Panzerkampfwagen VIII Maus
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Der Maus war ein überschwerer Kampfpanzer der deutschen Wehrmacht, der nie zum Einsatz kam. Dr. Ferdinand Porsche erhielt den Befehl zum Bau dieses Panzers 1942 von Hitler persönlich.
Der "Maus" war im herkömmlichen Sinn kein Kampfpanzer sondern eher ein Durchbruchswagen. Das erste Exemplar wurde 1943 fertig gestellt und ausführlichen Tests unterzogen. Von der Maus sollten 160 Stück gebaut werden. Der Prototyp Maus II war für einen Dieselmotor vorgesehen, die Lieferung verzögerte sich allerdings bis in den Spätherbst 1944. Mit dem Maus II wurden nur noch Testfahrten ohne Turm durchgeführt, bei Kriegsende wurde "Maus II" in Kummersdorf gesprengt. Maus I wurde von der Roten Armee erbeutet und steht heute im Museum von Kubinka. Dabei handelt es sich um einen Zusammenbau aus den beiden zerstörten Prototypen (Wanne von V1, Turm von V2). Hinweis: Die "Kubinka" Maus wurde nachträglich so wie die V2 bemalt.
Die Maus V1 und V2 hatten zum Zeitpunkt der Erbeutung keine Löcher (Speichen) in den Rädern. Jedoch gibt es Bilder einer Maus mit diesen Speichen. Es wurde also vermutlich ein Umbau der Räder vorgenommen. Auch gibt es Bilder "einer" Maus mit einem Zusatz über dem Rücklicht (http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Lab/1167/rmaus7.jpg). Diese ist allerdings ein Holzmodell um den Verantwortlichen ein Exponat in voller Größe zeigen zu können. Es ist also ein "Studienmodell".
Auch wenn eine größere Anzahl Panzer dieses Typs gebaut worden wären, ist ihre militärische Bedeutung umstritten. Die Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h sowie das Gewicht, welches das Passieren von Brücken praktisch unmöglich machte, bedeuteten große Nachteile. Zudem hätten keine ausreichenden Stückzahlen produziert werden können, um gegen "simple" Panzer wie den T-34 bestehen zu können, die in Massen zur Verfügung standen. Der gigantische Treibstoffbedarf stellte ein weiteres Problem dar. Vor allem da es den Deutschen zu Kriegsende in hohem Maße an Treibstoff mangelte. Er war also weniger Panzer als fahrender Bunker.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Gewicht gesamt: 188 t
- Gewicht Turm: 50 t
- Länge m. Rohr: 10,09 m
- Breite: 3,67 m
- Höhe: 3,80 m
- Bodenfreiheit: 54 cm
- Spurbreite: 110 cm
- Feuerhöhe: 279 cm
- Kletterfähigkeit: 72 cm
- überwindet Steigungen von bis zu 30°
- Watfähigkeit: 200 cm
- Überschreitet 450 cm
- Tauchfähigkeit: bis zu 800 cm
- Bewaffnung
- 128 mm KwK44 L/55 (Prototypen) oder 150 mm KwK L/44 (für Serie geplant)
- Munition: 128 mm - 68 Schuss / 150 mm - 50 Schuss
- 75 mm KwK 44 L/36,5
- koaxial im Turm zur 150 mm KwK
- Munition: 200 Schuss
- 1x 7,92 mm MG 34
- 1x 7,92 mm FlaMG
- Munition: 1.000 Schuss Munition
- 128 mm KwK44 L/55 (Prototypen) oder 150 mm KwK L/44 (für Serie geplant)
- 1200 PS Daimler-Benz MB 509 Motor 12 Zylinder-Ottomotor | Hubraum: 44,5 l
- später durch wassergekühlten Dieselmotor MB 517 ersetzt
- Höchstgeschwindigkeit
- Straße: 20 km/h
- Gelände: 13 km/h
- Tankinhalt: 2.700 l + 1.500 l im Reservertank am Heck
- Verbrauch auf 100 km: 2525 l
- Fahrbereich: 190 km auf Straße / 97 km im Gelände
- Panzerung
- Wanne
- 200 mm Bug / Neigung 55°
- 200 mm Fahrerfront / 35°
- 80+100 mm Wannenseite unten/oben / 90°
- 180 mm Heck / 90°
- 100 mm Decke / 0°
- 50 mm Boden / 0°
- Turm
- 240 mm Turmblende/front
- 200 mm Turmseite / 60°
- 200 mm Heck / 60°
- 60 mm Decke / 0°
- Wanne
- Besatzung: 6
- Stückzahl: 11 Prototypen / nur 2 komplett
[Bearbeiten] Literatur
- Walter J. Spielberger: Militärfahrzeuge, Spezialpanzerfahrzeuge des deutschen Heeres, Band 8, Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-457-3
- F. Senger und Etterlin & F. M. von Sen Etterlin: Die deutschen Panzer 1926-1945, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3
Siehe auch: Deutsche Militärfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges