Peter Carington, 6. Baron Carrington
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Peter Alexander Rupert Carington, 6. Baron Carrington, Lord Carrington KG, GCMG, CH, MC, PC (* 6. Juni 1919) ist ein britischer Politiker der Konservativen Partei und war von 1979 bis 1982 britischer Außenminister sowie von 1984 bis 1988 Generalsekretär der NATO.
[Bearbeiten] Leben
Carington erhielt seine Ausbildung in Eton und Sandhurst. 1938 folgte er seinem Vater Rupert Carington als 6. Baron Carrington nach und wurde nach Erreichen der Volljährigkeit 1940 Mitglied des britischen Oberhauses. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Major bei den Grenadier Guards und erhielt das Military Cross verliehen. 1942 heiratete er seine Frau Iona McClean, mit der er zwei Töchter und einen Sohn hat.
In den konservativen Regierungen von Winston Churchill (1951-1955) und Anthony Eden (1955-1957) diente er als parlamentarischer Staatssekretär im Landwirtschafts- und Ernährungsministerium (1951-1954) und im Verteidigungsministerium (1954-1956). 1956 wurde er zum High Commissioner for Australia (Botschafter) ernannt und behielt diesen Posten bis 1959.
Von 1959 bis 1963 war er Erster Lord der Admiralität, danach bis 1964 Minister ohne Geschäftsbereich sowie Leader of the House of Lords. Von 1964-1970 war er Leader of the Opposition im Oberhaus. Unter der konservativen Regierung Edward Heaths (1970-1974) war er zunächst Verteidigungsminister sowie 1974 kurzzeitig Energieminister. Außerdem hielt er zwischen 1972 und 1974 die Position des Generalsekretärs (Chairman) der Konservativen Partei. Unter den Labour-Regierungen 1974-1979 war er erneut Leader of the Opposition im Oberhaus.
In der ersten Regierung Thatcher erhielt er 1979 den Posten des Außenministers. Er war Gastgeber der Rhodesienkonferenz von 1979, die zum Abschluss des Lancaster-House-Abkommens und zur Beendigung des Rhodesienkonflikts führte. Nach der argentinischen Invasion der Falklandinseln 1982 übernahm er die Verantwortung für Fehler im Außenministerium und trat zurück, was das Ende seiner Regierungskarriere bedeutete. Sein Nachfolger wurde Francis Pym. 1983 wurde er zum Generalsekretär der NATO ernannt und blieb dies bis 1988. 1991 bis 1992 war er Verhandlungsführer der EG-Friedenskonferenz für den Balkan.
Neben verschiedenen Vorstandsmitgliedschaften war Carrington Vorstandsvorsitzender bzw. Generaldirektor bei mehreren Unternehmen, darunter Christie’s, Barclays Bank, Cadbury Schweppes und Daily Telegraph. Darüber war er von 1989 bis 1999 Vorsitzender der Bilderberg-Konferenz und ist seit 1992 Rektor der University of Reading. 1999 wurde ihm (nach Aufhebung des Anrechts erblicher Peers zu einem Sitz im Oberhaus) zusätzlich eine Life Peerage zuerkannt. Er ist nach George Jellicoe, 2. Earl Jellicoe das dienstälteste Mitglied im House of Lords. Er ist außerdem Kanzler des Hosenbandordens.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Titel (Auswahl)
- Military Cross, 1945
- Privy Council, 1959
- Companions of Honour, 1983
- Hosenbandorden, 1985
- Knight Grand Cross Order of St. Michael and St. George, 1988
- Baron Carrington of Upton (life peerage), 1999
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger David Owen |
Britischer Außenminister 1979-1982 |
Nachfolger Francis Pym |
Hastings Lionel Ismay | Paul-Henri Spaak | Dirk Stikker | Manlio Giovanni Brosio | Joseph Luns | Peter Carington | Manfred Wörner | Willy Claes | Javier Solana | George Robertson | Jaap de Hoop Scheffer
Personendaten | |
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NAME | Carrington, Lord |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Politiker der Konservativen Partei und war von 1979 bis 1982 britischer Außenminister sowie von 1984 bis 1988 Generalsekretär der NATO |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1919 |