturm von 1927.
[Bearbeiten] Sport
Bedeutendster Sportverein von Neugersdorf ist der FC Oberlausitz. Er spielt in der Landesliga Sachsen (2006/2007).
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Der jährlich stattfindende Jacobimarkt ist das größte Volksfest der Oberlausitz.
Neugersdorf ist eine Faschingshochburg mit langer Tradition (zu DDR-Zeiten NKC, ab 1991 Oberlausitzer Karnevalsgesellschaft - OKG).
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Gottlob Schneider (1753–????) Organist und Kantor.
- Dr. Friedrich Schneider (1786–1853) Organist an der Thomaskirche zu Leipzig. Musikdirektor am Leipziger Stadttheater. Schuf Konzerte und Chorwerke. Ehrendoktor der Universitäten Leipzig und Halle.
- Dr. Johann Schneider (1789–1864) genannt „Orgelkönig“, wurde in Leipzig Nachfolger seines Bruders als Organist an der Universitätskirche.
- Ernst Moritz Ludwig Ettmüller (1802–1877) Professor für altdeutsche Sprache und Literatur an das Obergymnasium nach Zürich, später an der Universität. Er war eng befreundet mit Richard Wagner, Gottfried Keller und Ludwig Uhland.
- Hermann Ullrich (1900-1986), Botaniker, Ordinarius in Bonn und Stuttgart
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