Nevėžis
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Daten | |
Lage: | In Litauen |
Länge: | 209 km |
Quelle: | Kreis Anykščiai, Litauen |
Mündung: | Memel |
Wichtige Nebenflüsse: | Kiršinas, Dotnuvėlė, Šušvė |
Bedeutendere Orte am Fluss: | Panevėžys, Krekenava, Kėdainiai, Raudondvaris |
Befahrbarkeit |
Die Nevėžis ist ein Fluss in Litauen. Sie entspringt bei Anykščiai im Nordosten des Landes, fließt zunächst in nordwestliche Richtung, um hinter Panevėžys, der größten Stadt am Fluss und nach diesem benannt, nach Südwesten abzubiegen. Sie fließt bei Raudondvaris in die Memel, nur wenige Kilometer nach dem Zufluss der Neris in diese.
Etymologisch wird der Name Nevėžis meist als 'Fluss ohne Krebse' (vėžys ist im Litauischen das Word für Krebs, ne eine Verneinung) gelesen.[1]
Die Nevėžis hat etwa 70 namhafte Zuflüsse. Die größten sind:
- links: Alantas, Juoda, Upytė, Linkava, Obelis, Barupė, Gynia;
- rechts: Juosta, Kiršinas, Liaudė, Kruostas, Dotnuvėlė, Smilga, Šušvė, Aluona, Strūna.
Zwei Kanäle verbinden den Fluss mit anderen. Um die Überschwemmungen des Flusses Lėvuo zu mildern, wurde 1930 der 8 km lange Sanžilė-Kanal erbaut. Pläne, diese beiden Flüsse zu verbinden, gehen bis auf das Jahr 1797 zurück und wollten den Umstand nutzen, dass die Nevėžis bis vor etwa 9.000 Jahren ein Zufluss des Lėvuo war und das heute vom Flüsschen Sanžilė durchflossene alte Flussbett die Basis für den neuen Kanal bieten konnte. Im 19. Jahrhundert gehörte das Memeldelta zu Deutschland, was für das Russische Reich ein Handelshemmnis darstellte. Durch einen Kanal hätte eine Verbindung zwischen der Memel und dem Hafen von Riga hergestellt werden können. Diese Pläne mussten zunächst aus Kostengründen, später wegen des Ersten Weltkriegs verschoben werden. Sie wurden erst nach der Begradigung des Lėvuo und nach schweren Überschwemmungen, die zwanzig Dörfer unter Wasser setzten, realisiert.
1961-63 wurde ein weiterer Kanal fertiggestellt, der die Nevėžis mit dem Fluss Šventoji verbindet. Der Kanal hat eine Länge von 12 km und wird über eine Pumpstation bei Kavarskas versorgt. Obwohl nun durch zwei Kanäle zusätzlich mit Wasser gespeist, wird der normalerweise 4 bis 9 m tiefe Fluss während heißer Sommer sehr seicht. In den letzten Jahren wurde eine Anzahl Graskarpfen ausgesetzt, um die Verkrautung auf natürliche Weise zu bekämpfen. Wegen des niedrigen Wasserstandes, der langsamen Strömung und hoher Düngemittleinträge von den anliegenden Feldern verkrautete die Nevėžis mehr und mehr. Man hofft, dass die Graskarpfen helfen können, dieses Problems Herr zu werden. Kritiker halten die Fische allerdings im relativ kalten Klima für ungeeignet, und die Fischer fangen die Graskarpfen weiterhin.
1992 wurde der Regionalpark Krekenava eingerichtet, um das Ökosystem und die natürliche Landschaft am mittleren Flusslauf zu erhalten. Der Park ist einzigartig, weil hier Wisente leben (aus polnischen Beständen wieder ausgesetzt). Die Nevėžis hat auch eine wichtige Bedeutung für die litauische Kultur, da sie die Mitte Litauens durchfliesst und oft als Grenze zwischen den zwei Regionen Samogitija und Aukštaitija angesehen wird.
[Bearbeiten] Quellen
- Krekenavos regioninis parkas (Regionalpark Krekenava), Litauisches Tourismus-Department im Innenministerium. Stand 20. Mai 2006. (lit.)
- Upių pertvarkymas (Flussverbesserungen), Litauische elektronische Enzyklopädie, 2005, Šviesa. Stand 20. Mai 2006. (lit.)
- Petras Juknevičius, Laura Vasiliauskaitė, Sanžilė. Panevėžys : Stadtverwaltung, 2003. Stand 20. Mai 2006. (lit.)
- Neringa Martinkutė, Nevėžio baltieji amūrai plušės be pamainos (Grasskarpfen werden dauerhaft die Nevėžis reinigen), Stimme von Panevėžys, Delfi.lt, 12.Mai 2006. Stand 20. Mai 2006. (lit.)
- Krašto istorija (Geschichte des Landes), Kėdainiai : Stadtverwaltung, 2005. Stand 21. Mai 2006. (lit.)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ A. Vanagas Lietuvių hidronimų etimologinis žodynas. Vilnius 1981