Pseudomembran
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Eine Pseudomembran entsteht als Folge einer Entzündung mit Bildung eines Exsudats, das reich an Fibrin und Zelltrümmern (abgestorbenen Gewebszellen bzw. -teilen) ist. Im Unterschied zu einer Membran weist die Pseudomebran keine geordnete feingewebliche Struktur auf.
Durch die Vernetzung des Fibrins mit dem darunterliegenden, entzündeten Gewebe kommt es (vor allem bei der Diphtherie) zur Ausbildung fest haftender Beläge, bei Austrocknung zur Borkenbildung. Der Versuch, diese Beläge zu entfernen führt zu Blutungen.
Gelegentlich wird eine pseudomembranös-croupöse Entzündung von der pseudomembranös-nekrotisierenden Entzündung abgegrenzt. Für letztere wird die Diphterie als Beispiel erwähnt, die aber auch als Croup (Krupp) bezeichnet wird.
Pseudomembranen entstehen bei der
- Diphtherie: als Beläge bei der Rachendiphtherie und bei der Nasendiphterie (Rhinitis pseudomembranacea)
- pseudomembranösen Kolitis
- Bakterienruhr
- Sublimatvergiftung
- Schleimhautentzündungen im Rahmen einer Chemotherapie
- Bindehautentzündung durch Adenoviren (als seltene Komplikation) [1]
- Akuten myeloischen Leukämie, als seltene Manisfestation im Bereich der Cornea (Hornhaut des Auges)[2]