Rathenow
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis: | Havelland |
Geografische Lage: | Koordinaten: 52° 36' N, 12° 20' O 52° 36' N, 12° 20' O |
Höhe: | 26 m ü. NN |
Fläche: | 105,68 km² |
Einwohner: | 26.828 (30. Juni 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 254 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 14712 |
Vorwahl: | 03385 |
Kfz-Kennzeichen: | HVL (früher: RN) |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 63 252 |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Berliner Str. 15 14712 Rathenow |
Website: | www.rathenow.de |
Bürgermeister: | Ronald Seeger |
Rathenow ist eine Stadt an der Havel, ca. 70 Kilometer westlich von Berlin und Verwaltungssitz des Landkreises Havelland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Am 1. Januar 2002 wurden die eigenständigen Gemeinden Semlin, Böhne, Göttlin, Grütz und Steckelsdorf im Zuge der Gemeindegebietsreform Ortsteile von Rathenow.
[Bearbeiten] Geschichte
Schon in früher Vorzeit wird die Gegend von Rathenow besiedelt. Im Jahr 1157 wird auf der Steckelsberger Gemarkung ein Burgwall erwähnt, der als Ursprung des Stadt gilt. Im Jahr 1216 wird die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1295 erhält die Stadt von Markgraf Otto IV. das Stadtrecht verliehen. Unter dem Dreißigjährigen Krieg hat die Stadt schwer zu leiden. So wohnen im Jahr 1648 nur noch 48 einwohner in der Stadt. Während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges fand in der Stadt eine Schlacht der beiden Kriegparteien statt, in der die brandenburgischen Truppen kriegsentscheidend gewinnen konnten.
Rathenow wird als Wiege der industriellen Optik in Deutschland bezeichnet. Johann Heinrich August Duncker entwickelte in Rathenow die erste Vielspindelschleifmaschine zur rationellen Herstellung von Brillengläsern und begründete dort 1801 die optische Industrie.
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat im Jahr 1816 nach dem Wiener Kongress war Rathenow Verwaltungssitz des Kreises Westhavelland im Regierungsbezirk Potsdam in der preußischen Provinz Brandenburg, seit 1939 „Mark Brandenburg“.
1889-91 wurde die Zietenhusarenkaserne errichtet (einfach geliederte Ziegelbauten).
Am 1. Juni 1925 schied die Stadtgemeinde Rathenow aus dem Kreis Westhavelland aus, bildete fortan einen eigenen Stadtkreis und lag als Exklave mitten im Kreisgebiet.
Zu DDR-Zeiten arbeiteten in den „Rathenower Optischen Werken (ROW)“ mehrere tausend Menschen. Ein Großteil des Ostblocks wurde von hier aus mit Brillen und optischen Geräten beliefert. Mit der deutschen Wirtschafts- und Währungsunion brachen diese Märkte schlagartig weg. Nur noch wenige hundert Menschen finden heute in der optischen Industrie Beschäftigung.
Hohe Arbeitslosigkeit und Abwanderung der Jungen sind die Folge. Ein Großteil der Wohnungen im Neubaugebiet Rathenow Ost steht deshalb leer und einige werden bereits abgerissen. Bekannt war auch die Ziegelindustrie; ein Großteil der Ziegel für die Bauten von Schloss Sanssouci, des Holländischen Viertels in Potsdam und des Roten Rathauses in Berlin stammen aus Rathenower Produktion.
Am 17. Juni 1953 kam es in Rathenow zu heftigen Protesten. Dabei wurde der Spitzel der Sowjetischen Militäradministration Hagedorn von aufgebrachten Demonstranten gelyncht.
Durch die Verwaltungsreform 1952 wurde die Stadt Verwaltungssitz des Kreises Rathenow und ist seit dem 6. Dezember 1993 im Rahmen der Kreisreform Kreisstadt des Landkreises Havelland.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung Rathenow besteht aus 32 Abgeordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Partnerstädte der Stadt sind:
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- St.-Marien-Andreas-Kirche (Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die vom Anfang des 13. Jahrhunderts stammende spätromanische Kirche durch Meister Lindemann zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgestaltet.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Vom 22. April 2006 bis 15. Oktober 2006 fand in Rathenow die Landesgartenschau des Landes Brandenburg unter dem Motto Den Farben auf der Spurstatt, die knapp 500.000 Gäste besuchten. Dazu wurden umfangreiche Baumaßnahmen sowohl auf dem Weinberg als auch dem Schwedendammgelände durchgeführt. So wurde u.a. eine bereits stark verfallene Mühle komplett umgebaut. Diese diente vor und während Gartenschau der LAGA GmbH als Geschäftsstelle und beherbergt ein „grünes“ Klassenzimmer. Nach der Landesgartenschau wird die Musikschule Rathenow - nach kurzen Umbaumaßnahmen - in die Räumlichkeiten umziehen. Eine Sporthalle wird dort ebenso Platz finden.
Auf dem Gelände der Rathenower Landesgartenschau wird am 28.04.2007 der Optikpark Rathenow die Pforten für seine Besucher öffnen.
Weiterhin kann man auch das Kulturzentrum Rathenow (Theater, Optikindustriemuseum, Kunstausstellungen und Restaurant) im Zentrum der Stadt besuchen.
[Bearbeiten] Bauwerke
In der Stadt steht das größte barocke Sandsteindenkmal Norddeutschlands und erinnert an den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der in der Schlacht von Fehrbellin 1675 die Schweden besiegte. Das Denkmal wurde 1736-38 von Johann Georg Glume nach einem Modell von Barthlomé Damart geschaffen und zeigt den Großen Kurfürsten in der Tracht eines römischen Imperators aus einem Postament, an dem Allegorien und Schlachtenreliefs angebracht sind.
Das Rolfsche Fernrohr ist ein weltweit einzigartiges Brachymedial-Fernrohr. Es kann in der Gesamtschule Rathenow Ost - "Bruno-H.-Bürgel" - besichtigt werden.
Auf dem Weinberg, einem innenstadtnahen Erholungspark (2006 Teil der Landesgartenschau), steht der 1914 eingeweihte Bismarckturm, errichtet zu Ehren Otto von Bismarck, der in der Nähe von Rathenow in Schönhausen/Elbe geboren wurde. Der Turm wurde 1945 schwer beschädigt, in den 60-er Jahren gabe es Umbauversuche zu einer Sternwarte, 2003 wurde er nach Sanierung wieder eingeweiht.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Rathenow liegt am Kreuzungspunkt der Bundesstraßen B102 (Richtung Brandenburg und Neustadt (Dosse)) und B188 (Richtung B5 Hamburg-Berlin und Stendal).
Die Bahnlinien Berlin - Hannover und Treuenbrietzen - Neustadt (Dosse) (Brandenburgische Städtebahn) führen durch Rathenow, wobei die Stadt keinen Anschluss an den Fernverkehr hat (nächste Halte Stendal und Berlin sowie Magdeburg und Wittenberge). Es bestehen folgende Verbindungen im Regionalverkehr der Eisenbahn: RE 2 nach Cottbus über Berlin, RB 51 nach Brandenburg (Havel) und RB 13 nach Stendal. Die Verbindung nach Neustadt (Dosse) wurde Ende 2003, das Teilstück von Rathenow nach Rathenow-Nord Ende 2005 eingestellt.
Privaten oder gewerblichen Flugverkehr gibt es in Stechow, etwa 8km auf der B188 in Richtung Nauen.
Rathenow hat durch seine Lage an der Havel die Möglichkeit, Schifffahrt zu betreiben, es gibt einen Hafen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich August Duncker (1767-1843), Begründer der dt. optischen Industrie
- Gustav Hermann von Alvensleben (1827-1905), Militär
- Rosemarie Köhn, deutschgeborene norwegische Theologin
- Wolfgang Gruner (1926-2002), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Regisseur
- Otto Weber (1889-1972), kommunistischer Politiker
- Heinrich von Rosenberg (1833-1900), Militär
- Bernd Rabehl (* 30. Juli 1938), Soziologe
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Radrouten in Brandenburg
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