Postomino
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Postomino | |
Basisdaten | |
---|---|
Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Westpommern |
Landkreis: | Sławno |
Geographische Lage: | Koordinaten: 54° 29' N, 16° 43' O 54° 29' N, 16° 43' O |
Einwohner: | 620 () |
Postleitzahl: | 76-113 |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 |
Kfz-Kennzeichen: | ZSL |
Wirtschaft & Verkehr | |
Straße: | Darłowo - Ustka |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Gemeinde | |
Gemeindeart: | Landgemeinde |
Gemeindegliederung: | 34 Ortschaften |
Fläche: | 227,24 km² |
Einwohner: | 6.982 (31. Dez. 2005) |
Verwaltung (Stand: 2006) | |
Gemeindevorsteher: | Zbigniew Galek |
Adresse: | Postomino 30 76-113 Postomino |
Webpräsenz: | www.postomino.pl |
Postomino (deutsch Pustamin) ist ein Dorf der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es ist der namensgebende Ort und Sitz der Landgemeinde (gmina wiejska) Postomino im Powiat Sławieński.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Pustamin (früherer Name wie heute auf Polnisch: Postomino) ist ein altes Guts- und Bauerndorf. Seine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1301, bald darauf wird sie Besitz der Familie von Below - bis zum Jahr 1792. Danach gehört der Ort wechselnden Besitzern, bis dann 1908 wieder der Name von Below auftaucht.
Pustamin lag von 1818 bis 1945 im Landkreis Schlawe direkt an der Grenze zum Landkreis Stolp am Schnittpunkt der Straßen Rügenwalde (heute polnisch: Darłowo) - Stolp (Słupsk) und Stolpmünde (Ustka) - Schlawe (Sławno). Der Ort war Bahnstation an der Reichsbahnstrecke Schlawe - Stolpmünde.
Im Jahr 1818 hatte Pustamin 416 Einwohner, 1867 waren es 945, und im Jahre 1939 noch 706.
Bis 1945 bildete Pustamin einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk und gehörte zum Amtsgerichtsbezirk Schlawe im Regierungsbezirk Köslin (Koszalin). Nach der Besetzung durch sowjetische Truppen im März 1945 kam der Ort nach Polen. Die deutsche Bevölkerung wurde ausgewiesen. Heute ist Postomino ein Ortsteil der gleichnamigen Landgemeinde.
[Bearbeiten] Kirche
[Bearbeiten] Geschichte
Bis 1945 gehörte die Kirchengemeinde Pustamin - mit der Kapellengemeinde Pennekow (heute: Pieńkowo), ab 1928 auch Mitverwaltung der Kirchengemeinde Marsow (Marszew]) - zum Kirchenkreis Rügenwalde der Kirchenprovinz Pommern in der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Noch bis 1914 war sie dem Kirchenkreis Stolp-Stadt zugeordnet. Das Kirchenpatronat übten die Gutsbesitzer in Pustamin und des Gutes Seehof bei Pennekow aus.
Im Jahr 1817 wurde Pennekow in den Zuständigkeitsbereich der Kirchengemeinde Mützenow (Możdżanowo) verlegt. Dort kam es allerdings wegen des Auftretens des rationalistischen Pfarrers Tischmeyer zum Konflikt, auf dessen gegenerischer Seite der Pennekower Kirchenpatron Heinrich von Below stand. An seiner Person entzündete sich eine neupietistische Erweckungsbewegung („Belowsche Bewegung“). Erst 1863 wurden Pustamin und Pennekow wieder vereint.
Im Jahr 1940 zählte die Kirchengemeinde Pustamin 1525 Gemeindeglieder, von denen 800 in Pennekow lebten (zuzüglich 1000 Gemeindeglieder in Marsow). Die Kirchenbücher sind seit 1945 verschollen, nachdem auch schon ein großer Teil im Jahr 1879 beim Brand des Pfarrhauses vernichtet worden ist. Heute gehört Postomino zur Parochie Słupsk (Stolp) der evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen.
[Bearbeiten] Pfarrkirche
Das Gründungsdatum der Kirche liegt im Dunkeln. 1783 wurde sie nach einer gründlichen Restauration neu eingeweiht. Bis heute weist sie wertvolle Schnitzarbeiten an Altar und Taufstein auf. Als St. Florian-Kirche ist sie jetzt Gotteshaus der polnischen römisch-katholischen Kirche.
[Bearbeiten] Pfarrer von der Reformation bis 1945
- Scheil
- Samuel Runge, 1594
- Carl Cöselitz, 1627-1666
- Jakob Grulich, 1667-1710
- Martin Döhling, 1712-1742
- Johann Gottlieb Döhling (Sohn von 5.), 1742-1787
- Theodor Gustav Harder, 1789-1790
- Friedrich Wilhelm Kleist, 1790-1813
- Johann Christian Ludwig Laeuen, 1815-1817
- Otto Friedrich Johannes Büchsel, 1864-1873
- Ernst Friedrich Robert Schönberg, 1874-1882
- Karl Wilhelm Braun, 1882-1885
- Friedrich Martin Jakob Witte, 1885-1910
- Wilhelm Friedrich Bethke, 1911-1924(?)
- Karl Thom, 1925-1934
- Samuel Jobst, 1935-1945
[Bearbeiten] Gmina Postomino
[Bearbeiten] Gemeindeinformation
Pustamin ist heute als Postomino der namengebende Ort und damit Sitz der Landgemeinde Postomino im Powiat Sławieński. Mit 227,24 km² Gemeindefläche nimmt sie einen großen Bezirk an der Ostseeküste ein. Von 1975 bis 1998 gehörte Postomino zur Woiwodschaft Koszalin (Köslin), seither ist die Gemeinde der Woiwodschaft Westpommern zugeordnet, in der sie (bei insgesamt 144 Gemeinden) flächenmäßig an 43. Stelle steht, einwohnermäßig dagegen auf Rang 56.
Die Gmina Postomino liegt relativ verkehrsgünstig an der Hauptstraße Nr. 203, die Darłowo (Rügenwalde) (22 km) mit Ustka (Stolpmünde) (16 km) verbindet. Außerdem führen Nebenstraßen direkt in die Kreisstadt Sławno (Schlawe) (15 km) und nach Słupsk (Stolp) (15 km). Eine Bahnanbindung besteht seit 1945 nicht mehr.
In der Gmina Postomino gibt es zwei Postleitzahlengbiete: Jarosławiec (Jershöft) an der Ostsee = 76-107, Postomino = 76-113.
[Bearbeiten] Ortsteile
Zur Gmina Postomino gehören 28 Ortsteile, die zusammen 34 kleinere Orte und Siedlungen einschließen:
- Bylica (Schönenberg), Chudaczewo (Neu Kuddezow), Dzierżęcin (Dörsenthin), Górsko (Görshagen), Jarosławiec (Jershöft), Jezierzany (Neuenhagen), Kanin (Kannin), Karsino (Karzin), Korlino (Korlin), Królewo (Krolow), Łacko, Marszewo (Marsow), Masłow, Nacmierz (Natzmershagen), Nosalin (Nitzlin), Pałowo (Alt Paalow), Pałówko (Neu Paalow), Pieńkowo (Pennekow), Pieńkówko (Neu Pennekow), Pieszsz (Peest), Rusinowo (Rützenhagen), Staniewice (Stemnitz), Tyń (Thyn), Wilkowice (Wilhelmine), Wszędzień (Scheddin) und Złakowo (Schlackow).
[Bearbeiten] Tourismus
Postomino liegt im Küstengebiet zur Ostsee mit Dünen- und Badestränden. Im Süden fließt die Wieprza (Wipper) durch das Gemeindegebiet, und im Norden befindet sich der Jezioro Wicko (Vietzker See).
[Bearbeiten] Weblinks
- Heimatkreis Schlawe in Pommern (deutsch)
- Homepage der Gmina Postomino (polnisch)
- BIP der Gmina Postomino (polnisch)
Darłowo (Rügenwalde) - Stadt | Darłowo-Gmina (Rügenwalde-Land) | Malechowo (Malchow) | Postomino (Pustamin) | Sławno (Schlawe) - Stadt | Sławno-Gmina (Schlawe-Land)