Palmengarten Frankfurt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Palmengarten ist einer von zwei botanischen Gärten in Frankfurt am Main und liegt im Stadtteil Westend. Direkt an die nordöstlichde Ecke des Palmengartens schließt der Botanische Garten Frankfurt an, der zum Fachbereich Biologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt gehört. Ebenfalls direkt benachbart liegt der größte Park Frankfurts, der Grüneburgpark. Diese drei Gärten bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1871 eröffnet, wurde er wie viele Frankfurter Sehenswürdigkeiten, z.B. der Eiserne Steg, rein privat finanziert. Dazu wurde 1868 ein Verein gegründet, um die vom ehemaligen Herzog Adolf von Nassau (dem späteren Großherzog von Luxemburg) zum Verkauf angebotenen tropischen Baum- und Pflanzenbestände der Orangerie seiner ehemaligen Residenz von Schloss Biebrich für diesen neuen Bürgerpark zu kaufen. Sehr schnell waren die Aktien für rund 300.000 Gulden gezeichnet. Und so konnte am 16. März 1871 der von Garteninspektor Heinrich Siesmayer gestaltete Palmengarten an der Bockenheimer Landstraße feierlich eröffnet werden.[1] Die den Garten im Osten begrenzende Straße wurde nach Siesmayer benannt. Einen Großteil der Flächen stellte neben den privaten Spendern die Stadt Frankfurt, einen weiteren Teil bildete das Grundstück des angrenzenden Tennisclubs, der integriert weiter betrieben wurde. Nachdem die Aktiengesellschaft 1931 in arge wirtschaftliche Bedrängnis geraten war, übernahm die Stadt Frankfurt den Palmengarten.
Das denkmalgeschützte Gesellschaftshaus wurde im Krieg teilweise zerstört. Bei einer Renovierung 1954 wurden die verzierten Wände mit einfachen Holzverschalungen verdeckt. Im November 2005 genehmigte der Magistrat der Stadt den größten Teil der für die Wiederherstellung benötigten Mittel. Demnach soll 2006 nur provisorisch repariert und in den Jahren 2007 und 2008 grundlegend renoviert werden. Dabei soll auch das ursprüngliche Dekor des Festsaals restauriert werden. 2008 soll das Gesellschaftshaus wieder eröffnet werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Palmengarten von 1945 bis 1948 zum Sperrgebiet, das die amerikanische Besatzungsmacht im Westend eingerichtet hatte. Erst 1954 konnten die wesentlichen Kriegsschäden im Palmengarten beseitigt werden. In den 1980er Jahren wurden die Tennisplätze verlegt - der Tennisclub Palmengarten zog nach Frankfurt-Eschersheim -, alte Gewächshäuser saniert und eine Reihe von neuen Schauhäusern errichtet, darunter das Tropicarium und das Subantarktishaus. 1992 waren die Umbauten abgeschlossen. Mit dem Bau des Eingangs-Schauhauses in der Siesmayerstraße wurde der Haupteingang des Palmengartens von seiner Südseite in der Bockenheimer Landstraße auf die Ostseite verlegt.
Bis Oktober 2005 befand sich südlich des Palmengartens das Amerikanische Generalkonsulat.
Ein Besuch der besonderen Art war 1890 der des amerikanischen Büffeljägers Buffalo Bill, der mit 200 Indianern und Cowboys auftrat und eine einzigartige Westernshow darbot.
[Bearbeiten] Aufbau
Die Exponate befinden sich je nach Herkunft entweder auf den Freiflächen oder auch in klimatisierten Gewächshäusern. In diesen findet man zahlreiche tropische und subtropische Pflanzen bis hin zu einer sub-arktischen Landschaft im Glaspavillon und zwei Wüstenlandschaften. Der Palmengarten bietet eine ganzjährige Sequenz thematischer Ausstellungen, die hauptsächlich im und um das Gewächshaus des Gesellschaftshauses Platz finden.
Mit 29 ha ist der Palmengarten der größte Garten seiner Art in Deutschland.
[Bearbeiten] Bilder aus dem Palmengarten
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Am 6. Juni 1897 fand erstmals ein Leichtathletik-Sportfest im Palmengarten statt; die Palmengarten-Sportfeste wurden in den Jahren danach die bedeutendste Leichtathletik-Veranstaltung in Deutschland.
- Seit 1931 wird im Palmengarten das Rosen- und Lichterfest gefeiert.
- "Jazz im Palmengarten" gibt es seit 1959 und gilt damit als das älteste Jazzfestival Deutschlands. Die künstlerische Betreuung der 6 Open-Air Konzerte liegt seit 2003 bei der Jazzinitiative Frankfurt.
[Bearbeiten] Literatur
- Beate Taudte-Repp: Der Palmengarten. Ein Führer durch Frankfurts grüne Oase. Frankfurt am Main 2005: Societäts-Verlag
- Gustav Schoser: Eine Welt der Pflanzen - Palmengarten Frankfurt - a world of plants. Freunde des Palmengartens, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-00-000417-3
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Geschichte des Palmengartens im Web-Auftritt des Palmengartens. 28. Februar 1999
Koordinaten: 50° 07' 24" N, 08° 39' 29" O