Nullte Näherung
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Die nullte Näherung einer Funktion f ist eine Möglichkeit zur lokalen Abschätzung der Größenordnung von f.
[Bearbeiten] Definition
Die nullte Näherung ist das nullte Glied der Taylorentwicklung einer Funktion der freien Variablen x, und entspricht damit der völligen Vernachlässigung der Abhängigkeit der genäherten physikalischen Größe von x. Man setzt also f(x): = f(a) wobei a der Fragestellung entsprechend gewählt wird. Damit erhält man eine Abschätzung für die Größenordnung der physikalischen Größe f in der Umgebung von x=a (siehe hierzu auch erste Näherung).
[Bearbeiten] Grenzen
Die Qualität der Abschätzung hängt entscheidend von der Wahl von a ab und verlangt insofern ein gewisses Geschick im wissenschaftlichen Raten. Außerdem ist die Näherung nur brauchbar, wenn sich f im untersuchten Bereich nicht allzu sehr ändert. Die nullte Näherung hat damit den Charakter einer sehr groben Abschätzung und wird daher vor allem in Überlegungen während der frühen Planungsphase von Experimenten verwendet.
[Bearbeiten] Umgangssprachlicher Gebrauch
Ähnlich wie die erste Näherung hat auch der Begriff der nullten Näherung seinen Weg in die naturwissenchaftliche Umgangssprache gefunden. Man verwendet ihn z.B. um Aussagen zu kennzeichnen, die der Sprecher noch nicht bis zur letzten Konsequenz durchdacht hat und sie insofern als vorläufig ansieht.
Beispiel:
- Frage: Wann wirst Du dein Paper einreichen?
- Antwort: Ich denke so in vier Wochen, aber das ist eine nullte Näherung.